stäuben,
stauben,
V.
1.
›Staub verursachen; Staub verbreiten; Unreinigkeit anrichten; (wohl auch:) in Staub zerfallen; zerflattern (vom Haupthaar)‹; ütr. auch auf den Staubwirbel von Wasserläufen bezogen;
vgl.  134.
Phraseme:
jm. in die augen stäuben
›jm. Sand in die Augen streuen‹.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
2. Mose 9, 9
(
Wittenb.
1545
):
Nemet ewre feuste vol Russ aus dem ofen / vnd Mose sprenge jn gegen Himel [...] / das vber gantz Egyptenland steube.
Froning, Alsf. Passionssp.
4758
(
ohess.
,
1501ff.
):
Wie solden mer des geglouben? | Mer wolden uns e in die augen losßen steuben.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
2, 62, 23
(
hess.
,
1527
):
Ich will mit dir raufen, es sollen die har stuben.
Voc. Teut.-Lat.
ff vr
(
Nürnb.
1482
):
Stauben. puluerisare.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 277, 31
(
Hagenau
1534
):
Eyn taub scharret und steübet feindtlich / wo sie ist / und machet vil mist und kott [...] / Wo tauben seind / da werden sie leüt blindt / also pladdern sie / und richten vil steübens an.
Maaler (
Zürich
1561
):
Stoͤuben / Ein staub machen. Exitare puluerem.
Vgl. ferner s. v.  10.
2.
›(Vögel, Hasen o. ä.) aufscheuchen; jn. verjagen‹; intrans.: ›weglaufen, fliehen‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2, , ; vgl. ,  2,  7,  8.
Wortbildungen:
stäubern
1 (oft in der Schreibung
stöbern
).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Getribner vnd Gestoͤubter haaß.
Stoͤuben / Veriagen als die vogel. Arcere.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Daz vil menig trüntzell | Stobtte daz gefügel schnell.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
das er die feind weg trib und stöberet.
Ders. (
moobd.
,
1522
/
33
):
und stöberet die Persier all aus Syrien.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
fielen die Teutschen in das römisch kriegsvolk, erlegten’s, schluegen’s, stöbereten’s und stäubten’s wider auß Teutschland über den Rein.
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 224/5
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. .
3.
›jn. reizen, zum Auffahren bringen, stichelnd zu einer Reaktion bewegen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  2,  3, ,  1, (V., unr. abl.) 4,  2,  1,  2, (V.) 7, .
Wortbildungen:
stäubern
2.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Hortari. Ermanen anregen ¶anreitzen weiglen hetzen / beitzen beissen stoͤbern anstupffen stechen.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 180,
Anm. 3 (
halem.
,
um 1470
):
Also stobtend sy inn an sölicher red.
Ebd.
196, 1
:
als der Boßhart von Bärentswyl inn daͧran gestöibt, habe vogt Fryg geredt: [...].
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
504
(
Genf
1636
):
Staͤubern / Anjagen / Antreiben.
4.
bedeutungsverwandt zu  5; gegensätzlich zu 1.
5.
bedeutungsverwandt zu .