1
leichen,leicheln
(letzteres nur in 1 Beleg), V.,
vereinzelt unr. abl.; 1.
›jn. an der Nase herumführen, täuschen, jn. betrügen; jn. zum Bösen verführen; (dem Ehepartner) die Treue brechen‹.Wortbildungen:
3
leich
der
) 1 ›Betrug, Täuschung‹; 2 ›Betrüger, Gaukler‹, 2
leichig
leichung
Belegblock:
Wilt du yn und legen | Alle nacht so gar weich | Und yme gemache an dun aen leich.
Laich truphator deceptor sophistrator [...]. Laich mit seiner ku͂st nubilo [...] gesticulator.
ich meyn, ab uns disser man wolle leychen | und entsijhe nicht der geborn blynt.
Dieweil vortheil zwingt und bringt bald | Schmeicheln, leicheln.
Nyemande smeichen, | Noch mit gelubedin leichen.
Dz ich dych nicht enleiche, | Habe ich czu eime worczeichen. | Vor der misße-we͂de | Ein syden gebende.
laichst di leut mit den krenzen? | Du scholt uns nimer also penzen.
wer nu die herren leychen kann, den sicht man an, | man zucht in fur, all vor der dur | belibt wisheit vnd geberde.
cluger weyser leichiger listiger od’ truge͂hafftiger.
Ebd.
r vjv
: Kunst der leichu͂g oder betriegu͂g.
Manch munch und phaff | die laien plent | und laichet sie | mit seinem falschen clafft.
weil sie nit jederman bekannt, bißher merklich gelaicht und betrogen worden ist.
das si laichent iren man, | also das er muost oun laugen | plind sein mit gesehenden augen.
Es trübt sy ser | Das man arm leẅt tuͦtt laichen.
die wurden all gelaicht umb ir guͦt und ain tail umb ir leben von den cristen und nit von den Türggen.
dir ist der sitt angeboren, daz du mich mit dynem geschwäcz allweg understaust ze laichen.
gib kunst die sich nicht laichen lat.
ich fürcht, si werd mich laichen, | wie vil ich auf sei paw.
betriegung in warten oder laychung.
[si] laichten also chünig Otakchern umb sein gelt.
[Salomon] ist von frawen doch gelaichen vnd betrogen warden.
Skála, Egerer Urgichtenb.
98, 20
; Lemmer, Brant. Narrensch.
13, 3
; Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
89, 23
; Rudolf, a. a. O.
42, 46
; Winter, Nöst. Weist. ;
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2185
; Qu. Brassó
5, 473, 7
; Kirchert u. a., Vokabulare So
55
; Schmitt, Ordo rerum
681, 23
; Rot
311
.2.
›jn. verhöhnen, verspotten‹.Belegblock:
ich wold min crullil streichin | unde in lôsim smeichin | di andiren kalin leichin, | di des windis sin gemuͤt.
Das was den Wiennern [...] nicht zum pesten zugemessen und ir sach wardt also geleicht
[
-ei-Schreibung nicht regelhaft]
: „Aygner nutz, iunger radt / und alter neyd die drew haben Rom zerprochen“. Voc. Teut.-Lat.
s jr
.3.
›mit zweifelhafter Gesellschaft umgehen‹.