anfüren,
V.
1.
›jn. anleiten, unterweisen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2,  2,  6,
2
 1, , .

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
2. H. 16. Jh.
):
das er einen getreuwen fromen gesellen bei sich in das haus neme, den er mit der handlung des veheschribens anfoirte.
Wickram
4, 6, 7
(
Straßb.
1556
):
wie man die kinder / so sie anheben zuͤ erwachsen / zuͤr ehr Gottes sol aufferziehen / demnach zuͤ handtwercken anfuͤren.
Dietz, Wb. Luther ;
Tarvainen, Wortsch. Unrest.
1966, 73
.
2.
›jn. anführen, in die Schlacht führen‹.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Anfůren zeschlahen. Educere in aciem. Die knecht widerumb Anfuͤren vnnd angreyffen.
3.
›jn. zu etw. verleiten, jn. für dumm verkaufen, verschaukeln, betrügen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 2.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
127, 12
(
Worms
1499
):
Dan glycherwyse als einer vss notdurfft oder blödikeit mag angefũret vnd bewegt werden zu einer bekentnuss einer Sum geldes.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
so viel rechtschaffner Cavalliers, ihrem vorgeben nach, so schimpfflich und vntrewlichen angeführet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
damit die sach recht zuegieng, der g’main man nit angefüert, angesetzt und betrogen würd.
Dietz, Wb. Luther .
4.
›etw. (als Argument) anführen, vorbringen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
anfürung.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
so wolte er sie auß einer freyen Reichs-Stadt [...] zu einer unterthaͤnigen Land-Stadt machen / insonderheit anfuͤhrend: Die Bischoͤffe zu Genff waͤren von alters her seine Vasallen gewesen.
Worauff dieselben mit Anfuͤhrung ihrer Ursachen sich gegen den Kaͤyser und das Reich entschuldiget.