haufen,
häufen,
V.
1.
›etw. anhäufen, aufhäufen; einen Haufen bilden‹; oft mit Bezug auf das Abmessen (z. B. von Getreide) mit einem gehäuften Maß im Unterschied zum Messen mit einem gestrichenen Maß.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1, ,  6, , .
Gegensätze:
 6.
Syntagmen:
antwerk / hafer / hirse / korn / treid, büchsen / schätze, die metze, das kornmas h
.

Belegblock:

Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Er ertheilet anderen Schaͤzze / verachtet aber sich einige zu haͤufen.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 291, 30
(
nobd.
,
1464
):
Ich habe [...] ernstlich gefragt, warumb sie den habern bey dem kornmeczen meszen und eynen metzen hawͤften und den andern strichen.
Thiele, Minner. II,
13, 103
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
man huffet antwerck schir und auch die buchsen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Was ich ir hauff, das streicht sy mir.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 16. Jh.
, Hs.
18. Jh.
):
Wer traid hingibt oder kauft, sol man das schwer traid den metzen streichen und das ring traid haufen.
Ziesemer, Proph. Cranc Zach.
9, 3
;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 292, 2
;
Mell u. a., Steir. Taid. .
Vgl. ferner s. v. , .
2.
von Personen: ›zusammenkommen lassen‹; auch refl.: ›sich versammeln, sich scharen‹.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Das macht ein grois geschrei, das etliche tausent burger uff dem platz, uff dem Altenmart und uff mehe orten sich hauften.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1358
):
so hait des anderen amptman macht die scheffen oder centener zu haufen.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
112, 12
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das man sich bey dem fenlein oder zu dem zeychen halt vnd bey sich hauffen vnd beyeinanderbleybenn.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bell, G. Hager
500, 3, 14
.
3.
›etw. vermehren, vergrößern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  5, , .
Gegensätze:
vgl. ,  1.

Belegblock:

v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Aber ich glaub wol, daß ehe jhr von mir kommen, jhr eine schandt mit der andern häuffen werden.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Mir zimbt, die königlichen kron | Stetigs zu hauffen und zu mehrn.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
wann es zum treffen kommen soll, euere Straffen desto mehr zu häuffen.
Hübner, Buch Daniel ;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
147r, 12
;
Päpke, Marienl. Wernher .
Vgl. ferner s. v.  2.
4.
von Personen: ›etw. auf sich laden, sich etw. aufbürden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  2,  4.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
du [...] hufest uf dich den zorn des lesten gerichtes.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
47, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
der lieb Johannes, | der den betawffet, der ganz auf sich hawffet | der werlde sunde.
Pyritz, Minneburg
5084
.
5.
wahrscheinlich: ›Zahlen zusammenzählen, addieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, .
Gegensätze:
vgl.  23, .

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Nu nehmen sie die tzal derselben gleychen stuͤck und hewffen sie ßonderlich und sehen, wie viel sie machen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
In der bewegung addition / wird eben also procedirt, allein in der letzten sorte zur lincken ist zu mercken / da mehr den 12 signa gehaͤuffet wuͤrden / das als dann mit 12 zutheilen.