ausstellen,
V.;
sehr vereinzelt rückuml. – Auffallend diffuses Bedeutungsfeld; durchgehend schwache Belegung der einzelnen Bedeutungen.
1.
›jn. des Landes verweisen, ausweisen, verbannen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Jörg, Salat. Reformationschr.
897, 6
(
halem.
,
1534
/
5
):
Ein langer span zwüschend denen von Soloturn / und den acht us gestellten bannytten.
Ebd.
892, 3
.
2.
›(Zugtiere) ausspannen‹.
Bedeutungsverwandte:
 4; vgl. ,  14.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Die rossz Außstellen / Außspannen. Interiungere equos.
3.
›jn. aus dem Rats-, Gerichtssaal treten lassen‹; als Synekdoche: ›jn. von einer Verhandlung ausschließen; jn. seines Amtes entheben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2 (zur Synekdoche, erste Variante);  1,  5 (zweite Variante).
Syntagmen:
den boten / kundschaftsager a., jn. als parteiisch a., eine partei a.

Belegblock:

Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
es sölle bliben bim alten bruch und der hofamman in disem fal nit gesündert noch usgestellt werden.
Jörg, Salat. Reformationschr.
371, 19
(
halem.
,
1534
/
5
):
so haͤtte man sy um solich hendell / zů allen malen us gestellt und abgsündert.
4.
›etw. von der Betrachtung ausschließen, unberücksichtigt lassen‹; Ütr. zu 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9.
Syntagmen
das silbergeschirre a., den boden a.
; als Part. Perf.:
j. ausgestelt
›j. ausgenommen‹ (dazu bdv.: vgl.  1).

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 338
(a.
1599
;
1698
);
Schweiz. Id. (a.
1594
).
5.
wohl: ›etw. ausladen‹;
Leitzmann, Fischartiana.
1924, 43
setzt für diese Stelle ›herbergen, einkehren‹ an.

Belegblock:

Goedeke, Fischart. Schiff
730
(
Straßb.
1576
):
durch den arm, genant der Gießen, | Die schiff wie in ain port darfließen, | Und die freund, so sie bsuchen wöllen | Mögen in mittler statt ausstellen.
6.
›etw. auslegen, ausgeben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
M. 17. Jh.
):
So stelt auch ain richter in namen der burgerschaft aus so auf durchgeende arme personen spendiert würt.
7.
›etw. vermieten, verleihen, verpachten‹.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. , .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
LOCARE. Verleyhen außstellen vermieten.
8.
›jn. zu etw. vorschlagen, nennen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  8.
Syntagmen:
jn. zu einem ampt a.

Belegblock:

Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
553
(
Zürich
1560
):
Waͤr under üch ein andern well | der selb ein bnamß und ouch ußstell.
9.
›etw. verfassen, schreiben; etw. aushandeln, abschließen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  10,  15.
Syntagmen:
den roman, einen bestand a.

Belegblock:

Heidegger. Mythoscopia
22, 1
(
Zürich
1698
):
Apuleius ein Lateiner / der einen Roman außgestellet.
Preuss. Wb. (Z)
1, 338
.