nütze,
Adj.
- Die Ausdrücke des gesamten Wortbildungsfeldes mit
nütz-, nuz-
unterliegen semantisch generell der lateineuropäischen Trias von (m)lat.
utilis / utilitas / prodesse - honestas / honestum / bonus - dulce / dulcetudo / delectare / delectatio
.
Die Behandlung der
utilis
-Semantik in den Wörterbüchern des Deutschen erfolgt eher mittels der Belegdarbietung als semantisch explizit, also eher durch Vorführung von Beispielen als mittels phrastischer Erläuterungen; in der hier gebuchten Strecke wird versucht, dieser relativen Undifferenziertheit der Erläuterungen mittels Unterscheidungskriterien entgegenzutreten. Diese sind: ,unspezifisch nützlich‘, ,die Handlungszusammenhänge heraustellend‘ (z. B. ,dem Gemeinwohl verpflichtet‘, ,heilkundetauglich‘, ,ernährungstauglich‘, ,gewinntauglich‘, ,lehrtauglich‘, ,heilstauglich‘), ,personenauszeichnend‘ (damit in der Nähe zum
vir bonus
innerhalb des
honestums
), ,zweckgerichtet‘. Dies bedeutet eine besondere Offenheit / Polyinterpretabilität der jeweiligen semantischen Felder bzw. deren Spiegelung in den Bedeutungsansätzen.
In einzelnen Fällen wird durch Belegkommentare auf die (m)
lat.
Hintergründe hingewiesen.
Auffallend ist die positive Bewertung des Nützlichkeitsaspektes selbst mit dem Blick auf Heilstatsachen.
1.
von Bezugsgegebenheiten (meist Sachen / Situationen) gesagt, die für eine Person oder (seltener:) Sache dadurch ›nützlich, tauglich, geeignet, geschickt‹ sind, dass sie dem genuinen Zweck der Gegebenheit in besonderer Weise entsprechen;
vgl.  1.
Phraseme:
gärnel spinnen nützer sein, danne [...]
;
es wäre nützer, das [...]
oder Hauptsatz im Konj.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungfeld):  3,  1,  56,
1
 2, , , , , , , , (mehrfach), .
Gegensätze:
 1.
Syntagmen:
die bescheidenheit, ein eid, eine gestalt n. sein, unfriede jm. nützer dan friede sein, jm., einem lande etw. n. sein
;
jn. etw. n. dünken, einen buchstaben n. machen
;
etw. zu seinem nützesten geniessen
.
Wortbildungen:
nuzarbeiter
›geeigneter Arbeiter‹ (a. 1489; zum motivationellen Anschluß vgl. auch
nüzlich
 1, dort Beleg
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
),
nuzsam
1 ›unter wirtschaftlichen Aspekten nutzbringend‹ (um 1400).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Daz heyzent rechte eyde, de erenber vnde nuͦze sin zuͦ swerende.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vtilis. Nuͤtz nuͤtzlich fruchtbar fruchtsam wachßbar zutreglich dienstlich nuͤtzbarlich ersprießlich bekoͤmlich erschießlich fuͤrderlich.
Feudel, Evangelistar
104, 28
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
we deme von dem sy [schande] kumen. Ym were nuczer daz eyn mulsteyn czu syme halse gebunden were unde in daz mer gewurfen.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 130
(
alem.
,
M. 15. Jh.
):
die beschaidenhait, spricht, sÿ sein nutz, lustleich vnd erber.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 186, 3
(
Hagenau
1534
):
Droben ist gesagt / Es sey nichts nütze noch lustig / es sey denn auch ehrlich
(in Belegen dieser Art ist die oben genannte Trias erkennbar).
Wiessner, Wittenw. Ring
3463
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Nützer ist ein gärnel spinnen / Dann mit pürsten härli swingen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so in das [jagen] eben ist und bequemlich sein wurdet, und sich der zu gebrauchen und zu geniesen zu allem irem nutzsten und bösten.
Gereke, Seifrits Alex.
8694
(
oobd.
, Hs.
1466
):
uns wer nuczer und weger verr | das wir hie tod solten wesen | mit dir dann an dich genesen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
darzu kam auch ain michl tail der gemainen lanndschafft und sahen inn dy sach mit ratt, was dem lannd Kerndten das nutzist und wegrest wer.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
12, 20
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Nu besleuzzt der himel alleu dink; darumb ist im deu sinbel gestalt nuͤtz und gemachsam.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
388, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Sein rauch und wild antlütze, | dartzue sein leibe gar, | daucht in dartzue ett nütze.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
die cardinäl und ander mêr, den unfrid nutzer war dan fried, die [...].
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
18. Jh.
):
die [gais] sollen iren nutzen hüeter haben, damit sie [...] niemand schaden bringen.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
77, 118
;
Öst. Wb.
1, 316
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
von Personen / Sachen gesagt, die als Mittel zum Funktionieren in einem größeren Zusammenhang beitragen: ›dem Gemeinwohl dienend‹ (von Personen); ›zu etw. brauchbar, funktional geeignet‹ (von Sachen);
vgl.  2.
Gehäuft älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 3.
Syntagmen:
j. / e. S.
(z. B.
der baum, die borke, das salz
)
n. sein
;
der nütze dienst / stam, die nütze münze, das nütze rindvieh
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
84, 20
(
preuß.
,
1388
):
35 sogfollen, item 1 schok und 15 nuczes ryntfyes.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Den heizen wir einen guoten menschen, der gemeine und nütze ist. Dar umbe sprichet ein heidenischer meister: ein einsidel enist weder guot noch bœse in dem sinne, wan er niht gemeine noch nütze enist.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
15, 23
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
schedliche, alte, sieche, unnütze leute leßt er [Tot] oft alhie, die guten und die nützen zückt er alle hin.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
Iz [salcz] ist wedir in di erden noch in di mistgrûbin nuͦtze, abir iz wirt ûz geworfin.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
57, 17
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Si han ouch gar groze boume. der barke ist gar nucze.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1380
):
das wir haben angesehen stete lautere trewe und auch nutze dienste.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Er hat seine lannd behallten bey guetem frid und nuttzer muntz.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
3.
›nützlich, brauchbar, gut für die Heilung von Krankheiten o.ä.‹ (von Arzneimitteln u. dgl. gesagt); als Spezialisierung an 2 anschließbar.
Teils fachbezogene Texte.
Syntagmen:
öl n. sein, ein stein (peanites) schwangeren frauen n. sein, das fleisch des igels jm. n. sein, eine salbe n. zu der not sein
;
die nütze kunst
.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
5397
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Wie hastu dann der wisheit krantz | Besloßen und die nuͤtzten kunst | Fur den heißen mynnen brunst | Und fur den starken mynnen ritten, | Der [...].
Keil, Peter v. Ulm
175
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Weiß lilien-öl ist nütz, wann es ringert den schmertzen.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Ob man aber foͤrcht zuͦ fallenden schmertze͂ ist nütz vñ guͦt das man dick dar ı͂ tuͦt heyß oͤly.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
des igels flaisch [...] ist den nütz, die genaigt sent zuo der elephantischen auzsetzichait.
J. W. von Cube. Hortus
101, 11
;
Froning, Alsf. Passionssp.
7579
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
200, 16
.
Vgl. ferner s. v. , .
4.
›nutzbringend, dienlich, ertragreich, einträglich‹ (von Personen und Sachen gesagt, die zum Gedeihen einer Gemeinschaft, zum Ertrag einer Tätigkeit in besonderer Weise beigetragen haben); im einzelnen: ›fruchtbar‹ (von Bäumen); ›erfolgreich‹ (von Personen);
vgl.  5.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
j. dem vaterland, einer gemeinde / stat, der welt n. sein, etw
. (Subj.)
jm. n. sein
(z. B.
ein gut
),
etw.
(Subj.)
im geschäft n. sein, das regiment auf nützem wege anstellen
;
der nütze baum / landesfürst / man / regent, das nütze schweigen / volk
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
kouft iz [kint] aber oder vorkouft iz [gut], ist iz ime nuͦtze, der vormuͦnder sal iz stete han.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Jn Geschaͤfften kan man offt nicht wissen / was nutz vnd gut.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
153, 15
(
omd.
,
1554
/
1633
):
daß oft ein bergkman der stadt gar viel nützer sein kann, dann viel bauren.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
der herr hat dich heút derwelt daz du im seiest ein nútzes
[Var. 1475
2
–1518:
zeinßbers
o.ä.;
Eck
1537:
besonder aigē
;
Luther
1528:
des eygenthums
; 1534-1545, 5. Mose 26, 18:
sein eigen
]
volck.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Der [Claudius] ward dem reich gar ain nützer man.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 16. Jh.
):
Ob ainer ainen nutzen baum oder pelzer bei der nacht abhackt oder ausgrebt, der [...].
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Mannack, Rist. Pers.
196, 17
;
Klein, Oswald
10, 101
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. .
5.
von Büchern, Lehren u. ä. gesagt, deren in der Regel positiv gesehener Inhalt kognitiv begriffen und in nutzbringende Handlung umgesetzt, d. h. in der Lehre verbreitet werden muß; die Erkenntniskomponente von
nütze
in diesem Sinne erscheint in den Belegen bzw. deren Umfeld in den Verben
erforschen, erdenken, erkennen, begreifen, wissen
; die Handlungsaufladung ergibt sich aus Ausdrücken / Formulierungen wie
lere, warnung, zur besserung, für zeugnisse, bekant machen
;
vgl.  6.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
ein buch, die weisheit n. sein, etw. berichten, was n. ist
;
jm. / sich ein exempel / buch, sprüche n. machen;
jm. n. sein, eine lere zu lesen, die natur der dinge zu wissen
;
die nütze lere / weisheit, das nütze ding / buch / wort
.

Belegblock:

Stambaugh, Milichius. Zaubert.
6, 35
(
Frankf./M.
1563
):
nach dem [...] in gemelten Schrifften die Suͤnden [...] zu erkennen / fuͤrgebildet werden / achte ich solche Buͤchlin nicht alleyn nuͤtz unnd noͤtig sein / zuͦ einer Christlichen besserung sonder ich halte sie auch fuͤr zeugnisse unserer Lehr.
Strauch, Par. anime int.
27, 5
(
thür.
,
14. Jh.
):
Moyses hatte gemachit vier buche di nuze warin.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
1, 12
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wann was ist uns nucz
[
prodest
]
cze wissen die natur aller ding und dieselben klerlich erforschen und gancz begreiffen und uns selbs nicht erkennen?
Sachs (
Nürnb.
1559
):
So habt ir die comedi vernommen, | Auß der drey nützer lehr uns kommen.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
1r, 16
(
Zürich
1521
):
Jn welchem [...] vil guͦter leer vnd warnung / ermãnungen angezeygt sind / mengklich zuͦ lesen nit minder nutz dã noturfftig.
Bauer, Geiler. Pred.
471, 29
(
Augsb.
1508
):
Ainer vahet etwann an zureden guͦte nütze wort. Aber [...].
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
83, 8
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
habent die maister naturleicher weishait vil warer vnd nuͤtzer ding [utilia] derdacht vnd derfunden christenleichen leben vnd ler, sam daz weist der leraͤr Augustinus in dem puch de doctrina cristiana.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
562, 1752
;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
144r, 35
;
293v, 46
;
Weise. Jugend-Lust ;
Hohmann, a. a. O. Quästio
193, 189
.
6.
›(jm., der
sele
) zum Heil gereichend; heilswirksam, heilbringend, heilsdienlich, heilsvermittelnd‹; als so charakterisierte Größen erscheinen in den Belegen bzw. in deren Umfeld zum einen das
opfer Christi
, der
glaube
4, die
gnade
1; 4, zum andern die
beichte
1, die
tugend
2,
gute werke, inwendige übungen
, der
dienst gottes
, auch der
teufel
1, die
anweige / anfechtung
1,
böse geiste
, das
leiden
1 (des Menschen),
trübsal
1; 2,
gehorsam
(
der
) 1; 2,
gelassenheit
, Handlungen wie
sich absterben, sich selbes verzeihen, sich selber ausgehen, den menschen reinigen / demütigen, dem schöpfer warten, sich im dienste üben
. Letztere Gruppe liegt im Einflußbereich des Menschen, erstere in der Seins- und Wesensqualität Gottes, die dem Menschen geschenkt wird. Eine von mehreren geschichtlichen Bruchstellen zwischen beiden ist die Reformation;
zu  7.
Größere Belegdichte für das ältere und mittlere Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
,  12, .
Syntagmen:
der teufel, die bösen geiste, die anfechtung, das leiden, die beichte, die werke, die gnade, des sones todes bürde, das opfer Christi (jm.) n. sein, der verstand n. zu der beschäude sein, der ehestand an im selber n. sein, etw
. (Subj.)
zu der sele n. sein, der sele etw. zum aufgang n. sein, dem got begerenden etw. n. sein, das fleisch nicht n. sein
;
der nütze bote (Jesus)
,
das nütze wort
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Ges.
43, 34
(
Hamb.
1646
):
welches opffer Christi am Creuze doch niemandes nüze ist, als deme, der da im Glauben Christum ißet.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Jesus, der suze nam, | Mit des vronen geistes vlam | Ist ein vil nuczer bote | Uf czu dem hoen Gote | In daz clare himelrich.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dô sprach der vater: wiltû sun, daz ich got bite, daz er dir daz [lîden] beneme? Dô sprach der ander: nein, vater, wan ez ist mir nütze; [...]. Sunder bite got, daz er mir sîn gnâde gebe, daz ich ez willîche lîde.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1897
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
bedencke auch in dinen sinne | das du van dir selber nicht künst begynne | das dir nutze sy unnd gud, | wan god sine gnade van dir thud.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. (
osächs.
,
1343
):
In disme êwangêliô ist iz nuͤtze den got begerinden alsô zuͦ bekennenne di êrstin odir di mittelsten odir di vollinkuͦmenen dinc.
Gille u. a., M. Beheim
74, 108
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
also der teufel iste dem selbem menschen nucz.
Ebd.
96, 122
:
wie | man das handeln pegunde, | Das es gerecht und gotlich wer, | auch den leuten nucz und hailper.
Reichert, Gesamtausl. Messe
9, 13
(
Nürnb.
um 1480
):
Auß dem munde des priester sol nicht anders gan dann heylige und nuetze wort, der so oft neust und empfacht Cristus in dem heiligen sacrament.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
32
(
Nürnb.
1517
):
Darumb vermag die sünd weniger schaden dann die gnad nutz sein.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
[er] sprach, daz mit wetuͤnders und núzers dem menschen weri, denn da der mensch in gelassenheit von got im selber gedulteklich us giengi und also got dur got liessi.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und wer in disem [sin selbes verzihen] ein púntelin gelebet nûtzer dan viertzig jor in eigen ufsetzen.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
die boͤsen geiste sint in dicke aller nützest und fruhtberest in vil verborgener unbekanter wisen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
War umb ir [Mariae] sun uf erde kam: | Allain umb úns vil armen. | Die wurdent si erbarmen, | So das sines todes burde | Úns allen núcze wurde.
Schmidt, Rud. v. Biberach
16, 18
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Es ist nuͥt, das einer minnenden sel als nuͥtzze si zvͦ einem stetun vf gange, als (ze allen zitten) got (minneklich mit brundender andacht) ladvn (in der sel) vnd von got geladet werden.
Ebd.
73, 1
:
vnd der furstant also genomen so ist nuͥtze zvͥ der beschoͮd, want er betuͥt ein inre beschoͮd.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
191, 166
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sunder er schol yn [leichnam] halden, wye er ym aller nüczist ist zu dem dinst gots vnd zu werchen der tugent.
Ebd.
215, 49
:
Wann anweig ist dem menschen nücz vnd hailbertig, ob er ir widerstet.
Bauer, Imitatio Haller
83, 7
(
tir.
,
1466
):
Die anuechtung des menschen die sint offt gar nucz, wie wol das ist, das sy gros vnd swer sint.
Dies., Haller. Hieronymus-Br.
1, 23
(
tir.
,
1464
):
Die guten werch an die wort oder lëre die sint gar nücz.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Gropper. Gegenw. ;
Quint, a. a. O. ;
Meisen u. a., J. Eck
3, 9
;
4, 8
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
142, 32
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
318, 19
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
17, 22
;
67, 13
.
7.
›treu, ehrlich, verläßlich‹ (von Personen).
Bedeutungsverwandte:
,  124.

Belegblock:

Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
DAs ist / Dieser ist ein frommer / trewer vnd nuͤtzer Knecht.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
was für ain nutzer diener er seinen herren sein wurde.