kleidung,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Bekleidung, Kleidung einer bestimmten Gemeinschaft, Amtskleidung‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 1,  2,  1, , ; vgl.  1.
Syntagmen:
die k. abtun / antun / hinlegen / tragen; jn. / sich mit k. halten, sich / jm. mit k. gleichen; k. des gebietigers / leibes / richters, k. der hochzeit / meid / tochter, k. der brüder
›Ornat‹ /
einwoner; k. von tierfel; arme / erbare / fremde / gemeine / gewönliche / gute / hochzeitliche / leichtfertige / liederliche / niederländische / reiche / reinliche / schwarze / unerbärliche / weisse / zerhauene k.; k. und sitten, essen, kost / zerung und k., narung / speise / trinken und k.
Wortbildungen:
kleidungsordnung
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
16 scot vor das gewant zu scheren [...] als unser homeyster dy cleydunge tat.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
60, 3
(
preuß.
,
1417
):
6 Mechelissche laken den dieneren czur cledunge.
Mieder, Lehmann. Flor.
434, 18
(
Lübeck
1639
):
In Kleidung vnd Geberden sol man sich denen gleichhalten bey denen man lebt.
Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
Wenn nun die Kleidung hingelegt / Wird Sol bloß.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 397, 29
(
omd.
,
1431
):
dorczu sal her dy kindir VI jar lang in der kost und mit gewonlicher kleidunge halden.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
31, 19
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
ir kleydunge ist von der tier vel.
Luther, WA (
1525
):
auch mit der kleydung ists nicht auff hochzeyt gericht, sondern auffs schawen und brangen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Ein offne dirn [...] Die furt er yn sein gaden, | Det ir mit reicher cleidung steur.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
116, 32
(
nobd.
,
1451
):
wollen wir [...] das sie ire erbe und [...] ir zymlichen leybs notdürft gebraüchen und niessen mügen mit essen, trinken und cleydünge.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
117, 15
(
Nürnb.
1548
):
mit leichtfertiger kleidung / zerschnitten hosen wam͂es / verwehnet man sie.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
8571
(
nalem.
,
1525
):
wie es im als ainem cleric vnnd thumherren nitt gezimme, ain bartt vnnd also zerhowne vnerberliche claidung zetragen.
Heidegger. Mythoscopia
3, 23
(
Zürich
1698
):
Es ist schon durchgehnde Mode / daß sich die Leuth in so liederlicher Kleidung abmahlen lassen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
hat in der ritter [...] gepeten, bei seiner loblichen voreltern gebreuchen, sitten und claidungen zu beleiben, kainer frömbden claidung [...] hinfüro anzunemen.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 704, 22
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Rudolph, Qu. Trier ;
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
50, 26
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
11, 25
;
Reichert, Gesamtausl. Messe
18, 3
;
Rupprich, Dürer ;
Sexauer, Schrr. in Kart.
273, 4
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Barack, a. a. O. ;
Alberus
I jv
;
Vgl. ferner s. v.  1, , ,  3,  6,  1.
2.
›Bekleidung eines Gegenstandes, (verzierende) Hülle‹;
zu  2.
Syntagmen:
k. zum altar, zu siechbetten; kopf, futerale / trinkgeschir mit k.; vergüldete k.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
94, 8
(
preuß.
,
1440
):
item 6 cleydung czum hogen altare.
Ebd.
710, 31
(
1416
):
item czu 60 sichbetten kleydunge.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
56, 1
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 zeiden kußen mit alle dem gerethe daz do zcugehoret der kledunghe totum duplex.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1493
):
ainen verdeckten becher, knorret, mit vergulter klaidung vnnd Traminner wappen.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 162
.
3.
ütr. zu 1 und 2: ›Ausstattung von etw. / jm.‹, z. B. ›Laub, Blüten‹; ›das Äußere, die Gestalt‹.
Bedeutungsverwandte:
, (
die
2, (
die
), , .

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Den baumen gebe ich kleidonge | Gheen dem sommer und gruͤnonge.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5053
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
die lilien des ackers nu mercket | [...] | die nicht erbeiten ader spinnen | unnd also schone cleidunge gewynnen.
Goldammer, Paracelsus
3, 285, 15
(
1530
/
5
):
du bist ein gleisnermacher, dann die kleidung ist teuflisch; sie bedeut oder zeigt nit inwendig hinein.
Rot
315
.
4.
›Stoff, Tuch als Material für verschiedene Zwecke‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Goldammer, Paracelsus
5, 182, 4
(
1530
):
alle ding, die wir haben von stein, von metallen, von holz, von perlin, von kleidung – wird alles zu wasser verwandlet.
5.
›Investitur‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
brudir Herman, | [...] | dennoch des ordins brudir was, | do sold er ritin, als ich las, | inpfahin der cleidunge segn.