gliedmas,
am ehesten (falls sicher angebbar).
die
›Körpermaß (eines Menschen), Statur, Größe, Gestalt e. P.‹; mit Tendenz zu bewertender Heraushebung entweder auffallender Größe, Ungeschlachtheit oder besonderer Schönheit, guter Proportionen; als Metonymie: ›Gebahren‹; bei
Luther
auch ›Handlanger, Kumpan‹ sowie ›Werkzeug‹.Phraseme:
gliedmas zu etw. tun
›Hilfe, Beistand holen‹.Syntagmen:
js. g. schauen, js. (des teufels) gliedmassen jn. töten
; gros von g. werden
; die kleine / rechte / schöne / starke g
.; leute von g
.Wortbildungen:
gliedmässig
Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 704, 28
(1530
): So kan auch je der Teuffel und sine Gliedmassen nicht mehr thun, denn das sie uns leiblich toͤdten.
Ebd.
33, 396, 17
(1531
): Dieser hadder des Teuffels mit seinen gliedtmassen
(hier auf die Sektierer als Organe des Teufels bezogen)
widder Gott bleibet in der welt. Ebd.
41, 247, 11
App. (1535
): Si absolvo aliquem a peccatis, ego tantum thue gliedmas dazu
(›bin oder liefere nur das Werkzeug‹).
Ebd.
48, 74, 6
(1549
): Ein Christ ist jm [Teufel] vnd alle seinen gliedmassen (so hoch vnd klug sie auch sind) viel zu weise.
Knape, Messerschmidt. Bris.
13, 39
(Frankf./M.
1559
): voͤllige grosse brust / vber die diechen breit vnd satt / unnd was eines guten glidmessige͂ Pferds zeichen sein moͤgen / die hat derselbig Gaul an jhm.
Franck, Klagbr.
221, 28
(˹wohl Nürnb.
˺ 1529
): sie [leut] synd so starcker glidmaß / so du sie nahend absichtigest / sie ehe Ringer vnd Fechter dann betler nennen magst.
Maaler
185v
(Zürich
1561
): Glidmaß (die) Leybslenge / die groͤsse deß leybs. Statura, Status, Habitus, Conformatio.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
2469
(schwäb.
, Hs. 1478
): Wann er was ain vil schoͤn man, | Von rechter glidmauß ganntz.
Roth, E. v. Wildenberg
150, 10
(moobd.
, v. 1493
): Der fürst ward genant der pucklat hertzog, wann er was gar ein ungeschaffener mensch von aller gelidmas.
Turmair
1, 346, 38
(Nürnb.
1541
): Darumb warden si so groß von glidmas und gerad von leib, das [...].
Ebd.
4, 527, 3
(moobd.
, 1522
/33
): die schauten dem Syllae sein glidmaß und gestalt, sagten im, er würd ein einiger gewaltiger her zu Rom werden.
v. Keller, Amadis
394, 27
; Mayer, Folz. Meisterl.
34, 255
; Roth, a. a. O.
154, 36
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
150
; Schweiz. Id.
4, 439
; Schwäb. Wb.
3, 693
; Dietz, Wb. Luther
2, 137
.