bauch,
der
;
-(e)s/-e
+ Uml., auch
+ Uml.
1.
›Bauch‹, ähnlich wie
rücke
und
seite
oft undifferenziert als Körperteil des Menschen; spezialisiert: ›Mutterleib, Gebärmutter, Schoß der Frau‹ sowie ›Magen, Darmtrakt‹ und ›Nabel‹; oft Tendenz zu tropischer Verwendung, meist als Ütr., dann: ›Gefräßigkeit, Wohlleben, Sorglosigkeit‹; seltener als Metonymie, dann: ›Verdauung‹; auch als pars pro toto, dann: ›Mensch‹.
Phraseme:
sich den bauch nicht zerreissen lassen
›Geduld üben‹;
jm. wächst der bauch
›j. wird hochmütig‹;
rücken und bauch an etw. setzen
›Kopf und Kragen riskieren‹;
etw. kostet / gilt rücken und bauch
;
es mus rip und bauch brechen
jeweils: ›es geht um Kopf und Kragen‹; ˹
etw. bei hals und bauch verbieten
;
über hals und bauch richten
;
gericht über hals und bauch
;
recht zu hals und bauch
;
auf hals und bauch drohen
(im werden diese rechtssprachlichen Formeln nur aufgelistet, nicht erläutert)˺;
jm. eins über den bauch laufen
›jm. eins auswischen‹;
jm. den spies an den bauch setzen
;
jm. get ein rad über den bauch
›jm. widerfährt ein Unglück‹;
der bauch klebt jm. am rücken
;
der bauch schlägt wieder die rippe
(vor Hunger);
keinen grossen bauch ziehen
›vor Hunger abgemagert sein‹;
seinen bauch zum mastschwein machen
;
den bauch eichen
›ein Saufgelage veranstalten‹;
fauler bauch
›Faulpelz‹;
englischer bauch
›von englischer Krankheit, Rachitis geschwollener Bauch‹.
Bedeutungsverwandte:
 8,
1
 2,
2
 1,  12, ; (Nabel:) vgl. .
Syntagmen:
den b. beschliessen / stopfen / verhalten / zwingen
(jeweils ›die Verdauung hemmen‹)
/ ausdäuen / ausleren / ledigen / laxieren / (er)füllen / weiden / blähen / mären / raumen / schlagen
(letzteres als Vergehen)
/ verbergen, den b. feist / weich machen
(letzteres für ›laxierend wirken‹); [einer Frau]
den b. grössen
›[eine Frau] schwängern‹;
dem feind den b. keren
(als Zeichen für beherztes Kämpfen);
b
. (Subj.)
fol sein, b. jm. gros / aufgeschwemt / geschwollen / zerbläht sein, b. js. got sein, b. we tun
;
dem b. unterworfen sein, dem b. dienen / zinsen, dem b. den wetum benemen
;
jn. auf seinen b. schlagen, sich auf den b. legen, auf dem b. schlafen, ein feuer / den krimmen im b. haben, jm. in den b. schmitzen, etw. in den b. jagen, die ku in den b. stechen, jm. etw
. (z. B.:
das fallende übel
)
in den b. fluchen, jn. von dem b. ausziehen, etw. aus dem b. ziehen, schüsse durch den b. gehen
;
heiliger
(bezogen auf Maria)
/ dicker
(als Zeichen der Großtuerei)
/ grosser
(auch als Zeichen für soziales Ansehen)
/ foller
(oft)
/ fetter / fressiger / harter / hungriger / lerer / satter / schnöder b
.;
flus / durchlauf
(für ›Durchfall‹)
/ krimmen / unkeuschheit / wetum des b., des b. willen
, ˹als gen. explicativus:
bauches fas
˺;
wurm im b., stich durch den b
.
Wortbildungen:
bauchbinde
(dazu bdv.: vgl.  1),
bauchblähen
(dazu bdv.: vgl. ),
bauchblast
›Darmblähung‹ (16. Jh.),
bauchfet
›schmerbäuchig‹ (a. 1616),
bauchfutter
›Nahrung‹ (a. 1529),
bauchgeschwulst
(a. 1512),
bauchgrube
›Nabel‹,
bauchknecht
(dazu bdv.: vgl. ; a. 1521; 1545),
bauchküsse
›auf den Bauch gelegtes Kissen‹ (16. Jh.),
bauchlere
›Lehre, die den Bauch befriedigt‹ (dazu bdv.: ; Luther),
bauchling
(dazu bdv.: , vgl. ; Luther),
bauchnarung
(a. 1534),
bauchpfaffe
(dazu bdv.: ; Luther),
bauchprediger
(dazu bdv.: ; a. 1528),
bauchpredigt
(dazu bdv.: ; Luther),
bauchreich
(a. 1532; im Gegensatz zu Reich Gottes, s. v. ,
das
, 1),
bauchreiz
(dazu bdv.: ; a. 1602),
bauchschmer
(auch zu 3 stellbar; a. 1666),
bauchschreien
›aus Leibeskräften rufen‹ (a. 1554),
bauchseuche
wohl ›Durchfall‹ (a. 1594),
bauchtuch
›Mieder‹ (a. 1594/5),
bauchwelt
›auf äußeres Wohlergehen erpichter Teil der Menschheit‹ (a. 1616),
bauchwollust
(dazu bdv.: ); zu Wortbildungen mit
bauch-
bei den Reformatoren s.
Lepp, Schlagwörter.
1908, 131-3
.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
5377
(
rib.
,
1444
):
Hedt yr eynen groissen buych vortan, | Man weende ir weert eyn eersam man.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
As dich dan der hunger besteyt, | Und dyn buych widder dye rybbe sleyt.
Buch Weinsb.  (
rib.
,
um 1560
):
es [kint] war gar ungestalt van leif und van kleidung, der boech was im uffgeswemt.
Dubizmay, kurß zu Teutze
15, 17
(
hess.
,
1463
):
Ich lobe deyn heyligen bauch der da trug got vnd menschen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
60, 6
(
Frankf.
1535
):
Jst vast gůt von Augsteyn getruncken / wann sie benemen dem bauch wethumb / nemen auch die flüß an dem leib.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Trincken. sauffen […] den Wein schlingen […] den Bauch eychen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Uwer ougen die sin blint, | Wand der buch ist uwer got.
Thiele, Chron. Stolle  (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
den ars backen, dy arme, syne syten, buch, rucke.
Luther, WA (
1527
):
laß dir die kunnst nicht den bauch zůreissen, Gott hat deyner nicht vergessen.
Ebd. (
1544
):
Die ersten […] halten von keinem Gottes Wort noch Glauben nichts, on, das sie an jren Mammon und Bauch gleuben.
Ebd. (
1549
):
Der grosse gottlose hauffe in der Welt, die nach Gott, seinem Wort vnd Reich nichts fragen, sondern jrem Gott, dem Bauch, dienen vnd anbeten.
Ebd. (
1545
):
Solche luͤgen und kutzlen haben die Bepste gern, wechst jnen der bauch davon.
Ders. Hl. Schrifft. 
1. Mose 3, 14
(
Wittenb.
1545
):
Auff deinem Bauch soltu [Schlange] gehen / vnd erden essen.
Ebd.
Hiob 15, 2
(
Wittenb.
1545
):
Sol ein weiser Man so auffgeblasen wort reden / vnd seinen Bauch so blehen mit losen reden?
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Wurde eyn man myt steben geslagen vf synen rucken vnde vffe synen buch.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1450
):
Ir hab ein schreiber in das fleischgaden geprochen, | Derselb hab ir den pauch gegrost.
So sol man farzen nach pauchpleen.
Gille u. a., M. Beheim 
187, 36
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann des pauches vas | an im die aigenschafft hat, was | man darinn wirfft und geusset, das | mus faulen und erstinken.
Ebd.
231, 50
:
ir keczer, nu wisset, | das ir den selben teufel scheuch | am jungsten tag in euer peüch | werdent fressen! die speis chumpt eüch | czu ewigcleichem sterben.
Ebd.
246, 71
:
Der mensch ist gwunlich harig, rauch | an den prüsten ober dem pauch.
Hampe, Ged. v. Hausrat
3, 4, 22
(o. O.
um 1480
):
Von ekweyß reis hirs kern vnd linßen | Darmit man stet dem bauch mus tzinsen.
Sachs 17, 
440, 25
(
Nürnb.
1562
):
Deß schemet sich hart das jung weib | […] | Verbarg ir beuchlein.
Weitz, Albich v. Prag
164, 26
(Hs. ˹
nobd.
,
2. H. 16. Jh.
˺):
gepraten qwitten czu aller czeit gessen, vorhalden vnd twingen den pauch vnd heylen den floz dez pauchz.
Ebd.
170, 6
:
gesotten czwifel ader aschloch, daz macht den pawch weich vnd macht euch stuͤle.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
doͤte die untugent und nút das fleisch; doͤte den buch und lo den sun lebende.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
163, 2
(
els.
,
1362
):
Es ist besser der buch lide denne die sele.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
207v, 28
 (Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Fv́r die wv́rm in dem buch: Nim pfersich / vnd súd die in gaissiner milch.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
16, 3
(
Basel
1494
):
Der weder tag noch nacht hat růw | Wie er den wanst füll / vnd den buch.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Wan dan das Kalb sugen wil, so sticht es die Ků mit der Igelßhut in den Buch.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 96, 2
(
Hagenau
1534
):
Die augen seind weitter denn der bauch.
Ebd.
123, 10
:
Der bauch ist yhm also weych als mir. Diß ist ein trotz und trost wider die / so uns mit traw wortten anlauffen.
Ebd.
22
:
Der ruck sol yhm so weych werden als der bauch. […]. Im ruckknochen hangen die senaddern / dadurch des menschen bewegen unnd fuelen bekrefftiget werden. Das schloß im rucken regiert den gantzen leib […] / Wenn nu die addern und das schloß entzwey sind / so muß der gantze leib schaden leiden und verderben / mit groben worten sagen wir / Ich wil yhm den rucken entzwey schlagen.
Roloff, Brant. Tsp. 
1475
(
Straßb.
1554
):
Mit lerem buch ist nit gůt jagen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bauch (der) Venter. Der Bauch darinn die daͤrm ligend. […]. Ein herter Bauch / Verstockter stůlgang / So eim der stůlgang gestanden ist. […]. Einzogner Bauch / Ein gestrupfft / So einem am rucken klaͤbt. […]. Der Bauch rumplet mir. […]. Die arbeit hertet vnnd gestelt den Bauch. Aluum astringit labor. Seinem Bauch vnderworffen sein / Der fraͤsserey ergaben sein.
Donalies, Augsb. Bibelhs.
1990, 125, 3
(
oschwäb.
,
v. 1350
):
gesegent bist / dv vnder den wiben vnd gesegent ist die fruht dines bavches.
Ebd.
163, 2
:
Selick ist der bavch der dich getragen hat.
Sappler, H. Kaufringer
25, 194
 (
schwäb.
, Hs.
1472
):
seinen pauch er füllt und nert | täglich mit wein und kost guot.
Andreae. Ber. Nachtmal 
59r, 18
([
Augsb.
]
1557
):
die wort / kan freylich nyemandt durch den halß in bauch jagen / sonder můß sy durch die ohren iñs hertz fassen.
Chron. Augsb. 2,  (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
die lagen gar lang zu Prag und lepten nach irs pauchs willen und verzerten der stat ir guet.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der ist reich / der sein gelt nicht in busen / sondern in der armen bauch verschleust.
Der ruck soll dir so weich werden / als der bauch / De corio tuo mihi satisfacies. Er schlafft auff dem bauch […]. Sein bauch zum mastschwein machen […]. Dem bauch dienen / dem bauchlust nachfolgẽ / vmbs brot singen […]. Dienet seinem bauch / vnd ließ das Voͤglein sorgen […]. Der bauch ist jhm so weich als mir / non deest mihi quo possim nocere, etiamsi inferior sim […]. Bey halß vnd bauch verbieten / bey leib vnnd leben […].
Ein (dicker) bauch treugt nicht / […] / Jsts kein fett / so ists ein kind. […]. Ein fetter bauch / ein grober schlauch. Ein grosser / fressiger bauch […]. Auß einem vollen haupt / vnd (satten) bauch / kompt selten ein subtiler gedancken. […]. (Voller) bauch studiert nicht gern. […]. Auff einem (vollen) bauch / stehet ein froͤlich haupt. […]. Auff einem (vollen) bauch / stehet ein toͤlpischer […] kopff. […]. Ein (voller) bauch macht / das man betet ohn andacht. Ein (voller) bauch / ein fauler gauch. […]. Der bauch hat keine ohren / venter auribus caret […]. Der bauch ist ein boͤser rahtsgeber […]. Der bauch macht dieb vnd moͤrder […].
Wenn man ein bawren bittet / so wechst jm der bauch. […]. Wer jetzt will ruhen vnd preiß einlegen / Muß sich Weins / Bauchs vnd Betts erwegen.
Faule beuch / hurenjager / Gottes vñ aller erbarkeit feind.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
des êrsten haizt [ze latein] daz der pauch, daz wir haizen den magen oder den sack, dâ daz ezzen des êrsten eingêt. iedoch nimpt Plinius den pauch in der weis ze vierlai sinnen.
Klein, Oswald
53, 37
(
oobd.
,
1431
/
2
):
zung an zünglin, brüstlin an brust, | bauch an beuchlin, rauch an reuchlin.
Ebd.
104, 3
:
Leicht tün ich mir so we | mit smucken und mit smiegen; | ob ich den bauch noch recken möcht, | leicht hulf ich ainen biegen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein 
46, 1
 (
oobd.
,
1. V. 15. Jh.
):
Wer den grjmmen in dem pauch hab, der trinck das wasser.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
23, 27
(
tir.
,
1464
):
die reichen, die da verschlinten vil lustiger vnd köstleicher speis, das si ire peüch erfüllen.
Ebd.
49, 15
:
du pist ein speis der sëlen vnd nicht des leibes, du pist vaist machen das gemüet vnd nicht den pauch.
Mollay, H. Kottanerin 
14, 16
 (
moobd.
,
1439
/
40
):
so wër meiner frawn gnad mit grossem pauch
[›schwangeren Leibes‹]
[…] her auf […] geczogen.
Meijboom, a. a. O.
7201
;
Frantzen u. a., a. a. O. ;
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1199
;
Belkin u. a., a. a. O.
124, 19
;
156, 4
;
162, 18
;
Hübner, a. a. O. ;
Eggers, Psalter 
44, 5
;
Gille u. a., a. a. O.
186, 58
;
64
;
78
;
202, 54
;
268, 70
;
Bell, G. Hager
57, 1, 13
;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Williams u. a., a. a. O.
245, 7
;
Lemmer, a. a. O.
100, 26
;
110a, 169
;
Kurz, Murner. Luth. Narr ;
Anderson u. a., Flugschrr.
30, 4, 16
;
Bolte, a. a. O. ; ; ; ;
Goldammer, Paracelsus
4, 244, 12
;
6, 187, 21
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
748
;
Ukena, Luz. Sp. 
1239
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 49
;
Heydn. maister
20v, 9
;
30r, 6
;
Donalies, a. a. O.
35, 21
;
Wackernell, H. v. Montfort ;
Bartsch, H. v. Montfort ;
Klein, a. a. O.
61, 18
;
104, 57
;
Eis u. a., a. a. O.
36, 18
;
37, 23
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1851
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
75b, 29
;
Bremer, Voc. opt.
1217-1220
;
Schmitt, Ordo rerum 334, 1.
5
;
342, 6
;
Voc. Teut.-Lat.
o jr
;
y iiijr
;
Harsdoerffer. Trichter 3, 
139, 1
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 19
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 18
;
Dietz, Wb. Luther ;
Aland, Lutherlexikon
34
;
Warnke, Wb. Müntzer
95
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 426/7
;
Öst. Wb.
2, 543
.
Vgl. ferner s. v. , (V.) 4, ,  2,  8,  3,
1
,  6.
2.
ein Kleidungsstück für den Rumpf des menschlichen Körpers; Metonymie zu 1.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Bauch / tunica siue indusium.
Preuss. Wb. (Z)
1, 426
(a. 
1595
).
3.
›Bauch, Rumpf von Tieren allgemein‹; spezialisiert: ›Pansen; Blättermagen der Wiederkäuer‹; als Metonymie: ›Bauchfleisch, Bauch als eßbares Fleisch‹.
Syntagmen:
den b.
(als Fleisch)
geben um
[einen Betrag]
, den b. kaufen, zwei b. haben
;
b
. (Subj.)
teurer kommen dan um
[einen Betrag]; [einem Tier]
mit den zänen in den b. faren, von einem b. etw
. [einen Betrag]
geben, am b. weis sein
;
des rindes / tieres / fisches b., haut des b., fülle des b
.;
ganzer / grosser b
.
Wortbildungen:
bauchfleisch
,
bauchseil
›Bauchriemen als Teil des Geschirres von Zugtieren‹ (dazu bdv.:  2; a. 1646).

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
alse Jônas was in des walefisches bûche dri tage.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
19, 27
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
In des tyris buche by dem nabil wechst ym eyn ufgedunsin verch.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Tit. 1, 12
(
Wittenb.
1545
):
Die Creter sind jmer Lügener / böse Thier / vnd faule Beuche.
Gille u. a., M. Beheim 
186, 9
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
unflat, mist und gemülle | Ist seines [swein] pauches fülle.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze 
179, 18
(
nobd.
,
1475
/
6
):
schuncken, bauchfleisch, seyten, […], das sol man aufhawen zu 2 ₰ zu geben.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das der hunde einer den hirtz ervolget und vert ime mit den zenen in den buch.
Rohland, Schäden
381
 (
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
schlangen, die in den welden gand, die groß sind vnd wiß an dem buch.
Rauwolf. Raiß  ([
Lauingen
]
1582
):
einen Visch / […] / der war […] vnden am bauch gantz weiß.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
ain iegleich tier, daz zwai hörner hât, daz hât der obern zend niht und hât zwên päuch.
Dirr, Münchner Stadtr.  (
moobd.
,
um 1365
):
also daz der pauch nicht tewrer choͤm dann umb 10 dn.
Deinhardt, Ross Artzney 
324
(
oobd.
,
1598
):
Reüdt das pferdt […] in ain flüssigs wasser biß an den bauch.
Gille u. a., a. a. O.
287, 180
;
Donalies, Augsb. Bibelhs.
27, 10
;
Dirr, a. a. O. ;
Deinhardt, a. a. O.
120
;
363
;
4.
›Hauptteil der Kirche, Schiff‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
den b. bauen / unterhalten, den b. schalten / handhaben, den b. bäuig / in bau halten
;
b. von der kirche
.

Belegblock:

Koeniger, Sendgerichte  (
rib.
,
1590
):
dass der abt […] schuldich den ganzen bauch […] auf seine costen zu underhalten.
Ebd. (
rhfrk.
,
16. Jh.
):
den buech sollent die lehenhern inn dache und buwe halten.
Ebd. (
mosfrk.
,
1641
):
dass ein […] prelat […] den bauch der kirchen […] mit guten mauren versehen […] solle.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bauch von der Kirchen.
Koeniger, a. a. O. ; ;
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp. 
2, 1, 562, 25
;
5.
›Ausbauchung an Gegenständen, z. B. an Kannen; bauchförmiger Hauptteil von Behältern; Schiffsrumpf; bauchartig vortretende Wölbung (z. B. an Säulen oder Mauern); Resonanzkörper von Musikinstrumenten‹; ein Flüssigkeitsmaß; Ütr. zu 1.
Wortbildungen:
bauchecht
2 (um 1600),
bauchkette
›Kette, mit welcher eine bauchige Wagenlast zusammengehalten wird‹ (a. 1659),
bauchlecht
,
bauchreif
›mittlerer Faßreif‹ (um 1600).

Belegblock:

Buch Weinsb.  (
rib.
,
1575
):
4 zinnen beirpott mit foissen und bouchgen.
Luther. Hl. Schrifft. 
1. Kön. 7, 20
(
Wittenb.
1545
):
an dem reiffe der vmb den bauch des knauffs hergieng […] auff beiden seulen.
Ebd.
2. Chr. 4, 12
:
volendet Huram […] die zwo Seulen mit den beuchen vnd kneuffen oben auff beiden Seulen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
Des oͤles maß. Die do heisst bauch
.
ist ein
.
x
.
teyle einer muthen: vnd
.
x
.
bauch machent einen muthen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der bauch im Schiff […]. Der bauch im becher oder kanten […]. Ein jedes trinckgeschirr hat drey theil / das corpus, den boden / vnd bauch. […]. Der wand bauch […]. Ein wand die ein bauch gewint / herauß fallen will.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
auz tänneim holz werdent niht guot päuch zuo saitenspil, sam zuo fideln, zuo leirn.
Ebd. :
ez werdent gar guot pödem an sölchen dingen auz tänneim holz, dar umb, wenn sich der luft gestôzen hât an die starken saiten in der ding päuchen, sô zinzelt er langsam.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
862
(
oobd.
,
1607
/
11
):
2 gleiche bauchete krüglein.
Ebd.
876
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 426
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
6.
›Herzkammer; Hirnkammer‹.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Baͤuchlin deß Hertzens / ventriculi, sinus cordis.