kleiden,
V.
1.
›jm. (auch: sich) Kleider anlegen; jn. auf eine bestimmte Weise (z. B. mit Ordenstracht) bekleiden‹; Syntagmen:
jn.
(z. B. den leichnam / man, die kinder
) k., jn. / sich in albe / gewant / gold und silber / kleider / leinwat / reiterfarbe / rot / schwarz k., jn. mit einem kleid / leilach / pfel / purpur / tuch / zindal k., jn. / sich als ein geistlicher / wie ein nar k., jn. / sich erwirdiglichen / herlich / hübschlich / köstlichen / prächtig / schön / übel / wol / zwiefalt k.
Wortbildungen:
kleider
Belegblock:
Der einen künic kleiden wolte [...] und kleidete in in grâwiu kleit, der enhæte in niht wol gekleidet.
ich Johan vurg. sall den vurs. Thonis minen soen die ganze eicht jair lank eirlichen cleiden.
Den lychame kestigen, der geluste nit gern, die vaste minnen, den armen laben, den nakethen cleiden.
Iz waz eyn rich mensche, der waz gecleidet mit pfellyl unde mit blyante.
in eynem iclichin fest kleydit her mit ym czwelf bayorn.
vngefer vor 4f. hab er In die Stadt an leinbandt vorkaufft, In die ander hab er die kinder klitt.
sy het an ir die rain | gar ainen slehten rok [...] | da mit sy iren leichnum klait.
do sneit sú ir hor abe vnd kleidete sich in ires mannes kleider.
Hornung bin ich genant | Kleide dich In warme gewant.
also würt der mensch geclait | mit ainem alten leilach, | so er stirbt.
ist noch die sag, si hab sollich dorf allain der ursach, das sie sich kostlichen zu aim turner claiden künde, hingeben.
Claider reich, schappel wunnder – | damit si claidet hie den jungen man.
2.
›jn. / etw. mit etw. ausstatten, versehen, schmücken‹; häufig von abstrakten Bezugsgrößen.Syntagmen:
oft mit präp. Satzglied für die Größe, mit welcher die P. / S. ausgestattet wird: z. B. einen turm, ein schiff k., jn. / sich mit gold / got / güte / heil / lauterkeit / leutseligkeit / licht / tugend / weisheit, mit dem ewigen leben, mit dem kleid der pein, mit blüten k., die äste sich mit laub k., jn. zu ritter k., etw. (der sünder scham) zierlich k.; die gekleidete gotheit
.Belegblock:
Also ist die sele [...] mit dem lieht gotes gecleidet.
daz ûzer werk [...] nimet sine götlîche güete mittels des innigen werkes, ûzgetragen und ûzgegozzen in einem nidervalle der gekleideten gotheit.
Swer valsch zu ritter wirt gekleit [...] der treit der ritterschaft ein schwachez kunterfeit.
Man erkeirde dat schiff ind dede it cleiden | ind na des meisters willen bereiden.
die armen erfulle ich mit bröte | Brister werden gekleydet mit heÿle.
ßo werden mer jemmerlichen gekleydt | mit dem kleyt der pyn.
der ramen este kleiten sich | mit mancher hande loube da.
di kuscheit wirt geglichit schone | dem zarten helffenbeinen trone | den konig Salmon haben wolde | unnd gekleidet was mit finem golde.
Clauwus Czymmermanne 2 g. von 1 tage zcu kleden das tormechin.
Du sichst mich naket unde ploss, | aber geklait mit weisshait gross.
mir gevil nie kain mensch baß | [...] | sie ist mit aller tugent klait.
der mensche [...] sol sin gekleidet mit den tugenden unsers herren Jhesu Cristi.
got will sein liebste fraind claiden | mit dem ewigen leben zwar.
die ist mit tugent so geclaidt, | das sie kan erbarmung walten.
Rabanus spricht, daz sich der paum ê mit plüeten klaid dann kain ander paum.
Ain liblich speis ist uns berait | [...] | der sünder scham sie [speis] zirlich chlait.
Fraw Mynne [...] Es wunndert meine synne, | das ir ewr gall sunst kündt mit honig klaiden.