antun,
V.,
unr.1.
›jn. (auch: sich) anziehen, ankleiden‹; mit Verschiebung des Obj.: ›(Kleider o. ä.) anlegen; die Rüstung anlegen, die Waffen nehmen‹; Syntagmen:
(jm.
) das kleid
(häufig) / hemd / die stola / kleidung, den rok / schuh / zierrat, die waffen a.
; jn. in samt a., jn. mit kraft a.
Belegblock:
wen sy geen durch dy phorte des inrin vrithovis, so sullin so antuen linine cleidir.
Ein michel zeichen irschein | In dem himle [...] | Ein wib, die sunnen an getan.
Man do an eyme esele eins lewen hut.
czogen ym uz syn cleit unde taten ym eyn andir cleit an.
auff einen bestimpten tag / thet Herodes das königliche Kleid an / satzte sich auff den Richtstuel.
wir sein auf vorgeende beicht entbunden und haben die gerechtikeit angetun.
tuͦnt dise edeln woffen Gottes an, sunder allen zwifel ir úberwindent die bekorungen.
[die muͦter] det irme süne Jacop ane Esaus kleider.
sein hausfrau Leitpirg muest auch geistliche claider antuen und zu ainer nun sich weihen lassen.
des Herr Balaśśa Sigmunds diener [hab] nit gewuśt, was das śchieśśen bedeüt, aufgemacht, śich angethan, als Zum śtrait.
Ziesemer, a. a. O.
42, 14
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
977
; Reichert, Gesamtausl. Messe
18, 4
; Brandstetter, Wigoleis
227, 14
; Chron. baier. Städte. Regensb. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 186
; 2.
›jm. etw. (negativ Bewertetes) zufügen, antun‹; vereinzelt: ›sich einer Verpflichtung unterziehen‹; Syntagmen:
jm. leid
(mehrfach) / schaden / hon / spot / pein / plage / angst / marter / gewalt / kummer / strafe / beleidigung / schmach / schmachheit / schande / laster a., sich eine übung a., jm. des unglüks
(Gen.!) a.
Belegblock:
so solt dv dir selber keine strenge herte vͦbvnge ane tvͦn, du solt einveltikliche der cristenheite gebot halten.
Du hast mir soͤliche Schmachait und Schand angeton.
im och die diener sin | An tattend maͤnig grosse pin.
was man jnen für ein straff anthaͤtte.
eia des grossen laide, | das dir ward angetan.
3.
›jm. etw. (positiv Bewertetes) erweisen, angedeihen, zuteil werden lassen; jm. helfen‹; Syntagmen:
jm. ere / reverenz / rat / recht a.
Belegblock:
habe ich dissem gutten man | Auch die ire an gethain.
Eine andere sagt, man hätte ihr die gebührende Ehre nicht angethan.
Belegblock:
wilt du gerehte han, | so duͦ ime den dot an.
Ainen er segot, den andern er schnaid, | Dem dritt liess er uss sin gewaid | Und dett in ander toͤd an vil.