erwinnen,
V.; unr. abl.
1.
›etw. gewinnen, erwerben, bekommen‹; meist: ›etw. in einem rechtlichen Verfahren gewinnen, zugesprochen bekommen; gerichtlich obsiegen‹;
vgl.  5.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl.  3,  2, (V.) 14,  6.

Belegblock:

Luther, WA (
1517
):
darumb kommen sie zuvorn mit forcht und bitten das abe mit demut, das die andern mit heylickeit erwunnen zu haben meinen.
Köbler, Ref. Wormbs
220, 14
(
Worms
1499
):
Wann auch der elichen lüte eins tods abgangen ist. so mag das ander lebend blyben sitzen in allen vnd yeden irer beyder zubrachten ererbten erwonnen vnd eroberten gütern.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
271, 28
(
thür.
,
1474
):
sint her danne zcum andern gerichte nicht geczuget hat [...] unde iczunt keyne mechtige helffrede nicht bracht hat, so ist her der sachen fellig worden, unde Elbrecht hat dy zcu yme erwunnen.
Thiele, Minner. II,
10, 68
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
der welt lieb solt ir erwinnen, | unnd wollent ir genesen, | so land uch gott das libst wesen!
Grosch u. a., a. a. O.
257, 31
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 148
.
Vgl. ferner s. v. (V.) 2,  7.
2.
›jn. überführen, jm. in einem rechtlichen Verfahren etw. nachweisen‹;
vgl.  45.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7,  3,
1
 5,  2,  23.

Belegblock:

Schmidt, St. Kastorst.
2, 467, 21
(
mosfrk.
,
1465
):
wir begerden [...], das man yne [Johann Surborn] zu recht und zu vorantworten kommen ließe und schyrmt yne als eynen burger vur gewalt also lange, biß er mit rechte erwonnen wurde.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
dye geistlichen zu erffort belehent ader gesessen sint, dye sullen zu vor
[vor der Verhaftung als Verdächtige]
mit rechte vor genomen unnd er wunnen werde.