Boon, St. Prätorius
97, 16
(o. O.
1593
):
warten auch nur allein jres einigen beruffs / welcher offt sehr gering ist.
die da Gott dienen wollen und ires Beruffs, Standes und Ampts getreulich warten.
Sonder es heisset, das ein jeglicher seinen beruff vleissig nach lebe, Jst einer ein Ackerman oder handwercker, [...], das er das getrewlich warte, nicht gehe zum Biere.
wie sich ein jglicher in seinem beruf und stand erkennen und halten sol, er sey geistlich oder weltlich, hoch oder nidrig.
das nicht einer allerley, sondern einer andere Gaben, Ampt oder Beruff hat denn der ander.
e ist [...] kein edler werck denn der gehorsam des Beruffs und [...] wercks, so Gott einem jglichen aufflegt.
ob sie gleich sonst feine Gaben hetten, weil sie der selben nicht brauchen nach jrem beruff noch dem Nehesten zu dienst.
EIn gottseliger Mensch, der nach Gottes wort seines beruffs wartet, der ist jmerdar geschicket vnd bereit, viel gutes zuthun.
Ders. Hl. Schrifft.
Sir. 11, 20
(
Wittenb.
1545
):
beharre in deinem Beruff / Vnd las dich nicht jrren / wie die Gottlosen nach Gut trachten.
Reu, Süddt. Kat.
1, 262, 24
(
Heidelberg
1563
):
daß also jederman sein ampt vnd beruff so willig vnd trewlich außrichte, wie die Engel.
Beharre in deinem beruff / deñ es ist dem Herrn leicht einen armen reich zu machen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
77, 17
(
Nürnb.
1548
):
das Gott zu vnser arbeyt vnd beruff / gluͤck vn̄ heyl geben [...] woͤlle.
Die Prediger sollen derhalb auß jrem beruff nicht schreiten.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Nürnb.
1631
):
Darzu mich Gott hat bescheiden, | In meim Beruff vnd Standt.
also ein ieder in seinem beruf, der ist ein knecht seines ampts.
Beruff / beruffung / erforderung zu einem ampt / ein ampt / befelch / dienst / geschaͤfft / stand / ars, genus vitæ, officium. [...]. Gottes wort / vnd ein (Christlicher) beruff / sind zwo grosse seulen fuͤr den Tempel Salomonis. Ein grossen beruf haben / in maxima administratione esse.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
(
m/soobd.
,
1618-81
):
sollen auch die wahter des morgens nit zu fruehe vor tags von der waht abgehen, sondern verbleiben und ihre beruef abwarthen.