staffieren,
stoffieren,
V.;
Letzteres rib., über
mnl.
stofferen
aus
afrz.
estoffer
›ausstatten‹
(f.; f.).
1.
›jn. (auch: sich) / (vereinzelt:) etw. ausstatten, für einen bestimmten Zweck herrichten, aufmachen, rüsten‹; auch: ›etw. als etw. ausgeben (z. B. Lüge als Wahrheit)‹.
Syntagmen:
jn., sich mit etw
. (z. B.
mit proviant
, ütr.:
mit geduld
),
zu etw
. (z. B.
zum krieg
)
s., jm. etw
. (z. B.
altwerk
)
s., ein bild zur schmach s., unter der gürtel
[wie]
staffiert sein
(obszön);
adellich / übel / wol, auf das lustigste, wie ein jäger, mit kleidern / munition / rüstungen staffiert sein, wol staffiert
[wo]
eingehen; das stoffieren der hüte
.
Wortbildungen:
staffation
,
staffier(er)
›Diener‹,
staffierung
(16. Jh.).

Belegblock:

Blümcke, Hans. Gesandtsch. (
nrddt.
,
1603
/
05
):
herrn Heinrich Kerckringk zu gleicher Stafation unnd unkost endtrichtet 600 Daler.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 137, 17
(
rib.
,
1371-96
):
darvur solint die seideler dat punt haven, dat si ingein altwerc vernuwen noch stofferen in solin.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1586
):
die snider verkeuften etlichn kremeren und fremden die geregtigkeit des stofferens der hoede, das ist die hoede mit siden, flawiln, lint zu foodern, zu besetzn und zu zeren.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Mit warheit wird die luͤg staffiert | Vnd mit Honig das gifft geschmiert.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1542
):
Mer denn die andern all geziert, | Von grad und leibs sterk wol staffiert.
Sachs (
Nürnb.
1556
):
wer warn die drey in grün, | Gestaffiert adelich und schün.
Ebd. (
1557
):
Der keyser geht ein mit dem hoffgsind und knaben, wol staffirt.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
wenn man Kriegsleut haben wil, | Gehört darzu deß Geltes vil. | Darzu seind wir nicht wol staffirt.
Chron. Augsb. Anm. 7 (
schwäb.
,
1478
):
er kam darvon in den seggrer, es halff im ain pfaff darvon und sein staffier.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der konte kisslingstain usser ainer wandt brunzen, also war er under der gurtel gstaffiert.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
500
;
v. Keller, a. a. O. ;
Barack, a. a. O. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Vorarlb. Wb.
2, 1250
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß. 1943, S. 
543
.
Vgl. ferner s. v. (Adv.) 8.
2.
›sich in etw. fügen, schicken‹.
Bedeutungsverwandte:
 6,  16; vgl.  2,
1
(V., unr. abl.) 3.

Belegblock:

Rot
352
(
Augsb.
1571
):
Staffirn, Sich recht in ein ding schicken vnd richten / ruͤsten / dapffer darein ergeben.