misbieten,
V., unr. abl.
1.
›sich gegen jn. (oft: gegen Gott) auflehnen, erheben, jm. zuwider handeln, ungebührlich, unziemlich entgegentreten‹; Syntagmen:
jm. (einem amptman / diener, dem herren, got) m., jm. bärlich / dicke, mit rede, werken / worten / sünden m
.Belegblock:
in diner knechte hant hastu misseboten
[
gespotMentel
14751
: ; 1475
gefluͦchet2
: ;
geschendtWormser Proph.
1527: ;
geschmaͤchtFroschauer
1530: ]
deme herren und hast gesprochen: mit der menige minir herwayne habe ich mich irhaben uf dy hoe der berge. Dißer artickel ist yrrig, unchristlich, ynn das gesetz unnd gesetz geber lesterig und den heyligen mißbietig.
do er ob tisch sass in dem gasthus, do missebote im es ein bruͦder mit schalklicher rede.
ich bin hút als berlich ob tisch geschendet, als ich ie ward: do ich es dem diener ob tisch berlich missbot, do neigte er sin antlút, [...].
2.
›(Gott) lästern, ihm blasphemisch begegnen; (eine Lehre) verunglimpfen‹; Spezialisierung zu 1.Syntagmen:
mit Dat.obj.Belegblock:
Es were nicht wunder, das [...] Gott [...] solchen trotz und missebieten so lange leidet.
das du [Jhesus] got myßbotten host und geschant, | went do dich synen eynichen son host gnant.
do ome dy korfursten [...] unnd dy bischoffe des nicht gesteen wolden, do missebod her gote [...] unnd sprach: Es sint dry ding, dy alle werlt betrogen haben, moyses dy joden, cristus dy cristen unnd machemet dv heyden.
die vngangkeit hat gelert deinen mund: vnd du nachuolgest der zungen der verspottenden
[Var. um 1475
lestereten1
–1480: ; 1483-1518:
mißbittenden].