bieten,
V., unr. abl.
1.
›(jm.) etw. darbieten, anbieten, geben‹.
Syntagmen:
jm. die hand / speise / wange, das brot / gelt b
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1577
):
Die burger botten ein veirzich tausent gulden und etlich lacken, die wolten sie nit, sonder wulten uffbezalt sin.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
315
(
mrhein.
,
um 1335
):
Symon, danken ich dir sol, | daz du mirs hast geboden wol.
Ebd.
714
:
Meister vnd herre, got gruze dich. | Bůt mir dinen munt, vnd kusse mich.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
Er speiß vns mit dem Himmelbrodt, | Das Gott seinen zwölff Juͤngern both.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Durch daz […] wirt sie geslagen an einen backen, sie budet auch den andern.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ob ein mensche ze tôde hungeric wære, und büte man im die besten spîse, er stürbe ê hungers, ê er iemer gesmeckte oder enbizze, gotes glîchnisse enwaͤre dar ane.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
250, 25
(
thür.
,
1474
):
wanne her ym sollich gelt gebotin habe, da habe er daz nicht von yme geannampt.
Enders, Eberlin (
Wittenb.
1523
):
Got wyll auch nit, das ainer für den andern empfahe diß speiß, er will, das yetlicher für sich selb es thů, darumb bitten got jetlichem diß brot vnd tranck sonder dar.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. M. (
osächs.
,
1343
):
und ob dich imant slêt an dîn rechte wange, bût ime ouch daz andere.
Opitz. Poeterey
53, 26
(
Breslau
1624
):
das sie gleichsam als durch einen sporen hiermit auffgemuntert / vnserer Muttersprache die hand bietten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Des menschen kint vil here | Wirt verraten ane var, | Gevangen, bespottet gar, | Darzu slege geboten, | Gecrucet von den roten | Untz in den tot.
Henschel u. a., Heidin
1495
(
nobd.
,
um 1300
):
Der grave ir liplichen zv sprach | Er beyt mir dinen roten mvnt.
Gille u. a., M. Beheim
284, 50
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mit seinem zarten himel brot | er sich selber zu speise pat.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
74, 20
(
Nürnb.
1548
):
Wo bittet vnter euch ein Son den Vatter vmbs brodt / der jm einen stein dafuͤr biete? Vnd ob er vmb ein fisch bittet / der jm ein schlange fuͤr den fisch biete?
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
15, 16
(
els.
,
1362
):
Egeas immer do riet das er den abgoͤtten sin oppfer bútte.
Ebd.
128, 35
f.:
Wer dich an einen backen schleht den soltu ŏch den anderen bieten.
Ebd.
207, 26
:
ich bin ein engel gottes von himel her zů dir gesendet daz ich súlle ermanen daz du den gotten din opher bietest.
Ebd.
675, 14
f.:
nút lies ir offen denne ein cleines fensterlin do man ir nút me denne wasser vnd brot in bot.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
die trunkenen grůstent die fiende und butent in trinken.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
ie mer also dicke er ime einen guldin bútte […] also dicke er sich mit dangnemekeit zů Gotte keret.
Michels, Murner. Badenf.
6, 51
(
Straßb.
1514
):
Büt vns die hant so dick wier vellen.
Roloff, Brant. Tsp. 
82
(
Straßb.
1554
):
Kein Reverentz soltu ir thůn an | Und beüt ir disen brieff hiebey | Laß sie lesen was darinn geschriben sey.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2789
(
schwäb.
,
1453
):
Damit so schieden sie hindan | Und butten mir die händ all dry.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
mit diesem sentenz bracht er sie unversehens wider in ain solche concordia, daz sie ainandern die hendt butten.
zu welcher zeit man eim ain drunk bütte in sant Johanns namen, sollt das keiner abschlagen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
72, 66
(
Basel
1494
):
wer kan der aller schampperst syn | Dem büttet man eyn glaß mit wyn.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
231, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das er [Priamus] trawt ane schande | den Chriechen stossen wol streitliches zil, | ja, ob si törsten streites tag im pietten.
Ebd.
363, 5
:
Er [der ritter] pot im ’s [schwert und schild] zue handt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Als sy sich von dann wolt machen, pot sy dem kaiser ze trincken.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
43, 21
(
tir.
,
1464
):
peüt mir dein gerechte hant, die hant deiner güetikhait.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
iedoch peut ez [das tier] seinen kindlein sein milich und säugt si.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
10, 116
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
peut uns dein baremherzig hend | zu trost an unserm letzten end.
Ebd.
36, 27
:
dein sun Jesus Christ […] dem dein hant manig frist | durch sein genist ain brüstlin pot zu mund.
Ebd.
48, 23
:
die zwelfpoten zu werlde enden, | den er sich so drat | nach seiner urstend lebentigen pot.
Klein, Oswald
16, 20
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ain schlicklin weis si bot mit fleiß | dem knaben hin mit hendlin gleiß.
Ebd.
19, 205
:
von Paris bot er mir die hand | und sigelt uber in Engelant.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 23
;
Dietz, Wb. Luther ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 15
;
Weber, Oswald. ;
Henne, Hochspr.
1966, 72
;
75
;
Schmid, R. Cysat
6, 13
;
Hulsius
B ijr
;
Bad. Wb.
1, 226
;
Vorarlb. Wb.
1, 353
.
2.
›(jm.) etw., z. B. Anerkennung, Ehre, Liebe entgegenbringen, erweisen, entbieten‹. Ütr. zu 1.
Syntagmen:
in Verbindung mit unterschiedlichen Objekten, die die Bedeutung des Verbs bestimmen;
den dienst b
. ›zum Dienen bereit sein‹;
den eyd b
. ›schwören‹;
den grus b
. ›grüßen‹;
hilfe b
. ›zur Hilfe bereit sein‹;
den kampf b
. ›zum Kampf herausfordern‹;
ein opfer b
. ›ein Opfer bringen‹;
die rede b
. ›entgegnen‹;
das recht b
. ›zu einer rechtlichen Auseinandersetzung bereit sein‹;
den spiegel b
. ›den Spiegel vorhalten‹;
den weg b
. ›den Weg zeigen‹;
das wort b
. ›reden‹;
die unschuld b
. ›die Unschuld beteuern‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen priester amecht ist ein lebin | Daz immer sal gut bilde gebin, | So daz iz liecht schine; | Wen priester in latine | Daz dutet ,den wec bietende‘.
Und daz wir in [Got] von herzen minnen | Mit allen unseren sinnen | Und daz wir im ere bieten.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
daz wir im [god] an der werlde ere biten, trůwe vnde warheit.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
darna so hielte her Johan van Heimbach der eine burgermeister entgaen dem koeninge ind boide dem koeninge van der stat wegen as dat gewoenlichen is iren dienst.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
150
(
mrhein.
,
um 1335
):
Gleube aleine an einen got, | vnd bůt ime dinst alleine, | so wirt din lon nit cleine.
Ebd.
924
:
Dem keiser biden wir ere. | Keines kunges viriehen wir mere.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Den sal man allen geliche ere bieden und aller meist den die husgenoszen sint des glauben.
Froning, Alsf. Passionssp. 
5278
(
ohess.
,
1501ff.
):
mer woln em gar schone | seczen uff die krone: | damidde wollen mer em bieden ere, | glich als hie eyn konig were.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ist er unser vater, sô sîn wir sîniu kint, sô gât uns ze herzen sîn êre und sîn smâcheit, die man im biutet.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Man liset in der künige buoche, daz einer dem künige Dâvît vluohte und im grôze smâcheit bot.
Luther, WA (
1530
):
das Christus deinen Tod und Sunde auff sich genomen hat am stillen freytag und kompt darnach am Ostertag widder und beut dir ein guten tag.
Ebd. (
1531
):
er hat gespuͤrt und gemerckt, das die Juͤden sich wider jn setzen und jm das maul bieten duͤrfften.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
hastu alemusen zu tunde oder niht, so soltu doch gruze und gute wort bieten und guten willen bewisen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
der man bite pfant zu setcene vor die schult unde bite daz erbe, daz da uzenwendic lit.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
148, 6
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Und wer alsdan am meisten darumb zu geben beutet, dem sals in sein besitz uf volgende maß zugestellet werden.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Vnd kummet her tzu der drytten ladunge nicht. der cleger sal vfsteyn vnd sal sich tzu camphe byten.
Mag her abir den toden man myt syben mannen vortzugen, so en darf her sich ken ym tzu kampe nicht byten.
Eyn gast qwam in eyne stat vnd clagete eynen burgir an vmme gut. des vormas sich der burger tzu getzugen vnd bot vnschult vor das gut.
Vnde hat is [das rouben] nymant gesehen, ich sal mynen eyt dortzu tun vnd byten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Si irstanden von der not | Die im [Cristus] an dem cruce bot | Der tot vil bitterlichen.
Swenne du hie in rume | Dich uberhebist sere | Uber den der in sere | Lit totlicher sunden tot | Des libes. dem selben bot | Versmehunge din herze.
im do bot | Danyel die rede sin.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Do swur jener uf al sin heil | Daz er nie rat getruge | Da man jenen irsluge. | Da vur bot er eit und rehte.
Henschel u. a., Heidin
536
(
nobd.
,
um 1300
):
Mit willen er sich ir bot | Vnd danket ir hovelich.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
248, 7
(
els.
,
1362
):
do waz billich daz ires kindes diener sich ŏch in iren dienest búttent.
Ebd.
491, 25
:
fúr die ere die man deme bot uf den dag der ein heiden vnd ein fúrste der welte was.
Ebd.
567, 6
f.:
Mamertinus waz ein heiden genant, der solte eines moles den abgottern sin opher bieten.
Ebd.
659, 29
:
Wie grosse ere ime sant Augustin bútte das erschinet in sinen epistolen.
Ebd.
819, 13
:
also bot sich dis megdelin mit grossem ernest zů allen tugenden vnd fúrsmohete in sime herzen alle hochfart der welte.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
208, 28
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
ez geschiht, daz got etlichem niht enhilfet ze midenne die sünde, also unde bute er si im, so ensündet er niht.
Ebd.
260, 29
:
wan got ouch uns hilfet zuo diser getat, inrelichen dem willen zesterken, daz er zuo der getat kome, unde uswendig büttet die maht zewirkenne, unde von gesihte dirre getat so ist die gnade mitwirkende.
Brandstetter, Wigoleis
200, 14
(
Augsb.
1493
):
jch beüte eüch kampf für dise maget.
Martin, H. v. Sachsenh.
1789
(
schwäb.
,
1455
):
Und wer er nit der jǎr als alt, | So wölt er bietten sinen kampff.
Ebd.
2070
:
Hie stet der man und büt sin ayd | in aller mǎß gelich als vor.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
du bútest im alle zit huldi und erbaͤrmde, daz eht er wider kere.
Lemmer, Brant. Narrensch.
12, 17
(
Basel
1494
):
Hett Jonathan sich recht bedacht | Er hett die goben wol veracht | Die jm Tryphon jn falscheit bot.
Ebd.
90, 33
:
Wer leben will spricht gott der herr | Der buͤt vatter / vnd můtter ere.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1475
(
Basel
1519
):
so bald man dir den spiegel büt, | Dann machs nit land / vnd leugne nüt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
Man soll auch dye ee halten in grossen eren, dye meniglich ine bieten sol, mit liebe und mit leyde.
Ebd. (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Es sol ǒch dem herold nieman kein unzucht tůn noch bieten.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1521
):
dan dy von Regenspurg wolten kains wegs am recht nichz begeben und puten das recht, darvon man nimand schaffen kan.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1316
/
9
):
Swelher burger der stat armbrust, pheil […] di diu stat angehoͤrent, hin leihet einem ausmanne odewr pitet hin ze leihen, der geit der stat 10 lb.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
58, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Do Paris hett vernommen | sein vatter an dem ring, | er pat in sein wilkomen.
Ebd.
85, 7
:
er [Oetas] saluiert si frölich in die stat | und pot in er mit zucht der aller pesten.
Ebd.
231, 5
:
das er [Priamus] trawt ane schande | den Chriechen stossen wol streitliches zil, | ja, ob si törsten streites tag im pietten.
Ebd.
367, 7
:
Was ob das jemant höret, | der eüch pew̃t in der starken not sein helfe?
Weber, Füetrer. Poyt.
91, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dy anndern fürsten grossen, […] dy puten ir vnschulld dem helld.
Ebd.
222, 5
:
dy ritter zw im kamen | mit mennger klar vnnd myniklichen frawen, | dy puten conponey dem stoltzen, frechen.
Ebd.
237, 1
:
Hie pewt ich kampff euch paiden | für dy zwo klar junckfrawen.
Munz, Füetrer. Persibein
40, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sein recept er schnell machet | vnnd potts dem iungen zieren.
Ebd.
261, 5
:
O arger wicht vil schnöder, […] sollt ich betwungen dir viantze pieten?
Ebd.
320, 5
:
mit frewden iung vnd allt | puten im [Persibein] eren uil mit ganntzen trewen.
Ebd.
384, 5
:
des wollt sich Eckeprannt zu fúeß im pieten, | er húeb in auf vnnd sprach.
Ebd.
467, 6
:
man pot in wirtschafft harte gúet, | das si dy nacht nicht fürpas dorfft verlanngen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er pot sein unschuld; des gestuenden im fünf prelaten.
auf ir freyhait brief und der geleichen puten sy dem fürsten das recht auf den Römischen künig Sigmund.
Er hett wyder wärtigkait mit seinem vettern […] im part; der pot im den kampf.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
knecht oder diern, denen zum ehehaft täding nit geboten war.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Sein haus erstůnd in vollem rat | Mit gantzen trewen festen | Den chunden und den gesten, | Den er ez wirdichleichen pot.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
20, 57
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
dir mues erklingen | zu lob der engel don, | sein träwtleich zu im dringen | pot dir got mit der kron.
Piirainen, Stadtr. Sillein
103, 13r
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Lenūge muͤz auch eyn man pyten czu hauz vnd czu hofe.
Ebd.
107, 19l
:
Wenn ym daz gevunden wirt so byte er den eynez vriden.
3.
›jn., etw. in eine bestimmte Richtung lenken, an einen bestimmten Ort schicken; sich an einen bestimmten Ort begeben‹.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
,
1521
):
aufgestanden, das schaltfeinster [der apoteken] still geöffnet, mein oren fleißlich hinein geboten, ein licht angezündet.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
436, 12
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
ich Minne bin ein ursprinc, mir ist undertân | al dîn geschefte, lebendic unde tôt: | kein adel nie sich gên mir bôt.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Sin herze grozeliche irschrac, | Do jener also vor im lac, | Wand er in irsach vur tot. | Zu im mit tugenden er sich bot.
Der wirt der edele, suͤze | Bot sich vor sine vuͤze, | Die er im lieblichen twůc.
Zu jungst sich das schif pot | Zu der nechsten haben di man hat.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
wann dann dazselb firteil pei einander was, so fürt sie dann der genannt an die stat, dohin man boten het, zusammen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
So bút die hant us diner begerunge alleine zů dem úberweselichen blossen luterme wesende das Got alleine weselichen ist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1495
):
da man im, dem alten Ulrich Walther, in die zunft hatt poten, do hat man ainen Vetter […] auch in ain zunft gepoten.
Ebd. (
schwäb.
, o. J.):
da gieng ain rath zůsamen und bůten nachmittag umb ain uhr in grossen rath.
Ebd. (
schwäb.
,
1562
):
umb 9 uhr vor mittag hat ain e. rat diser stat Augspurg den fürgengern aller handtwerck auf das Rathaus pieten lassen.
seine gläubiger haben Ire gn. mermalen für die 3 ainig herren pieten lassen und umb bezalung angeruͤft.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er hat das feur gescheurt und die stuben in ainer kürze also erhaizt, das sie ersticken wellen und inen kain andere behelf sein, dann das sie die köpf zum fenster hinauß botten.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1516
):
der king von Franckrich gab och allen lantzknehten ůrlob und bott in by hencken us sim land.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 111, 141
(
alem.
,
M. 15. Jh.
):
In dem, der sein hand nit recket oder pewtet zu der gab, wann got, als vil es in im ist, so gibt er vverflussichlich allen menschen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
Wann ouch einem durch den grichtschriber von fraͤuelln waͤgenn zů dem drittenmal an das gricht gebottenn wirdt.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1522
/
45
):
Die fúrsten des rychs haben uff die selb zyt ein vertrag mit dem kúng von Franckrych gemacht, das er dem volck wider usz dem land butte.
Ebd. (
alem.
,
um 1536
):
Und liessen ein trochne trommen umbschlagen, und butten von stund an menglichen fur das ober thor uff das weit feld.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
si al vom lande warent gewichen und hattent sich verborgen und getorsten die nasen nit me harfúr bieten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Als […] der künig sach, das er dem hertzog nicht gestreiten mocht, pot er sich für den hertzogen auf die knie.
Weber, Füetrer. Poyt.
277, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Poytislier dick sein hennde | got auf zu himmel pot.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
wen si dan nit flicks auß dem land ziehen und sich flux packen, so peut man in bei henken und trenken auß dem land.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
Quintilius Varus […] sas zu rechten an offenlicher schrannen, lies für gericht pieten und für sich bringen […] obgnant herren.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1340
):
daz Kuking gent di leut zu der vrag wo in der richter hin peut.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1561
/
72
):
wer hier im markt angesessen und burger ist, den soll man umb erber sachen in kain vänknuss legen […] sonder in ain haus pieten.
4.
›jn. um Vermittlung bitten, js. Entscheidung fordern, sich auf jn. berufen‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Vnde ist eyn man also wis, daz her guͤten rad geben kan, vnde buͤtet in des eyn mensche, daz her ime rate zů siner sache, her en darp ime nicht raten vmme sus.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
16, 3
(
thür.
,
1474
):
Also habin syne weddersachen yre sachen gebotin uff den schosser zcum Arnßhoug.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
was sie dorfften, das holten sie, unnd boten alle ore sache uff den fursten.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
so die pfenner im anefange des irthumbs ehre, gleich und recht uff das capittel und uff bischoff Johan und auch uff die von Magdeburg botten.
euer furstliche gnade wolle uns auch des gefencknisse entledigen, und bitten unsere sachen mechtiglich uff euer furstliche gnade.
Und fragte do, wie mein herre das vorstehen solte, so wirs uff die fursten, graffen, herren und erbare manne böten, die zum stifte gehörten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
Item die von hielten sich also in den sachen und puten recht von dem herrn vin Heideck.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Es mögen ouch friden wie obstat / nemen / vordern / vnd pieten / all vnser burger / hindersessen / dienstknecht.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1328
):
Si suͤllen auh unsern herren Iesum Christum, sein liebiw můter Mariam, als himlisch her mit ernst mant und bitent sein umb gaestleich und werdleich geriht.
5.
›(jm.) etw. empfehlen, befehlen, gebieten, vorschreiben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Nach muz ich tummen luten | Diz manna baz beduten, | Daz Got butet zu gebene | Den die bi disem lebene | Mit sinnigen andechten | Des vleisches kric vorvechten.
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp. 
1, 118, 38
(
rib.
,
1496
):
In welchen dissen vurgenanten kirchen ind kirspelen durch uns alsuchen ban zo bieden gesein ind geburt sall gehalden werden.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Zu werden aller Visch ein Herr, | Und zohe hin in das wilde Meer, | Daselbst wie in dem strom zu bieten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
43, 6
(
thür.
,
1474
):
Daz obirleye unde waz sy sust gelaßin hat, buth her yn zcu antwertin.
Ebd.
170, 4
:
buth mich des met richter unde met schephin zcu obirzcügen, dy daz von mir sollen gehort habin.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 18, 20
([
Eilenb.
]
1524
):
wie die Gergesener bothen dem herrn / er solt von yrem lande abweichen.
Gille u. a., M. Beheim
111, 124
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da pat der romisch kaiser sus | der da genant waz Augustus | […] das man all welt verschreibend wer.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Anno dni 1449 jar do pot man pfert zu halten ein gantz jar.
darnach ließ man den pfenter von rats wegen pieten, das iederman vor seiner tür raumen must.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
die cristlich ler pewt hie | Yde persan zu nennen.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Kulm.
140, 73
(
Nürnb.
16. Jh.
):
Es schickt mich mein herr richter her, | leßt euch bieten bei ghorsam und pflicht, | das ir alsbald kumt für gericht.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Der König glaubt, vnd botte darneben, | Daß keiner im Land solt bleiben leben, | Der schmähete Gott vnd Christophorum.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
301, 14
(
els.
,
1362
):
Also beschach daz die maget wart uf gestellet fur folk zů gerichte vnd buttent ir daz sú den gotten opferte.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
da bot im der bapst bey seim ampt verlierung, das ers als wider geb.
da komen die burgermaister und buten in frid.
da pot sie ir, daß sie můst hinnach offenlich essen, damit daß Got und die welt nit also betrogen würden.
Ebd. (
schwäb.
, o. J.):
das was sein bevelch, darzů er weder fueg noch recht etwas zů pieten oder zů schaffen hett.
man hielt ob den 600 knechten damit sich nit ein auflauf zů Augspurg im volck erhůb, dann sie forchten sich ubl mit irem pieten und straffen.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1559
):
Auf donnrsstag an der h. drei könig abent […] hat ain ersamer rat durch die undern haubtleuth der gemaind bieten lassen auf 8 uhr auf dem Berlach zuͤ erscheinen, der kay. mt. zuͤ schwören.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
Er was so verdient an dem hoff, das ym vergünnt ward zůbieten und schaffen wie und was er wolt.
Anderson u. a., Flugschrr.
20, 4, 6
([
Augsb.
]
1525
):
soll die nechst person in was stands die sey / macht haben fryd zu byetten.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
all ire briesterschaft in- und ausserhalben der statt, wa sy zu buten haben, […] fur sy gefordert.
Da ließ ain rat sy am ersten buten, das sy dahaim beluben und nit herauß giengen.
Des weret nit uber 10 tag, darnach botten sy das wuder hecher und strenger.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1525
):
nam ina all ir frighait, bott inna, ir groß glocken hinwegzůthůnd und all ir were zerbrechen.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1470
):
Wa das wasser usser dem rechten runs brechi oder brechen wurdi und wol wider ingeleit moͤcht werden, man es jederman gegen sinen guͤtren bietten sol, wider inzelegen.
welle aber also nit sin schwelli welthi jerlich bessren und behan, sol man ime das bietten und dwingen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
, Hs.
1498
):
Es sol niemand den andern mit dem trinken nöten, als dann ietz nüwlich uferstanden, das ainer dem andern zů trinken püt.
Schib, H. Stockar
121, 1
(
halem.
,
1520
/
9
):
Uff die zitt buttend min heren ettlichen burger us der statt.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Ich bŭtten ŭch by verlierung miner hulde, das ir keinem rytter kein untzucht bewyssend.
Ich bŭt ŭch, daz ir min läger von stund an umm Muntabant schlachend.
Jörg, Salat. Reformationschr.
620, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
Darnach uff aller hellgen tag schicktend die Zürcher jr bottschaft gen Zurzach / hiessends die kilchencleinett verkouffen / und buttend den priestern bis nechster wienacht zů wyben.
Kottinger, Ruffs Etter Heini (
ohalem.
,
1538
):
heiss bieten in der kilch hör umb, | das iederman am sontag kumm | an d’gmeind.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
vnd denne demselben durch den richter potten würt.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk.
188, 472
(
Bern
1551
):
bi eids pflicht ich üch allen büt, | das fürhin keiner rede nit, | biß daß fürüber ist das gricht.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Swez er schuldich wirt und dez ân laugen ist, so sol im daz gericht pieten, daz er in in vierzehen tagen dez geltz wer.
Und stet der ân lawgen, so sol man im pieten, daz er in richt mit pfant oder mit pfenning.
Buijssen, Dur. Rat.
30, 27
(
moobd.
,
1384
):
Daz wazzer, gesprengt mit dem salcz, gesegen wıͤr dem volche, daz man sew all domit sprengt […] und daz piett wıͤr zw tuͤn allen priestern.
Hör, Urk. St. Veit
225, 6
(
moobd.
,
1442
):
wer vber vnser gut zw pieten vnd ze richten hat.
Munz, Füetrer. Persibein
151, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
durch wird woltens der eeren tafel seczen, | Artus pott das weit in die lannt, | ob er dem kúen möcht traurens mit geleczen.
Weber, Füetrer. Poyt.
117, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Nw pleibt et hie, das ist mein rat, | auch pewt euchs, her, mein fraw, dy mynikleiche.
Ebd.
118, 1
:
Seyd mirs hat poten | dy myniklich vnd rain, | so tet ich gleich aim sotten, | ob ich het wider streben darumb kain.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
186, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Von Enea do urlaub ward genomen; | Paris im sagte taugen, | wan er im put, solt er im wider komen.
Ebd.
190, 6
:
Er [Menelaus] pott Fraw Helene, | das si in [Paris] hielt als seinem adel zäme.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
15. Jh.
):
das kain kunig ze Ungern noch iemants […] nichts gewalt haben uber uns ze pieten.
Ebd. (
1438
/
52
):
Dabei wirt gemelt das ain panrichter hat in dem aigen nichtz zu schaffen noch zu pieten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Der [Agigolandus] pot dem kaiser, das er käm.
Als man die wil stürmen und prechen, do pot der kaiser, das im kain man nicht tät bei seinen hulden und swärer straf.
Turmair (
moobd.
,
1528
):
Wie die alten römischen kaiserlichen, auch geistlichen recht pieten, so hat man alweg in allen gemein händlen, brieven […] die jarzall und nämb der burgermeister zu Rom müessen schreiben.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
von begrebnus der toten pot er, das man mit denselbigen gar kain prenk noch begänknus haben solt.
Die geistlichen päbstlichen recht pieten den stiften und geistlichen, das si g’lert leut halten, ein frei pfrüend in geben süllen.
Im beschlus des briefs beut er obg’nanten bischofen, das si bischof Gerhard von Passau für iren erzbischof halten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
nu frag ich dich ambtmann auf deinen aid, ob du meins herrn nachstift gepoten hast auf den heutigen tag allen den meins herren.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1671
):
so soll die obrigkeit fridt zwischen ihnen pieten bei ainer peen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Vreunt, du pist mein geporn plůt, | Peut meinem leib und meinem gůt, | Daz leg ich mit dir auf di wag.
Klein, Oswald
44, 41
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
darzu so wirt mir vil gedrot, | und tröst mich niena mündli rot. | den ich ee bot, | die lassen mich ellende.
Schmitt, Ordo rerum
612, 14
;
6.
›etw. zum Verkauf anbieten, verkaufen‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
etw. feil b
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1323
):
sowe dat meiste gelt darumbe buyt, deme sal man de(i) anbruderschaf lenen inde geven.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
die van Soist butten der gevangen perde ind harnesch vur 9 dusent ind 60 gulden.
do die Nassauweschen die stat inhatten, so bestonden si die selve stat zo plunderen ind voirten dat goit in dat Rinkauwe ind buitten dat, dae ein iklich pert kreich van der buitung me dan 300 gulden.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
150, 24
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Der fischer bot sy [die fische] yme vor zwentzig schillinge.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sant Dionysius sprichet, daz got sîn himelrîche biutet veile.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
57, 25
(
nobd.
,
1370
):
das man die [gute] nieman bieten sol noch geben sol zu kaufe dann einer herschaft von Weickerßheym.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1440
):
darnach puten unser herren […] iedem hie das korn zu verkaufen nicht höher den umb 26 ℔.
Ebd. (
nobd.
,
1449
):
man het auch zu den trabanten 4 aufpieter, und wenn man auf solt bieten, so buten sie neur den haubtleuten.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Ich sprach: Fraw, ich bin nit der man, | Der theur beut | Und wolfel geit, | Dess seit ir wol von mir gefreit.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
Der güetige kaufherr […] butte mir feil einen schenen tempel um einen ringen pfening.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
der herre des oͤlys sweret liplich ze gotte, das er das oͤly in vͥnser stat niemant hab gebotten ze kǒffene.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bieten / Feilbieten / Wie theur oder wie wolfeil. Auf ein ding das feil ist Bieten.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
Wie pist du so gar ungeheur, | du peuczst uns di salben gar teuer.
Rot
286
;
342
;
Welti, a. a. O. .