keib,
der
;
-(e)s/–
;
zu
mhd.
kīp
›Widersetzlichkeit‹
().
›Zank, Streit mit Waffen oder Worten, Erregung, Ärger‹.
Redensart:
die lieb sucht rat, der keib sucht tat
.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
der
),
2
,  1,
1
 1, (
der
1,  3, , ,  7, , , , , , , , , , ; vgl.  1,  5, .
Syntagmen:
k. erwecken / haben / leiden / machen / treiben / verhüten, im herzen tragen; ein k
. (Subj.)
bestehen / sich heben / sich meren; auf k. beharren, aus k. etw. befelen, uneins sein, in k. kommen, in einem k. rennen, etw. in k. sagen, im k. beharren, vorsichtig sein, jn. mit k. stören / verirren, etw. zu k.
(›um die Wette‹)
tun; vol k. stecken; alter / eigenrichtiger / handfester / kleiner / steifer / steter / täglicher / ungeschikter / unüberwindlicher k.; ane / sonder k.
Wortbildungen:
keibeisen
›zänkische Person‹ (a. 1642),
keibwort
.

Belegblock:

v. Bunge, Livl. UB
4, 466, 3
(
nrddt.
,
1404
):
Diese scheidunge haben wir [...] geghan umb eintracht willen, alss dass wir darumb keinen lengeren kif über haben wolten.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
360, 14
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
so gip mir vreude sunder kip.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Du salt nicht wanderen mit eyneme bosen mynschen und mit eyneme, de vul kyves is.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1578
/
1629
, Hs.
1710
):
falsche münz, [...] scheltwort, kiefwort [...] all dasjenige, was beiden herrn zu strafen stehet.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Ein alter mann und junges weyb | Die leben selten one keib.
Goedeke, Fischart
658
(
Straßb.
1576
):
Spannt sie frisch pferd vor wolgemut, | [...] Und rennt in aim kib ab zu tal.
Menge, Laufenb. Reg.
664
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Hasse vnd ouch kybe | Treit er in synem hertzen.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe
365, 2545
(
Zürich
1548
):
was bösen wibs! | Wie steckt sie so vol schalk und kibs!
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3178
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Die was kúng David elich wÿp, | Die ir vatter durch ainen kÿb | Mit gwalt her David wider nam.
Qu. Schweiz. Gesch. (
halem.
,
1470
):
dise ding werend bald fürzuͦnemmen [...] e dann der kyb und unwillen sich mere.
Jörg, Salat. Reformationschr.
330, 14
(
halem.
,
1534
/
5
):
Disen kyb hattend die Zürcher den ix orten vortragen.
Ukena, Zuger Trag.
1929
(
halem.
,
1598
):
dem Hencker [...] | Dem er befilcht vß zorn vnd kyb, | Dem Bischoff stracks von seinem lyb | Die rechte hand zuhauwen ab.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
dan sie werden inen selbst die schand nit auflegen, sonder der keib und der neid wird sie dermaßen ubergehen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Loesch, Kölner Zunfturk.
398, 8
;
Schmitz, Schiltb.
107, 8
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
12, 8
;
Gille u. a., M. Beheim
269, 11
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 30
;
Barack, Teufels Netz ;
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk.
187, 435
;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Voc. Teut.-Lat.
q iiijr
;
Vgl. ferner s. v.  5.