kalk,
kalch,
der
;-(e)s/-e
(+ Uml.);1.
›Kalkstein; aus Kalkstein erzeugte Substanzen als Baumaterial, als Tünche, als ätzendes Mittel in der Ledergerberei, als Dünger, als Heilmittel (u. ä.)‹; in der Alchemie Sammelbezeichnung für pulverisierte Metalloxide und Metallsalze.Phraseme:
jm. kalk in die kürschen geben
›jm. Schwierigkeiten bereiten‹.Syntagmen:
den k. (ab)leschen / aufschlagen / (aus)setzen / brennen / erklauben / kaufen / (unter etw.) mengen / (ver)mischen / netzen / (klein) pulfern / schaben / stossen / troknen / umkeren, jm. den k. ansagen, k. auf etw. schütten, in den wein, in einen äscher tun; etw. mit k. (aus)waschen / beizen / fälschen
(z. B. wein
) / tünchen / verschlagen / zuwerfen, etw. vor k. vertauschen, etw. zu k. verbrennen; (ab)gelöschter / aufgelaufener / frischer / gebranter / gepulferter / grosser / lebendiger / unersuchter / ungelöschter / unverhauter / weisser k.; mangel an k., pulfer von k., salbe von k., zusaz von k.; ein malter / scheffel k.
(Gen.); ein korb voller k.; des k.
(Gen.) meister
›Gips‹.Wortbildungen:
kalkacker
kalkbereiter
kalkbrand
kalkbrüer
kalkdarre
kalk|estrich
kalkfeld
kalkfrau
kalkfürer
kalkgeld
kalkgrube
kalkhacke
kalkhaue
kalkhaus
kalkholz
kalkhütte
kälkisch
kalkkamer
kalkkaule
kalkknecht
kalkkübel
kalkmacher
kalkmas
kalkmeister
kalkmenger
kalkmesser
kalkrürer
kalkscherbe
kalkscheune
kalkschif
kalkschneider
kalksieder
kalkspeise
kalkspies
kalkstaub
kalksteuer
kalkstok
kalkviertel
kalkwasser
kalkzuber
Belegblock:
1 m. 3 1/2 scot 13 den. vor den ofen kalkes folne zu der muwer zu bereyten.
das man den kalch, eher er vorkauft wirt, der herschaft mus ansagen.
Einem kalchbereiter denn somertag 7 schilling.
[der Hausvogt]
war auch baumeister, verwaltet die kalgscheun. die mure sal anderhalf done howe sin, mit gueder kalchspisen gemacht.
so faret eß von eynander glicher wyse als kalck der geleschet wirt mit wasser.
XXII leste kalkes hot dy stat entphangen von gebrantem kalke us allen oͤven.
das man ungeleschten kalk oder mergel darauf streue, dann es machet den acker feist.
Drumb geben sie [die juden] ihm kalck in die kurschen.
das er kein holtz woll hawen zu den kelcken, die dann einem paumeister zu gehoren.
Kalk oder Kalch calx. Der erweichte Kreitenstein.
Rp. lebenden kalch ze siben malen geweschen in kaltem wasser.
waͤr kalch doͤrff, der soͤll kalch naͤmenn bÿ der kalchdarrenn.
hab sie manichmal, so sie dem kindt ein brei gekocht, usser zorn und gift kalch oder weise ab der wandt uf den brei geschaben.
erkennen wir [...] bei dem kalchofen, das man kalch brent.
lebentiger kalk, daz ist newer kalk, hât verporgenz fewer.
Do mischten Greci chalch under mel und gaben dis dem her.
solcher alter stain der maist tail etwan zerprochen, zu kalch verprent und [...] vermaurt und düncht.
was einem ieden notturft halben gebürt [...] prenholz speltn kalchholz und zimerholz.
durch ain kalchaker auf das ander faltor da ain alter stock [...] bezaichnet ist.
das der berüert Valckenstain noch [...] onverhaute und onersuechte kälch hat.
do get vncz an den steig für die chalichgrueb hinab.
das man ein kalk kaul hot gefegt vnd groͤsser gegraben.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
6, 32
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
112, 2142
; Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
231r, 25
; Kollnig, Weist. Schriesh.
245, 23
; Keil, Peter v. Ulm
138
; Kocher, Rechn. Schönenwerd
359, 19
; Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Boner, Urk. Brugg
109, 41
; Rohland, Schäden
447
; Barack, a. a. O. ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Niewöhner, Teichner
531, 75
; Deinhardt, Ross Artzney
100
; Nyberg, Birgittenkl.
1, 172, 24
; Schmitt, Ordo rerum
232, 18
; Voc. Teut.-Lat.
p viijv
; Shess. Wb.
3, 1055
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 158
; Lehmann, Rezeptb.
200
; Benzenhöfer, Rupescissa. Consideratione.
1989, 186, 6
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 152
; 2.
›Gemisch aus gelöschtem Kalk, Sole und Werg zum Abdichten der Pfanne, Kalkbrot‹.Belegblock:
Mit khalch man die Luckhen Verschlecht / Das die Sulcz nicht außrinnen thuet.