jugend,
die
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, auch -s/–
.1.
›Zeit des Jungseins, Altersstufe zwischen Kindheit und Erwachsensein‹. Rechtlich festgelegte Grenzen der Jugend variieren zwischen 12-24 und 21-30 Jahren.Phraseme:
in alter und in jugend
›immer‹.Syntagmen:
j. haben, die j. verlieren; sich der j. trösten; in der (besten) j. sein / sterben, in der j. etw. gewinnen, jn. in der j. auferziehen; die sünden / zeit / zier der j.; in der j., von j. auf / an, von kindes jugend auf; angehende / blöde / blühende / erste / erwachsene / fröliche / mägdliche
(›Jungfräulichkeit‹) / mänliche / schöne / zarte j.
Wortbildungen:
jugendblüte
Belegblock:
1 buch von der jogunt unsers herren.
Also was kinder Jn der Jǔgent gewonen werden sÿe swerlich Jm alder von bracht.
Den andern aber besteigen wir mit Anfang unserer blůhenden Jugend und reifern Jahre.
Das macht alles, das wyr in der jugend nit wol werden aufferzogen.
In Ansehung seiner Iugent vnd damit er auch nit In Vortzweifflung fallen möge.
Also finstu die erwachsen jugent glat, eben vnd fols leybs.
Mag Adel / gůt / sterck / jugents zyer | Han fryd vnd růw / o todt vor dir?
Sy hett megtliche jugend | Von dem rissen do verlorn.
was in der jugendt gewonet, das behangt und bleibt merthails im alter.
Die Jugent ist wie die blůte der beüme.
nu trost sich Jason seiner mänlichen jugend.
Wer in der iugent tugent lert, | Des lob in alter wirt gemert.
do starb er in der jungt und ward begraben zu Rengspurg.
Das man ein schreibt in ein tafel in der jugent, das ist gar hart zu vertiligen.
2.
›Zustand des Jungseins, jugendliches Wesen‹; offen zu 1.Syntagmen:
der j. etw. zu gute halten; grünende / klare / unvorsichtige / wolgezierte / wonnigliche j.
Belegblock:
Vonn vbellthattern, die, Jugent oder anderer sachen halben, jre synne nit haben.
Dañ er hat ersehen sein jugent / als die zeit so betrieglichhait am vnderweißlichstñ.
Daz ist ein myssefal dar mich furte | Dicke Jugent und mich dar druge.
niemals mehr sinnreiche gedancken vnd einfaͤlle haben / als wann sie von jhrer Buhlschafften Himlischen schoͤne / jugend […] gunst reden.
Du siechst mein wesen und mein juͤgent | Wer will mich leren den weg der tuͤgent.
Ain rainklich weib, durch jugent schön.
do si ersahen sein klare iugent | vnd seinen leib, den wunschlich wol gestallten.
Du solt dich nicht v̈bernemen deiner jugent vnd hübschait des leibes.
Jn anśehen guetter Leütt vorbitt śeiner Juegend iśt ihm gnad erZaigt worden.
3.
›Gesamtheit junger Menschen, junge Leute‹; (seltener) ›Nachkommen, Kinder‹.Phraseme:
eine hübsche anzal jugend
›viele Kinder‹.Wortbildungen:
jugendinformator
Belegblock:
LOb, Ehr, vnd Glori, sey dir Christ, | […] | Dem die zierliche juͤgnd mit klang | Das herrlich Osianna sang.
Nw̌ hab ich aǔß mancherleÿ irfarǔng dÿe Jogent dÿsser werlt (sunderlich manvolk) Jn der stende keinem ist.
han ich […] min yngesigil vor mich myne wirtin unde alle unse erbin wißintlich mid vorrate, daran syoͦ jugint adir aldir nicht vor sich sollen setzen.
Denn dis ist die feineste, lieblichste tugent […] friede und zucht zuerhalten, Sonderlich aber die Jugent zieret und wol anstehet.
der gemein man wird verbittert, sonderlich aber die vnschuͤldige Jugent jhr dieselben zu jhren lebtagen einbildet.
Jugendt soll allzyt sein bereit | Zů scham vnd auch gehorsami.
Die alten […] Sie schemen sich keiner vntugent, | Vil mynner den die Iagunt.
Das Exempel ist sonderlich gerichtet auff die jugent.
Stillschweigen ist der Jugend beste Kunst, | Red vngefragt der Jugend macht vngunst.
Hie mercke das man die jugent nit zů boͦser geselschafft solle gwenen.
Die jugent acht all kunst gar kleyn.
Es haben ainest die alten allerlai mittel an die handt genomen, die jugendt zu ziehen und mit ainem bösen ain ergers zu fürkommen.
auch durch privat Information der groͤste vnd nothwendigste Theil der Philosophiae der Jugend expliciret wird.
4.
›Jungvieh‹.Wortbildungen:
jugendgeld
jugendzehent
Belegblock:
item das juget gelt gibt ein kalb ain pfenning.