arbeitselig,
Adj.;
ein Teil der Belegformen ist stark deformiert.1.
›bedauernswert, elend, geplagt, armselig (aus unterschiedlichen Ursachen)‹; speziell: ›verarmt, unterdrückt (aus sozialen Gründen)‹, ›entkräftet, schwach (auf Grund von Mangel oder körperlicher Defizienz)‹, ›erbarmungswürdig, der Sünde verfallen (in religiöser Sicht)‹, ›bedrängt (angesichts drohender Vergewaltigung)‹; Auffallend häufig für das Wobd./Rhfrk. belegt.
Syntagmen:
a. hagel / mensch / man / ritter, a. regiment / kind / erdreich / leben.
Belegblock:
fürhabens, seyn wollust mit jr zuuolbringen. Aber die arbeytselige schrie so hefftig.
ACh, ach, ach, ich arbeitseliger Mensch, O du betruͤbter vnseliger Fauste.
Was arbaitselliger, ellendiger man | Bin ich zu disen stunden, | Das mich ain weib hett so gebunden!
kam kaisserliche maeystatt zu Esslingen eingerittenn myt einem grossen her vonn reissig und fusfollck so gar beschissenn arbozellig leibloss vollck.
so einer oder mehr pettler [...] so schwach und arbeitselig wer, das sie nit geen kinden.
Wann der herr von des zerlangen wegen worden ist schwach, arbeitsalig, arm.
Bettler und arbaitselig lüt, | Die man verbannet und verbüt.
Under den weisen kinderen dan sollend sein 46 knaben [...] nit thumme oder so gar arbeitselige, die zu keiner arbeit im hauß tüchtig.
wurdend sy von dem engel verjagt und uff diß arbentseligs erttrich gestossen.
O mich arbentsaͤligen / der da hie ouch find alle ding zerstoͤrt vnd gschendt durch zwytracht / vnnd also vast / das ich kum in der gantzen statt ein huß finden mag / da man mich doch etlich tag behalt.
wir buren, die da herren haben, | sind die aller arbeit seligisten lüt, | die da lëbend in disem zytt.
Wortbildungen:
arbeitseligkeit
3.
›(aus Gründen religiöser Heiligung) Enthaltsamkeit, Askese übend, Leid tragend‹; Belegblock:
er wolt keiner Frawen, er wolt allein arbeitselig sein.
Er gewan kuntsami eins heiligen erlúhten menschen, der ein vil erbetseliger lidender mensch waz in diser welt.