anerben,
V.
1.
›jm. erblich zufallen, durch Erbschaft an jn. übergehen, etw. erben, erblich übernehmen‹.Syntagmen:
etw. sein jm.
(Dat. d. P.) oder jn.
(Akk. d. P.) angeerbt, etw. haben jn. angeerbt.
Belegblock:
darwedder setczet dy genante Kethe, daz sollich agker ir angeerbeth gud sy.
daz dehain witewe ir chinde gut, daz si anerbet, geben sul [...] ander manne.
das sy beide von irem vatter Mertin [...] erblich angestorben und angeerbt ist.
wie suͤr ich das
[Unglück]
erarn, | yedoch mus ich es dulden. | es kompt von iren hulden | unnd hatt mich angeerbt˺.
2.
›jm. angeboren sein, jm. erblich anhaften, etw. als Veranlagung mit sich tragen‹.Syntagmen:
gabe / fluch / meine / mord / missetat / schalkheit / sünde a. jm.
(Dat. d. P.) oder jn.
(Akk. d. P.); etw. jm./jn. angeerbt sein; jm. von Adam / vom teufel a.
Belegblock:
Mit kurzer rede beslossen: jegliches mensche ist uns ein sterben schuldig und in angeerbt zu sterben.
daz erbet in [anticrist] von dem túfel an.
seyd eüer klare jugent so frue nach eren tugenden strebt eüch wol an erbent von eürem vater herren Gabon.
das er abtilg der sünden scham, | die uns anerbent von Adam.
schalkheit, so uns anerbt von unsern eltern und obern.