2
gereis,
das
;
zu
mhd.
reis(e)
›Aufbruch‹
(f.); Bedeutungen 1 und 2 etymologisch zusammengehörig ().
1.
›Kampf, Angriff, Streit, Lärm‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  8, ,  3, , ,  3,
2
,  2,  2, (
der
1,  1,  7.
Syntagmen:
ein g. anfahen / machen
;
das g
. (Subj.)
sich heben
;
das g. um die taufe
;
das üppigliche g
.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
351, 14
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da hub sich kipeln, keivern | und upiglich geraiss.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
Die fromen riter ranten hin; | fúr des herzogen leger stund ir sinn, | si machten ein gereisse.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
machten ain gerayß, ob sich die gutgewinner wölten heraußlassen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Kette, Trumm eines Gewebes (im Unterschied zum
zettel
)‹; aufgrund der Phraseme wohl auch generell: ›Herrichtung‹.
Phraseme:
aus dem gereis kommen; etw. ins gereis bringen
.
Bedeutungsverwandte:
,  2, .
Wortbildungen:
2
gereisholz
.

Belegblock:

Alberus
C jv
(
Frankf.
1540
):
Licium, der fadem / gereiß / der durchleufft.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Licium, Ein gereyß / ein waͤbergereyß dardurch d‘ zettel wirt gezoge͂. Vñ uestem trilicem dicimus, Das mit dreyen gereysen gewaͤben ist / als trilch. [...] Das gereyßholz.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die gewonheit vnserer altfordern ist auß dem Gereiß kom͂en / oder ab der ban. [...]. Die vnmaͤssigkeit demmen / vñ in das recht Gereiß bringen / das sy nit über das zil der guͦten haußhaltung traͤtte.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Geraiß / die drǔmmer daran die Weber das Garn oder Wurff knipffen.