erschaffen,
V., unr. abl.
1.
›jn. / etw. gestaltend, schöpferisch hervorbringen, entstehen lassen‹ (von Gott als Handelndem gesagt);
offen zu 2; vgl.  8.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl. (V.) 2, (V.) 2,  2,  1.
Syntagmen:
got
(Subj.)
etw
. (z. B.
den himmel / willen, die erde / sele / welt, alles, essen / trinken, ein herz, alle / drei dinge
)
e., jn
. (z. B.
den menschen
)
e., jn. / etw
. [wie] (z. B.
herlich, aus nichts, durch das wort, zum besten, zur ewigkeit
)
e
.;
der erschaffene himel, das erschaffene wesen
.
Wortbildungen
erschaffer
›Schöpfer‹ (dazu bdv.:  14, ),
erschaffung
›Schöpfung; die von Gott erschaffene Welt (einschließlich des Menschen)‹ (dazu bdv.: vgl.  5,  1).

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Ros.
61, 10
(
Hamb.
1646
):
dem allerhoͤchsten und almaͤchtigsten Gotte, / dem Erschaffer dises ganzen Waͤsens.
Luther, WA (
1518
):
So redt auch Augustinus in der der person Christi ,Jch bin dein goth, der dich erschaffen hath [...]‘.
Ebd. (
1524
):
es ist von noͤtten, das gott ain newes hertz erschaff im menschen.
Thür. Chron.
3v, 24
(
Mühlh.
1599
):
Trier ist die Elteste [...] Festung / die Gebawet ware [...] nach Erschaffung der Welt 4268. Jahr.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 8, 12
([
Zwickau
]
1525
):
als Gott der Herr den menschen erschuff / hat er yhm gewalt geben vber alle thier.
Dietrich. Summaria
20v, 12
(
Nürnb.
1578
):
dazu hat Gott essen vnd trincken erschaffen / das der leib damit erhalten werd.
Bauer, Geiler. Pred.
315, 13
(
Augsb.
1508
):
die seel der menschen / die got also hoch und edel erschaffen hat nach irer verstentnus [...] nit hoͤcher het moͤgen kommen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Böhme, Morg.R.
153, 25
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
3
;
138
;
Steer, Schol. Gnadenl.
4, 23
;
Vgl. ferner s. v.  4, (
der
3.
2.
›jn. / etw. in bestimmter Weise bilden, formen‹;
vgl.  8.
Bedeutungsverwandte:
 4; vgl. (V.) 1, .
Wortbildungen:
erschaffenheit
›Beschaffenheit‹ (dazu bdv.: vgl. ,
die
, 12,  4).

Belegblock:

Wunderlich, Fierrabr.
146, 13
(
Simmern
1533
):
sie was in allen jren glidmassen also wol erschaffen / das sie in vilen hertzen heymlich lieb [...] erweckte.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
155
(
Nürnb.
1517
):
der [wirt] sie [geest] geladen, hat sie erschaffen und gemacht einen wein, der wirdig ist, das in got trink.
Goldammer, Paracelsus
3, 277, 7
(
1530
/
5
):
dann kein mensch ist, das ihm ein holz für ein gott erschaffe. und ob es doch beschicht, so muß dasselbige mensch ein narr sein.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
O einige liebe, [...], wie in dir ufdringt die erschaffenheit aller creaturen.