durchfüren,
V.
1.
›jn. / etw. (z. B. Personen, Vieh, Waren) durch einen Raum, ein Gebiet leiten, bringen, in ein Gebiet hereinbringen, einführen‹; speziell: ›(Wasser) durchleiten, durch Ziehung von Gräben, Gängen u. Ä. in eine bestimmte Richtung bringen‹; ütr.: ›jn. durch ein Wissensgebiet leiten; jn. zu etw. anleiten, in ein Wissensgebiet, eine Lehre, Praxis einführen‹;
zu  14.
Bedeutungsverwandte:
 4,  12,  1, ,  1,
2
 3, (V.) 1; vgl.  24.
Gegensätze:
 1.
Wortbildungen:
durchfürung
›Verbindungsgang, -stollen‹ (bergbausprachlich).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
mit dem bilde und mit dem heiligen geiste wirt si durchgevüeret und îngevüeret in den grunt.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1650
):
ist [...] in wehrender durchführung kein erzt bis auf den hauptschacht gefunden worden.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so ir edellicher und schierer durchgefuͤret und geleret werdent aller tugende meister sin.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
die kaufleut des kúnigs kauften sy von choa: vnd sy furten
[Var. 1475
2
– 1518:
durchfuͤreten
;
Dietenberger
1534:
brachten
; 1. Kön. 10, 28]
sy in eim geordenten lone.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
ob ainer visch durchfüret, sol geben ain erung.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
59, 13
(
mslow. inseldt.
,
1575
):
des waśśers halben, welche vorhin der Lorentz Krattky auf śeine aignen Hoffśtatt im treügen hat ablaitten vnd durchfüeren müeśśen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
40, 3
;
Grothausmann, a. a. O.
113, 1
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›etw. ausführen, vollziehen‹; auch speziell: ›etw. (z. B. ein Gelübde) halten, befolgen‹;
vgl.  8.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2; vgl. (V.) 12,  7,  28,  11.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Von diesem wil ich [...] die Rechnung im Monde durchfuͤhren.
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 13, 28
(
Straßb.
1524
):
das ir nit thuͦnt die ding die da seind verordnet von mir / vñ durchfuͤrendt ewer gelübden zuͦ nichten.
M. Cunitia. a. a. O. .