becher,
1.
›Becher, Trinkgefäß‹; Becher waren ein beliebter Wertgegenstand; metonymisch auch: ›Inhalt eines Bechers‹.Zur Sache:
Lex. d. Mal.
(mit Abb.).1, 1771-3
Syntagmen:
den b. austrinken / leren / füllen / übergulden / übersilbern
; etw. in den b. giessen, etw. in einem b. stossen, aus einem b. trinken
; grosser / kleiner / schlechter / voller / beschlagener / verdekter
(›mit Deckel versehener‹) / bleiener / eiserner / gläserner / hülzener / irdener / silberner / zinnener / schöner / vergüldeter / obergoldeter / gestolener b
.; bechers fülle
; b. mit essig / wasser / wein
; ein b. wein / honig
; b. von messing
; b. (fol) weins, b. kalten wassers
; ein b. fol
.Wortbildungen:
becherknopf
becherrand
Belegblock:
Ehe ich in ein solche schriefft wolt stellen, ich wolt in ehe in becher scheißen und bissen, so hetten sie zu fressen vnd zu sauffen beieinander.
messinkwerk zo schuttelen, kroesen, schailen, becheren, leffelen […], die man […] overgulden moege.
DEnn der HERR hat einen Becher in der Hand / vnd mit starcken Wein vol eingeschenckt / vnd schenckt aus dem selben.
von hamer erbeit, als becher, kopf, schalen.
er sprichett wol | nach pechers fulle.
Ebd.
354, 113
: Crausen, gleser, pecher | dÿ sein uns vil zu ringe.
O wer mein Hertz ein Becherlein, | Da ich das Blut koͤndt giessen ein.
ir sunt den bach sament trinken, unsir herre wil úch niht schenken mit becheren noch mit kophen, er wil in rehte mit ganzen fluzze in unsir selen lazzen vliezen.
biß wir beid sint vol | Do ist den narren yetz mit wol | Eins vff den becher / zwey für den mund.
Ebd.
110a, 99
: Syn schmutzigen mundt wüscht keyner jm | Do mit das veißt jm becher schwym.
Da trůg man her die guldin köpff, | Der becher oͮch ain michel tail.
die groß verguldt schall und zween groß, verguldten pecher, die man zuͤ des herren nachtmal braucht.
Jm becher ertrincken (ersauffen) mehr / dann im Meer. Reinige zuuor das innwendige am becher […] / auff das auch das außwendige rein werde.
Nimb ain lot lorber, stöß in ainem becher vol warms weins.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
5, 30
; Kollnig, Weist. Schriesh.
95, 14
; Skála, Egerer Urgichtenb.
98, 18
; Hampe, Ged. v. Hausrat
3, 2, 13
; Ott-Voigtländer, Rezeptar
214v, 19
; Boner, Urk. Aarau
406, 20
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 50
; Lauater. Gespaͤnste
17r, 26
; Barack, Zim. Chron. ;
Bastian, Runtingerb.
2, 275, 14
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
3, 20
; Bremer, Voc. opt.
10140-10142
; Schmitt, Ordo rerum
198, 11/12
; Hulsius
B ir
; Volkmar u jv;
Preuss. Wb. (Z)
1, 447
; Öst. Wb.
2, 760
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 31
.2.
eine Maßeinheit, Hohlmaß für Getreide und Produkte der Garten- und Hauswirtschaft; zu seiner Größe vgl. das ; ; metonymisch: ›Inhalt der Maßeinheit‹.Vorwiegend wobd.
Belegblock:
Cůnr. Haso 1 fiert. 4 becher von hus und hofstat im Boͧngarten.
gallt […] ein baͤcher saltz fünf schilling.
UB Zug
1915, 59
; Kläui, a. a. O.
72, 16
; Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
302, 31
; Preuss. Wb. (Z)
1, 447
; Bad. Wb.
1, 132
;