napf,
der
;
-en/näpf(e)
;
in 1 vereinzelt, in 3 nur in der
nd.
Form
nappe
belegt.
1.
›Napf, kleines bis mittelgroßes Gefäß aus verschiedenen Werkstoffen für den täglichen Gebrauch‹; mehrfach erscheint der
napf
als Ziergegenstand, auch im Vergleich mit dem Nabel.
Bedeutungsverwandte:
,
1
,
2
,
1
 1, ,  1,
2
, ,
1
 1.
Syntagmen:
einen n. bletzen / finden / füllen / opfern / stelen, jm. einen n. setzen
›vererben‹;
js. nabel ein n. sein
;
an dem n. karfunkel erkennen, in dem napfe meren, etw. in einen n. reiben, mit dem n. schenken, wasser schöpfen, den segen über den n. tun
;
der n. ane fus, von golde, vol milch, vol trankes
;
der alte / beschlagene / gedrehte / güldene / hölzerne / silberne / kristallene n
.
Wortbildungen:
napfen
›einen Napf leeren‹,
näpflach
›Trinkgeschirr‹,
napflet
(
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 215
), genaue Bedeutung unklar.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Catinum. Kaar napff tieffe schuͤssel.
Luther, WA (
1537
/
40
):
Unnter dem Gurttel hat ehr [Diogenes] einen Nappen, damit ehr ihm wasser schopffte, wann ehr trincken wolte.
Thiele, Minner. II,
32, 711
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
doe nam vrou Venus eenen nap van golde, | da mede si mer schencken wolde.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
vrouwe ja ist gestalt din nabel | als ein gedret napf trankes vol.
Feudel, Evangelistar
46, 31
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Do sprach Jhesus: ,wer mit mir meret in dem napphe, der wil mich vorraten’.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
87, 40
(
osächs.
,
1570
/
7
):
quecksilber [...], einen nab gerieben und es getötet, rockenmehl darzu geschüttet.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
111, 6
(
nobd.
,
1384
):
daz sie dem iungen Snee beslagen nepf und trinkvas verstoln het.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
mein mann, iß dise krapffen | Und thu den wein darzu rauß napffen!
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
513, 24
(
halem.
,
1431
):
von der spengler wegen, welich [...] alt nepff bletzent.
Bremer, Voc. opt.
10139
(
halem.
,
1328 f.
):
Nappe napf [...] est vas vini potorium desuper appertum.
Morrall, Mandev. Reiseb.
146, 7
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
wenn ir kayser stirbt, so machend sie im ainen schoͤnen sal, [...], und legent brott uff den tische und ainen guldin napffe von milch.
Gereke, Seifrits Alex.
4877
(
oobd.
, Hs.
1466
):
sy funden auch unmassen | vil von trinkchvassen, | von nepphen und von chopphen.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
401, 38
(
noobd.
,
1352
):
Ich schaff in auch allen dreien geswestern unverscheidenlichen zehen beslagenen maͤsereinen nephlach.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
666, 7
;
Luther, WA /29 (hier auch im Gen. belegt:
Nappen
);
Fischer, a. a. O. ;
Reissenberger, Väterb. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
28, 7
;
Koppitz, Trojanerkr. ; ;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Bastian u. a., Regensb. UB
333, 30
;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1271
;
Zingerle, Inventare ;
2.
›Hohlmaß in der Größe von
1
/
16
Eimer‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  2,  6, .

Belegblock:

Skála, Egerer Urgichtenb.
63, 15
(
nwböhm.
,
1569
):
Zu Pruck 4. Nepf korn .7. laub Proth dem Simon Schinttler [...] gestolen.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Man sol auch den selben wein pey aymern, pey viertail, pey naepfen noch pei anderm geschirr nicht verchauffen.
Bastian, Runtingerb.
2, 367, 28
(
oobd.
,
1400
):
dem Jacob Hofer fur 4 emer 6 naͤpf Nekcher weins 4 lb.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 3, 31
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 214
.
3.
›Siedehaus‹; als Metonymie zu 2 auffaßbar.

Belegblock:

Rwb (a. 
1321ff.
);