kelch,
der
;
-s/-e
;
auch
.
›(Trink)Gefäß mit schlankem Stiel und kreisrundem Fuß für verschiedene Zwecke, bes. als Abendmahlskelch‹.
Bedeutungsverwandte
bzw. Sachfeld: ,  1,  3,  2,  2,  1,  1, , , , ; vgl.  1, .
Syntagmen:
den k. austragen / bringen / empfangen / kaufen / (zu pfand) nemen / nutzen / tragen / verlieren / versetzen / weihen, von jm. aufheben, auf sich ziehen; aus dem k. trinken, jm. aus dem k. schenken, etw. in einen k. giessen / tun, über den k. sprechen, jn. unter den k. stürzen, von dem k. rechenschaft tun; k. des heils / jamers / leidens / neuen testaments / peins; geweihter / hoher / hölzerner / kupferner / silberner / übergoldeter / zerbrochener k
.
Wortbildungen:
kelchbube
›Priester‹,
kelchdecke
›Patene‹,
kelchdieb
(dazu bdv.: , , , , ) ›Ketzer, Lutheraner‹,
kelchen
(a. 1563) ›einen Kropf bekommen‹,
kelchsak
(a. 1582),
kelchschmied
(a. 1398/1404),
kelchteil
›Portion‹,
kelchtrank
,
kelchtuch
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1400
):
2 1/2 m. logitis vor eynen kelch dem glokmeister, vor den kelch, den der meister ken Samayten sente.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
128, 1
(
preuß.
,
1437
):
czwe bloe seydene tucher wenn man den kelch usz treit.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1576
):
so consecreirt der preister mit wein und schenkt dem volk uis dem kelk.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Eiñ sturm vnd vngehewre winde, | Wirt er dem buͦbischen gesinde | Zuͦ ihrem kelchteil schenken ein.
Feudel, Evangelistar
27, 4
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Do sprach Jhesus: mynen kelch werdet ir trynken.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
19, 37
(
omd.
,
1487
):
Gleÿcher weÿß so vmb wollust willen ein kelch aǔß der kirchen, Jn ein bÿr haǔß trǔge daraǔß zcǔ trincken.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Ist die kirch zu Eichstat erprochen, und seint daraus kilch und monstranzen genommen.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
wildu disen kelch, daz ist sin heiliges blŭt, drinken.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
192
(
Nürnb.
1517
):
Vater [...] nim weck den kelch!
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1487
):
die maͤß und zytbuͤcher des indren convents sollen dem ussern convent mit sampt den kelchen und andern ornamenten [...] gantz beliben.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Solt ich den kelchbueben voller lecher stechen, wie ain vischbehalter.
bistu von Reutlingen? so bistu auch der lutterischen kelchdieb einer.
es seien allenthalben in der kirchen guldin oder silberin kelch und mehrtails helzin priester.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1433
):
wollen wir noch unser wip nit lihen uf zerbrochen kelche.
Niewöhner, Teichner
96, 19
(Hs.˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
ob aller der werlt holtz zu samen | inein chalich wurd getan.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
dise gesellen [...] haist das gaistlich recht die ergisten kirchenprüechel, kelchdieb und ketzer.
Ebd. (
1522
/
33
):
schluegen [...] das haupt ab, zogen die haut drab, teten das hirn herauß, machten ain kelich und kopf drauß.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1624
):
ist ein kelchtüechl gestrickt mit allerlay seiden.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
67, 3
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
195, 1
;
Gropper. Gegenw. ;
Kollnig, Weist. Schriesh.
164, 38
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Strauch, Par. anime int.
56, 24
;
Kehrein, a. a. O. ;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
17, 73
;
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 3, 14
;
Boner, Urk. Zofingen
698, 67
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
20
;
Buijssen, Dur. Rat.
17, 5
;
Bauer, Imitatio Haller
61, 24
;
Alberus
dd iijv
;
Lepp, Schlagwörter.
1908, 4
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 66
.
Vergl. ferner s. v. , ,  1,  118,  1,  2,
1
 1, ,  5.