truzlich,
trazlich,
trozlich,
trutzenlich,
Adv.,
etwas seltener Adj.;
auch mit Uml.Syntagmen:
t. antworten / fliegen / fragen / gehen / lästern / reden / umziehen, jn. t. befleissen / verdammen, etw. t. durchdrücken / tragen / verachten, jm. t. drohen / zusprechen, jm. t. etw. vom leib reissen, sich t. baren / empören, sich t. gegen jn. stellen, t. einen auflauf machen, t. mit jm. handeln, etw. t. von jm. hören
; der truzliche anzug
›verbaler Angriff‹ / frevel / man, die truzliche aufstellung / meinung / rede, das truzliche drohen / schreiben / wesen
›Charakter‹, die truzlichen gesellen / hände / tiere / worte / zeichen
.Belegblock:
das alles
[
in den ban thuͦn und verdammen usw.]
sollent ir unverschempt thuͦn, trutzlich und getürstlich also durch drucken und euch nichts hindern nor irren laßen. [ein dît] dî der cristinheit impar | unde joch mit allir macht | widir den geloubin vacht | in trotzlîchim drouwin.
Hastu [...] Mir trotzliche, spitzige vnd hönische Wort gegeben.
lasst euch nur nicht das hertze bloͤde machen [...], ob jr solchs sehet und fuͤlet, wie alle welt euch so trotzlich verdammet.
Trutzlichen machten die Römer ein auflauf wider den heiligen babst Leo.
Am montag [...] hat Ernfrid Kumpf [...] dem priester unterm tagampt [...] trutzlich zugesprochen [...].
In tod vom iunger hin ze geben, | in syner fyend tratzlich hend.
hat sich der Spänier hochmuͤt und trutzliche handlung je lenger je mer gemert.
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Vgl. ferner s. v. .2.
›widerspenstig, störrisch, aufmüpfig, ungehorsam; selbstherrlich, überheblich, anmaßend‹; Oft berichtende Texte.
Syntagmen:
t. sein
; t. herfaren / schwören / reden / sprechen, etw. t. brechen / versäumen, jn. t. verachten, jm. etw
. (z. B. den sold
) t. aufsetzen, t. gegen jn. handeln, sich t. gegen etw. weren, den hals t. emportragen, t. wieder etw. laufen
; e. S
. (z. B. einem gebot
) t
. ›einer Sache zum Trotz‹; ein truzlicher mönch, eine truzliche missive, das truzliche weib
; subst.: auf das truzlichste
.Belegblock:
sein die Magdeburgischen trotzlicher und trotziger, den sie vor je gewest sein.
hêr Swantopolc [...] | trûc den hals trotzlîch inpor.
Dißem gepott [,du sollt nit stelen‘] gehen sie trotzlich und tuͤrstig unter sein augen.
ungebrochne kopff, die so trotzlich her faren unnd wollen mit Got pochen.
ein predicant / fast ein trutzlichs / hoffertigs münchlj.
[der Pfarrer zum Bischof:]
da sprach der pauer tratzlich das, | wie es [ungewitter] ain guot wetter sei. [die pfaffen] wolten nit leiden [...], daß man durch ir heuser solt gan, und sprachen mit tratzlichen worten, die maur wer ir aigen.
in der zeit
[seit der Heirat]
han ich mich mer unliebs und übels genietet, dann darvor ie [...], besunder mit meinem zornigen, trätzlichen weib. [die pawren] swuerren traczleich an alle vorcht Gottes.
3.
›entschlossen, unnachgiebig, kühn, mutig, standhaft; zuversichtlich, selbstsicher‹; Syntagmen:
t. sterben, jn. t. angreifen, sich t. auf jn. verlassen, t. gegen etw. vorrücken, t. von jm. rümen
; der truzliche beistand / grim, die truzliche antwort, ein truzliches einsehen, die truzlichen leute
.Belegblock:
Ich will Gott die sache heym stellen [...] und mich troͤtzlich auff yhn verlassen.
Solcher Glaube hat diesen David so luͤstig [...] gemacht, diesen Psalmen zu singen und so trotzlich zu rhuͤmen von diesem Christo.
in dem ward in herfert | durch vil der vogel stim, | die tratzlich süeßer grim | uff schrien gein dem himmel.
Wann wir aber das behaubten | Vnd die Berner vns gelaubten, | So seind sye alle tratzlich leüt | Vnd bfesten vnser sach mit streyt.
Daru͂b Christlichen herren [...] woͤllen hie ein ernstlich dapffer vñ gantz trutzenlich ynsehen haben.
Von zweien frauen, die sich des kaisertums underwunden, schriben sich geweltige kaiserin zu Rom, griffen die feind trutzlich an.