trölen,
trolen,
V.;
Etymologie unklar, wahrscheinlich besteht Verwandtschaft zu
drollen
und weiteren Verben mit ähnlicher Lautstruktur und teilweise ähnlicher Semantik (Dwb, Neub.
, s. v. 6, 1392
1
drillen
).1.
›etw. / sich drehen, wälzen, rollend (fort)bewegen‹.Obd.
Phraseme:
jm. ein bloch in den weg trölen
(a. 1583/4) ›jn. behindern, aufhalten‹.Syntagmen:
(untereinander) t
.; etw
. (z. B. salz
, wohin, z. B. in das kaufhaus
) t., etw. von etw. t
.; ein steinfisch
[wohin, z. B. in das mer
] t
.Wortbildungen:
tröl
trolstein
trölung
Belegblock:
troͤl / troͤlen / Weltzen.
schneiten und abhauwen der in weg hangenden esten [...], auch hinwegrumung der trolsteinen.
[Beschreibung eines weiblichen Körpers:]
das beuchlin hel, sleicht überal, | und ain volkomen reuch [›Schamhaar‹]
zumal, | gross hindersetzt, mit gedrolter zal.2.
›etw. (meist: eine Rechtsangelegenheit, einen Prozess) mit unlauterer Absicht betreiben, (unnötig) verzögern, verschleppen‹; generell: ›unredlich handeln‹.Meist alem.
Syntagmen:
j. t
.; etw
. (z. B. einen handel
) t
.; mit jm. t
.; heimlich t
.; subst.: von dem t. lassen
; das unablässige t
.Wortbildungen:
trölhandel
Belegblock:
disem volk ist wol darmit, | Daß man den handel trölt und trybt, | Daß uns nit ein haller blybt.
Mitt solchen meynungen lüffend gemellte verraͤter umm reysten und troͤlen / bis sy zuͦ wegen brachtend / das die gotzhuslüt all abfellig wurdend.
vil und maͤngerley widerwertigkeiten, irrungen, zwytraͤcht und rechtsfertigung von dem unablaͤßigen troͤlen und rechtigen harfliessende.
3.
›dauerhaft prozessieren‹; trans.: ›jn. in einen Rechtsstreit verwickeln‹.Syntagmen:
jn. am rechten t
.Wortbildungen:
tröler
Belegblock:
groß tröler, die mechtig liegen, | Jar und tag ein handel üben.
4.
›um eine Stellung, für eine Person oder Sache werben‹.Syntagmen:
um ein ampt, um das bergrecht t
.; heimlich / viel / wenig t
.