otter,
der
;
-s/-Ø
.
1.
›Otter‹, eine im Wasser lebende Marderart mit einem begehrten, für Handels- und Gewerbezwecke dienenden Fell.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , ,  1,
1
,  1,  1, ,  1.
Wortbildungen:
otter|
1
bere
›Netz zum Fangen von Fischottern‹ (Gw zu
1
 1),
otterfänger
,
otterfängerin
,
otterhaut
›Otterfell‹,
otterhund
›zum Otternfang abgerichteter Hund‹ (a. 1566),
otterleber
(als Mittel gegen die Ruhr gebraucht),
otter|
2
mage
›ein gerne Fische essender Mensch‹ (zum Gw vgl.
2
 1),
otternez
(Gw zu  1),
otterschmalz
(dient als Fischköder).

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
½ fird. dem ottersleger of des meysters tychen gegeben.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1328
):
Iohanni Ottervenger existenti ibidem cum canibus suis pluribus vicibus, habuit in pabulo 5 mlr. cum dimidio.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Da waende ich nit anders dan sij
[Frau Trägheit]
were | Eine otterfengerynne | Odir aber eine wolffefengerynne.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
183, 4
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Fohren und aschen mit der angel zu fahen. Nim reyerschmalz, otterschmalz, bibergeil.
Gille u. a., M. Beheim
354, 53
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Luchs, waz ye tir gewuchs, | affen und igel, wechs, | aichhörn, öter und techs, | mader, iltis und kaczen, | wiseln, hermlein, meüs, raczen | perait uns zu dem tisch!
(so in einem Schlemmerlied). Sachs (
Nürnb.
1562
):
Der jung otter wird offt zam gmacht | Und hilfft den fischern auff ir jacht.
Fastnachtsp. (wohl
Straßb.
o. J.):
Der hodenbruch, und dir wee am zumpel sy | Du frouwenschänder, verfluechter lotter! | Du stinkst und müffelest, wie ein otter.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
etlich die gern kreuter essen, als salat, [...], etlich gern fleisch sind huntsmagen, etlich gern fisch sind ottermagen.
Bremer, Voc. opt.
45127
(
halem.
,
1308 f.
):
Luter otter [...] est animal astutum colore fuscum pelle nitens; piscibus viuit, puos in aqua capit, tamen spiramen ab aere recipit.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Luter haizt ain otter, daz ist ain kündig pœslistig tier und wont pei den sêen.
Eis u. a., Asanger Aderl.
3, 13
(
sböhm.
,
1531
):
Contra dissenteriam rubeam. Jtem recipe otter leber, als gros als ain arbais gros, zeriben vnd jm wein eingenomen.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1624
):
von ainer otter- oder püberhaut fl. – kr. – pf. 4.
Zingerle, Inventare (
tir.
/
vorarlb.
,
1486
):
ain otterpern vnd ain alts otternetz.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
124, 1
;
Barack, Teufels Netz ;
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. ;
2.
›Fell des Otters‹ (als Handelsware).
Wirtschaftstexte, speziell handelsbezügliche Texte.
Wortbildungen:
otterleiste
›Borte aus Otterfell‹,
otters
(subst. Adj.) ›vom Otter stammendes Pelzwerk‹.

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
447, 17
(
preuß.
,
1391
/
9
):
vorkoft ute der sulven tonnen 10 otter, dat stuck 11 gl.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 100, 20
(
preuß.
,
1403
):
alle kowfflawte [...] die mit szogetaner kowffennschacz, [...], unszer landt vorsuchenn wellenn, alsz wachs unnd allerley eychhornwergk, marder, lassiczenn, olstenn, beberwammen, otters und solcherley ruwe ware.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
[ein kamelot] binnen mit swarzen kroppen gefodert und mit otterleistgin, die heraus kicken.
Müller, Welthandelsbr.
297, 2
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
Gaiß- und lember fel, auch ander peltaria als vilwerkh, [...], otter und piber gefallen hin und wider im land, aber vast clain sum.
Rechn. Hermannst.
276, 38
(
siebenb.
,
1500
):
wÿdra vulgo oͤtter 12 flor.
Ebd.
287, 31
.