luchs,
der
;
–/-e
(+ Uml.).
›Luchs‹; ütr. als Schimpfwort für einen listigen Menschen gebraucht.
Wortbildungen:
luchsäugig
,
luchsen
1 ›aus Luchsfell‹; 2 ›wie ein Luchs‹,
luchsenauge
,
luchs(en)klaue
,
luchsenpelz
,
luchshaut
,
luchsstein
ein gelbfarbiger Belemnit, von dem man glaubte, daß er aus dem Harn des Luchses entstehe (so ).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
715, 15, 2
(
preuß.
,
1447
):
1 roten rock mit buntwerg, 1 lochsenpelez, item 1 kanynenpeltez.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
247, 6253
(
Magdeb.
1608
):
Konten wir nicht gnugsam anschawen / | Sein hend vnd fuͤsse mit Luchsklawen.
Ebd.
501, 7
:
Kein Loͤw / Beer / Wolff / Luchs / Fuchs je was / | Der Lewn / Beern / Woͤlff / Luͤchs Fuͤchse fraß.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
154, 5
(
Frankf.
1535
):
Der Luchs [...] wo hin der harnet / wirt als bald der stein da.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1486
):
Du plintenfurer, erensteler, posheitstengel, | Du scheuhentag und du galgenschwengel, | Du luchs, du fuchs, du paurenfeint, lernstadel.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
aber du | Hast scharpff durchsichtig luchsen-augen.
Bremer, Voc. opt.
45123
(
halem.
,
1328
/
9
):
linx luhs [...] est animal tam acutum habens visum, quod eciam omnibus animalibus preualet videndo.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Leparten, wolve, luchse | Hasen, tachs, fúchse, | Stainboͤk, recher, wildegais | Und vil der namen ich nút wais.
Maaler (
Zürich
1561
):
Luchs (der) Ein thier also genañt. Lynx, Ceruarius lupus, Thoos. Mit Luchsen augen anschauwen scharpffsichtigklich ansaͤhen. Lynceis oculis contemplari. [...]. Lüchsin / Das einem luchs gleych sicht. Lynceus.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
310, 40
(
Genf
1636
):
Luchßaͤugig / der so scharpff siehet wie ein Luchß.
Ebd.
311, 1
:
Luchßklaw [...] Linceæ vngues.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
VON DEM LUHSSTAIN: Lingurius haizet luhsstain und ist der zwelf stain ainer.
Klein, Oswald
83, 9
(
oobd.
,
v. 1409
):
So wart ich ir recht als ain fuxs | [...] | gugg auss der stauden, smeug dich, luxs!
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1429
):
funf fuchswemblein, sibenzehen fuchsruken, zwo luchsein, zwo kelmedrein.
Niewöhner, Teichner
640, 58
(Hs. ˹
moobd.
,
1469
˺):
wer sich pewart, der haist ein fuhs. | wer listig ist, der heist ein lugs.
Deinhardt, Ross Artzney
108
(
oobd.
,
1598
):
Für die feüffl Item nimb ain luxn khlau vnnd reibs damit.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1624
):
von ainer luchshaut I 6.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
121, 36
(
tir.
,
1525
):
dieweil der von Gŏrtz gelebt, hat iăger und iaghŭnd gehalten von wegn der schedlichen thier als wŏlf, pern, lŭx und fŭchs.
Ebd.
156, 10
:
so hat das gepirg aŭf Gŭfidaŭn vil pern, wŏlf, lŭx, fŭx, tăx und anndere schedliche thier.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
497, 4
;
Stoltzius, Chym. Lustg. ;
Gille u. a., M. Beheim
354, 51
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Gereke, Seifrits Alex.
5600
;
Voc. inc. teut.
p iijr
;