1
bere,
berre
(letztere Schreibung etw. weniger häufig),
der
;
auch
-ens/-n
;
zu
mhd.
bêre, berre
›Fischernetz‹
(), dies aus
lat.
pēra
›Ranzen‹
(
Georges
1, 1501
); zu der Lautdifferenz
mhd.
ê/e
(oder
ë
) und ihrer Fortsetzung vgl. .
– Obd., vor allem wobd.
1.
›aus Weiden oder Garn geflochtenes, sack- oder trichterförmiges Netz zum Fischfang‹.
Phraseme:
vor dem beren (hin / her) fischen
›voreilig handeln, voreilige Maßregeln treffen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  3,  1,  1, , , , .
Syntagmen:
den b. hinaustragen / setzen / lupfen / schütten / zerzerren, jm. b. und fisch nemen
;
mit / vor dem b. fischen
(häufig) /
streifen, den fisch in den b. jagen, aus dem b. nemen
;
ein zopf beren
;
eisener b
.
Wortbildungen:
berhaube
›haubenförmiges Netzteil‹ (a. 1507),
berrenmächersche
.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
247, 20
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der visch legt angel, necz und pern, | dar inn vacht er den vischer.
Spanier, Murner. Narrenb.
90, 2
(
Straßb.
1512
):
Wer vogel wil im lufft erwischen | Vnd all zyt vor dem berren vischen, | Der sol mirs nit für übel han, | Ob er offt kein ergryffen kan.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1481
):
es soͤllen ouch hinfúro die lantwatten durch das ganz jăr uß nit mer uf das land zogen werden, dann mit aim beren, der anderthalb eln lang si.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1508
):
wölcher dann dem andern in sinem tail vischet mit beren oder schöpfen.
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 95, 18
(
halem.
,
1471
):
habe der gemelt Grebel vor inen in geseßnem raͧt gerett, er, obgenanter Hans Waldman, habe geanglet und vor dem berren gefischet und empfunden, das es im vorher wol getan hab.
Ebd.
96, 22
:
wie min herren das, so inen der vilgenant Grebel zůgerett haͧt, mit dem, das er gegen inen geanglet, vor dem berren gevischet und sy har besöldt hab.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1524
):
das alsdann soͤlich groppen waͤder mit koͤrben, garnen oder baͤrren gefangen soͤllen waͤrden.
Ebd. (
1663
):
sollend sy sich keines anderen instruments gebrauchen, alß der schnůr, deß kleinen bärens und der handt, aber deß großen breiten bärens und der zwärchsetzgarnen [...] sy [...] sich gentzlichen müeßigen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
189, 3
(
halem.
,
1534
/
5
):
Und richtend namlich die grossen visch jn baͤrren die cleynen neben nider.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 126, 24
(
schwäb.
,
1554
):
in sonderhait aber, so daß wasser nit in der bachmuoter ist, keiner kain beeren selbiger zeit gar nit hinaußtragen soll.
Ebd.
622, 33
(
1672
):
Es soll auch keiner in der Donaw ausgenommen mit dem federangell, berren oder hammen [...] vischen.
Ebd.
647, 7
(
1454
):
daß die alten zwen mödl söllen bleiben, den kleinen soll man brauchen an der segi von St. Jacobstag bis Ostern am berren.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Baͤren / darinn die Visch außgezogen werden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
1512
):
mag ain ietlicher nachpaur vischen mit ainem peer und statrechen.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 118, 25
;
7, 90, 17
;
Geier, a. a. O. ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Bächtold, H. Salat ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 234, 16
;
Winter, a. a. O. ;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
234, 30
;
Bremer, Voc. opt.
47006
;
47013
;
47070
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Schmeller/F.
1, 261
;
Öst. Wb.
2, 1031
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 192
;
Müller, Basler Ma.
1953, 127
.
2.
›Klingelbeutel; walzenförmiger Korb‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, .

Belegblock:

Schwäb. Wb. (
16. Jh.
);
Schweiz. Id. (
16. Jh.
; a. 
1662
).