lezt,
lest
(etwas seltener als erstere Form),
Adj.,
in 3 nur adv. Gebrauch.
1.
›letzt, zeitlich gesehen nach allem anderen (z. B.
nach dem ersten
); schließlich‹; in adv. Gebrauch: ›zuletzt‹.
Phraseme:
(gehäuft; teils mit Substantivierung, dann von
lezte
keine klare Trennung möglich):
am lezten
o. ä.,
auf das lezte, fürs lezte, in dem lezten, zum lezten
o. ä.,
zu lezt
, jeweils ›zuletzt, schließlich‹;
das lezte mal
.
Wortbildungen:
leztlebend
›jn. überlebend‹,
leztlich
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
der êrste begin ist durch des lesten endes willen. Jâ, got der rouwet selbe niht dâ, dâ er ist der êrste begin; er rouwet dâ, dâ er ist ein ende und ein raste alles wesens.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
521, 448
(
Magdeb.
1608
):
Weib halt ein / | Odr es sol dein letzter trunck sein.
Beckers, Bauernpr.
55, 14
(
Köln
1515
/
18
):
in den lesten tzweyen frydagen in dem mertzen.
Köbler, Ref. Franckenfort
54, 7
(
Mainz
1509
):
dann darnach das letstlebende sich widderumb in die zweyte ehe verandert.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Derhalben were yn letzst zu santh Mauritz vorhalt gesehen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
235, 36
(
thür.
,
1474
):
Zcu deme letcztin uffgebote ist Jhaen von Thumpelingen vor gerichte [komen].
Sermon Thauleri
3ra, 10
(
Leipzig
1498
):
Nun haben wir gesprochen von der erstenn vnd letzsten geburt, wie wir yn der letzsten an der ersten sollen lere neme͂.
Bächtold, N. Manuel.
277, 537
(
Basel
1530
):
Sie ist weder die erst noch letst, | Die mit dem fuͦss in bach ist treten.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 48, 47
(
Luzern
1616
):
Das ist deß Herren letste wunder, | so er mit andacht thatt besunder | Vor sinem todt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
das schlos zuͦ Hochenaschperg, das was das lötzst, das der pundt eingenomen hat.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
auf den lesten tag des monats augusti.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 16. Jh.
):
welicher pawman der löst ist umb die fruemößzeit dem erstn ain metzn habern geben.
Piirainen, Stadtr. Sillein
96a, 34
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Der svntag waz der erste tag der ye wart vnd der auch wirt der leczte.
– Zu den Phrasemen: Schöpper (
Dortm.
1550
):
Postremo. Lǎst / letztlich zum letzsten endtlich.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6289
(
rib.
,
1444
):
Du en kans up dat leste geyn guyt gehain, | He en wille deilachtich syn da an.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1489
):
ind u. g. die beide ampte int lest vereiniget haven.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
zo dem lesten so sullen sy verkriegen die krone der merteler.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
77, 18
(
omd.
,
1487
):
Am letzsten er vor dem babst vorclaget [worden].
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
105, 878
(
Zwickau
um 1540
):
Noch eins fuͤrs letzt.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
wenn er mich hie finden thet. | Ich euch das letzt mal gsehen hett.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie sint sú in daz urteil Gottes in dem lesten gevallen.
Wiessner, Wittenw. Ring
4607
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
ker dich auf das best | Und auf daz gnädigost ze lest!
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
daß er gottes leichnam begert hett an dem letsten.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
84
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Zum Letzten, Wollen wier Iederman treulich gewarnet haben.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Wyss, Limb. Chron. ;
Köbler, Ref. Franckenfort
39, 10
;
43, 17
;
Chron. Augsb. . – Zu den Phrasemen:
Kurz, Waldis. Esopus ;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
346, 7
;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Vgl. ferner s. v. (
die
2,  5,
3
 9,
1
 4.
2.
an 1 anschließbar eine Fülle von Phrasemen um den Tod des Menschen, das Jüngste Gericht; teilweise elliptischer Gebrauch (Auslassung des Subst.). Ordnung so weit wie möglich und sinnvoll nach dem Alphabet:
das lezte (abend)essen
›letztes, sakramentstiftendes Abendessen Jesu mit seinen Jüngern‹;
der lezte abschied, das lezte abscheid / scheiden
(o. ä.) jeweils euphemistisch für das Sterben, den Tod, die Todesnot;
der lezte atem
;
die lezte auferstende
›Auferstehung des Menschen‹;
das lezte ende
›letzte Zeit eines Lebens; Todeszeit, Tod‹;
die lezte fart / hinfart
;
der lezte gang
;
das lezte gericht
›das jüngste Gericht‹;
das lezte keichen
;
die lezte lässe
›letzter Stich beim Kartenspiel‹ (vgl. );
der lezte lon
;
das lezte nachtmal
wie
das lezte (abend)essen
;
die lezte reitung
›die letzte Abrechnung‹;
die lezte not
›Todesnot‹;
die lezte stunde
›die Todesstunde‹;
das lezte urteil
›Jüngstes Gericht‹;
der lezte wille
›Testament‹;
der lezte tag, die lezten tage
›Tag(e) vor dem Tod, Todestag‹;
das lezte testament
;
die lezten zeichen
;
die lezte(n) zeit(en)
oft in präp. Verbindung
an / zu den lezten zeiten
(o. ä.) für den Tod des einzelnen Menschen, für die Endzeit und die Zeit des jüngsten Gerichts (im einzelnen kaum trennbar);
der lezte zorn
;
die lezten züge
.

Belegblock:

Belege in der Reihenfolge der Nennungen (mit semantisch bedingten Abweichungen):
Froning, Alsf. Passionssp.
3069
(
ohess.
,
1501ff.
):
dijt sal das leste essen synn, | das ich mit uch essen sail!
Reichert, Gesamtausl. Messe
11, 10
(
Nürnb.
um 1480
):
da er sprach an dem letsten abentessen nach dem als er den jungernn het das heylig sacrament gegeben.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
21, 7
(
tir.
,
1464
):
Das ewenpild hat v̈ns lassen Christus an dem lësten abent ëssen, da er wüsch die füesse seiner junger.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Mors. Todt sterben ¶ abgang letzstes abscheid.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Glorwuͤrdig Er zum Oelberg kam, | Da Er den letzten abschiedt nam.
Klein, Oswald
35, 36
(
oobd.
,
1409
/
10
):
göttlich geburd durch magt mensch rain, | hilf an dem letzten schaiden!
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass si biss an letsten aten wie die kaͤlber blaͤreten.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Und hat sein unart gar ein end | Biß zu der letzten aufferstehnd.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
min lip muͦze sterben als die gerechten und min leste ende muze sich gelichen den selben.
Böhme, Morg.R.
13, 7
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
Mensch [...] der du an diesem letzten ende der zeit in so grosser sicherheit lebest.
Langen, Myst. Leben
156, 6
(
nobd.
,
1463
):
da mit er [poser geist] / anficht dy krancken an dem leczten ende.
Wyss, Luz. Ostersp.
3179
(
Luzern
1571
):
So sich thuͦt scheiden die seele min | Am lettsten end von minem lyb.
Opitz. Poeterey
23, 23
(
Breslau
1624
):
Worzue dienet das studieren / | [...] ?| Vnter dessen laufft die Bach | Vnsers lebens [...] | [...] | Auff jhr letztes ende hin.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Nu let er auf der lesten vart | Sein grozzes guet auf erden.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
uͦ ffe daz du behalden werdes an diner leste hinevart.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Das lest oder gemein gericht wirt sein an dem end der wellt.
Luther, WA (
1531
):
Also [...] gewiß soll ich auch sein, wenn ich den letzten gang gehe unter die Erden.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
ir müst warlich darumb antwort geben vor dem letzten gericht.
Klein, Oswald
29, 24
(
oobd.
,
1409
,
1426
?):
Maria, hab, hilf an dem letzten keichen.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Treib auch das spil der letzten leß,
[möglicherweise Umdeutung von
lässe
auf
les
›lectio‹]
| Das mir offt war gar herb und reß.
Gille u. a., M. Beheim
81, 33
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das ist ein gross czaichen vermelt, | das in solch czeitlich glike | Czu einem lesten lon sey gebm, | als den grechten ir ewigs lebm | auch ist ir lester lone.
Wyss, Luz. Ostersp.
6677
(
Luzern
1545
):
wuͦsch in ir fuͦs, irs werden gsen, | [...] | nam ouch mit in sin letst nachtmal | zuͦ Hierusalem in einem saal.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
33, 47
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
die letzten raitung für uns gilt, | wann wir hie müssen sterben.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
daz uns in der lesten not | Chains poͤsen geistes aug anschilh.
Luther, WA (
1542
):
Das sind die rechten letzten schrecklichen [...] plagen.
Ebd. (
1537
):
von dem letzten Regiment des Endchrists, nemlich des Bapstumbs.
Wyss, Luz. Ostersp.
9284
(
Luzern
1545
):
verlass in nit in der letsten stund!
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
erlose mich von dem ewigen tote an dem vorchsamen tage des lesten urteiles.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Testamentvm Testament erb gemächt seel gerecht letzter will.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
83, 2
(
omd.
,
1487
):
Der letzte wille des vorstorben menschen sall Jn allen dingen [gehaldenn werden].
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Anstatt daß sie sich [...] der Sterblichkeit vnnd ihres Endes erinnern [...], so fangen sie an von der verstorbenen Letztem Willen oder Testament vnd der verlassenschaft zu erzehlen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
70, 22
(
mslow. inseldt.
,
1602
):
1602, Ortnet die Tugendtśame fraw Catharina [...] bej guter vernunfft mit vornemlicher teutlicher rete, ihren letzten willen wie volget.
Henschel u. a., Heidin
952
(
nobd.
,
um 1300
):
Din ich niht vergezze | [...] | Biz an minen letsten tak.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
in disen lesten tagen, das do sint die tage des heiles, so enmag enkein mensche niemerme genesen [...] dan úbermitz daz minnekliche wasser des tiches, daz ist daz bluͦt unsers herren.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
12, 30
(
tir.
,
1464
):
er ist pesammen sein schaff in sein schoff an den lesten tägen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
68, 2
(
mslow. inseldt.
,
1586
):
haben wir vns dem lezten teśtament nach gehalten.
Luther, WA (
1529
):
es sollen die letzten zeichen nicht ferne sein.
Ebd. (
1548
):
Was wunder ists, das auch wir, so jtzt, in dieser letzten schrecklichen zeit, Christum predigen.
Dubizmay, kurß zu Teutze
16, 13
(
hess.
,
1463
):
küm mir zu hilff an | meynnem letzten zeytten.
Reichert, Gesamtausl. Messe
92, 33
(
Nürnb.
um 1480
):
das Got der herre [...] richten und urteylen wirt eyn yegklichen menschen an seynen letzten zeyten.
Wyss, Luz. Ostersp.
10083
(
Luzern
1545
):
es würt zuͦ den letsten zytten kon | sim glouben ein widerspeniger trutz.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
13, 3
(
tir.
,
1464
):
Da in nu sein leste zeit wart nöten auz zugen von dem leib.
Luther, WA (
1526
):
Also hat er auch Christum [...] ynn die welt gesand, ehe denn der letzte zorn des jungsten gerichtes kompt.
Ebd. (
1529
):
Guͤter koͤnnen nicht helffen in den letzten zuͤgen.
Sappler, H. Kaufringer
16, 555
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
wie gern ir [tiefel] den menschen beraubt | an den letzsten zügen sein | der tugent rain.
– Elliptisch: Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
wil ich alles, das ich weiß, auff meine letzte hinder mir verlassen.
Loesch, Kölner Zunfturk.
4, 387, 9
(
rib.
,
1397-1409
):
sal man in ermanen, wat he deme heilgencruiz wil geven [...] ind an sime lesten, dat he sin gunst ouch deme heilgencruiz bewise.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
in sinem lesten hat er sinen einigen son Eduardum zum koning ingesatzt.
Moscouia
C 1v, 40
(
Wien
1557
):
So aber der Großfuͦrst Hans an seinem letzten gelegen / vnd die Geistliche jne der gewissen vermant / hat [...].
Bauer, Imitatio Haller
97, 16
;
Vgl. ferner s. v.  2, ,  3,  12,  6.
3.
von einem später als das Bezugsgeschehen liegenden Zeitpunkt aus gesehen auf den zuletzt stattgefundenen oder einen kürzlich abgelaufenen Vorgang bezogen: ›neulich, letzthin, vor kurzem‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  1.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk.
11, 548, 14
(
rib.
,
1454
):
darup begeren ich guetlich uire eirsamheit ind wissheit zo wissen, dat ich lest uiren frunden, die bij mir wairen, der gelegenheit en deil gesacht hain.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
ZV Maintz am Rhein ich lesten war.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
seyne gnade und der rath hetten letzst zu sant Mauritz yre antwort gehort.
4.
›letzt, hinterst, entlegenst, nach allem anderen (unter dominant räumlichem Aspekt, teils auf die Linearität von Texten bezogen)‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
de vuͦnfte sibbe stet an dem ersten lede des vengers. [...] de sebede an dem lesten lede vor deme nagele.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dî êrsten und dî lesten [dorfir] | dî branten sî gar abe.
Rot
303
(
Augsb.
1571
):
Declinirn, [...] die letzt silben eines worts in ein andre lencken.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1490
):
da die ersten nachet bei Jnningen wassend, da wassend die lesten noch bei Gegingertor.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
203, 52
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
als sand Paul spricht ad Ephesios am lesten.
Gerhard, Hist. alde e
2869
;
Rohland, Schäden
465
;
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
47, 14
.
5.
›zuletzt genannt‹; in einer Reihe von Bezugsgrößen mit Absetzung von
erst, ehe gesprochen
, dann den Zeitverlauf des Textinhalts betonend.
Wortbildungen:
leztgenant
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Nû lâze ich die lesten zwei und rede von dem êrsten stücke.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1378
):
uff dem egesprochen letzsten ros rait ain ersamer ritter.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
lezgenanter künig Schirm verfertiget herwider sein rät ab zue dem grossen Alexander.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
335, 21
.
6.
dient der Charakterisierung des Endgliedes einer eher logisch reihend als zeitlich oder räumlich gedachten Reihe.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz [vuͦr] sol der priester vuͦten und sol drier hande holz dar uf werfen tegiliches [...]. daz erste holz ist daz gotes wort der heiligen lere, daz ander ist gut bilde heiliges lebenes, daz leste ist daz ammacht des heiligen gotes dinest.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
’Dialectica‘ ist die dritt und lest kunst, so auch wort und red antrift.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1529
):
Sambstag Bricci hab ich den lesten zehet von Tegerheim außtailt.
7.
dient der Kennzeichnung der äußersten Seinsmöglichkeit einer Bezugsgröße, darunter endzeitlicher Projektionen: ›äußerst, höchst; definitiv‹, zum Teil auch zu 2 stellbar.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die [Degen] zeigent dan ir leste tugent | Mit degentlicher heldes mugent.
Ebd. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Alpha und O ich bin, | Erst und letzt, ende und begin.
Luther, WA (
1538
):
Johannes ist der letzte und gibt den letze trunck.
Ebd. (
1545
):
Die Donnerschlege [...] sind ein [...] vortraber des letzten donnerschlags. [...]. das wird die letzte Posaune.
Strauch, Par. anime int.
71, 11
(
thür.
,
14. Jh.
):
wan alse liplich frucht das leiste unde daz suziste daz da ist in dem menschin.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
Der seine besten Tage gelebet hat / das ist / der aller letzte / geringste / vnterste vnnd außwuͤrfling / vnter vnnd von allen Menschen Kindern.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
on zwifel hie hab ich gesehen die letzsten ding dez sehenden mich.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
so möcht daraus anders nichts dann diser stat endtlicher, letster undergang und eusserist verderben zuͤ gewarten.