landesbrauch,
der
;–/-en
+ Uml.Belegblock:
weil es also eingerissen, das es nu gantz ain gemainer Landtbrauch ist worden unnd nicht mehr allein under dem groben gemainen, ungezogen Poͤbel auf den Doͤrffern [...] sonderlich auch under dem Adel [...] über und über geht.
2.
›oft nicht schriftlich festgelegtes, jedoch einklagbares Gewohnheitsrecht, altes Herkommen, das alle Bereiche sozialen Daseins eines Landes einschließt‹; Syntagmen:
etw. wieder
(›gegen‹) l. sein; der l.
(Subj.) etw. fordern; recht nach dem l. haben, etw. nach dem l. ausrichten / fertigen / halten / schätzen / würdigen, zu geben schuldig sein; besonderer / gemeiner / geschriebener l.
Wortbildungen:
landes(ge)bräuchig
Belegblock:
sollen alle innwoner der gemainde recht gemainrecht [...] halten, wie der gemain landsprauch ist.
es sol mengklich die maßen [...] recht haben nach dem alten landtsbruch.
syen etlich personen, die lihend gelt us umb zins, [...] das wider den landsbruch, ouch wider cristelich ordnung und rechter wůcher sige.
wogegen vermög [...] zůständiger rächten fryheiten vnd gerächtigkeiten der Gemeinde darauf nach thwing- vnd zinßherren rächt vnd gemeinem landsbruch ein ewiger Grund- und Bodenzins [...] gelegt wird.
das sy die sumseligen zinßlüth jedes mal umb iren antheil nach landtsbruch und recht rechtlich tryben [...] mögindt.
habend wir [...] geordnet, das zwar nach altem geschribnem landtbruch [...] der ansprecher umb syn ußstehnde, rechtmaͤßige, gichtige schuld [...] pfenden [...] moͤge.
sie sollen in vorderung und bezüchung söllicher irer schulden des gewonlichen landtsbrüchigen rechtens in aller bescheidenheit sich gebruchen.
die armen lütt der mainung gewesen sind, das solh brüch und alt herkomen [...] inen beswärlich, unerträglich und unlitenlich wern. auch wider gemainen landsbruch und die recht.
welches weib [...] sich ußerhalb der vogtey verheürat, soll allgemainem landsbrauch nach irem mann nachziehen.
es sollen fürohin die jungen hew nach notturft und gemeinem landbrauch gehait werden.
Goldammer, Paracelsus
2, 87, 27
; Kläui, Urk. Kaiserstuhl
197, 9
; Schib, Urk. Laufenb.
292, 16
; Vorarlb. Wb.
2, 216
.