erstecken,
V.
1.
›jn. / sich durch den Entzug der Atemluft töten‹; im Einzelnen: ›jn. erwürgen, jm. die Luft abdrücken‹; ›jn. (mit Hilfe von Atemgift) ersticken‹; ›jn. ertränken‹; generalisierend: ›jn. / etw. zugrunde richten‹;
vgl. .
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1; vgl.  1, (V.) 2,  3,  6.
Syntagmen:
jn. e., das herz / tier e
.,
jn
. [wie, womit] (z. B.
in einem bad, mit hunger / rauch
)
e
.
Wortbildungen:
ersteckung
›Tötung bzw. Tod durch Entzug der Atemluft‹ (dazu bdv.: vgl.  2,  1).

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1545
):
Den ließ der Koͤnig an eynen Pfal binden und mit Rauch erdempffen und erstecken.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
62, 19
(
omd.
,
1487
):
Beschÿtt es [ehliche wergk widder dÿe natur] aber aús redlicher vrsach, als zcúúormeÿden irsteckúng der frucht Jn mútter leÿbe.
Gille u. a., M. Beheim
453, 2153
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Auch wart manch Venediger Walch | geblendet und ersteckt. mit kalch | Und siedendigem wasser haiss.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
aber der do vor zeuil ist gewesen vnd ir itzliche hat ersteckt
[Var. Hs. 14. Jh.:
abgewirget
]
vnd durch lochert.
ich begreiff ir kinn
.
vnd ich ersteckt
[
Luther
1545, 1. Sam. 17, 35:
schlug
]
sy vnd erschluͦg sy.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
um 1500
):
Da nam man 2 thona pulfer, thets in den thurn, zündet es an und erstecket sie.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einen das liecht Abblaasen / Dz ist toͤdte͂ / erstecken.
Erstecken / Eim einen wurg gaͤben das er stirbt. [...]. Ein statt mit hunger Erstecken.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1450
):
da zoch sie das liecht mit dem tischtuͤch zuͤ ir, züntet es an, hueb sich über den rauch und erstecket sich selber.
Sappler, H. Kaufringer
1, 103
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er nam das küssin offenbar | und legtz dem kind für den mund; | er sas darauf zestund | und ersteckt das kindelein.
Rot
319
(
Augsb.
1571
):
Verslahung des athems / verschliessung / ersteckung / versperrung.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das der rawbisch ritter also lebentig begraben ward und erstecket.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Herbrecht [...] lies seinen vettern [...] haimlich erstecken in ainem pad.
Pyritz, Minneburg
1813
;
Bell, G. Hager
487, 3, 7
;
Barack, Zim. Chron. ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ; ; ;
Leidinger, V. Arnpeck .
2.
›etw. mit etw. bedecken‹; ütr.: ›etw. überdecken, unterdrücken‹; bildlich im Übergang zur Ütr.: ›etw. im Keim ersticken, abwürgen‹;
vgl. .
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  1, , ˹ I, 7, ,  6˺ (zur Ütr.).

Belegblock:

Luther, WA (
1526
/
7
):
Diese sorge des reichthumb und weltliche pracht sind recht scharpffe doͤrner, die das eingepflantzte wort Gottes ynn uns erstecken und verseuffen
(auch zu 1 stellbar).
Schmitz, Schiltb.
75, 18
(
Frankf.
1597
):
auß eingebung der vorigen Weißheit / welche nicht so leichtlich zu demmen vnd zu erstecken gewesen.
Sachs (
Nürnb.
1524
):
der samen des wort gottes, so under die dörner des reichtumb felt, wirdt durch sorgfeltigkait ersteckt.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
3375
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Das groß geschrey von jm zuͦ Bern, | [...] | Jn seim abwesen wurd bedeckt | Vnd mit schweigen gaͤntzlich ersteckt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die kist Ersteckt das gaͤlt
(Sprichwort vom Geiz).
Brandstetter, Wigoleis
228, 22
(
Augsb.
1493
):
do ward das veld alles vmb vnd vmb mit kleinen beümlin vnd kostlichen gezelden erstecket.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
mit den gesetzden sint vil unrehter chrieg vetrieben und erstekchet.
3.
bedeutungsverwandt zu .