einblasen,
V., unr. abl.
1.
›ausatmen, in etw. hineinblasen‹; überwiegend speziell auf das Wirken Gottes bezogen: ›jm. Leben, Odem einhauchen, jn. mit dem heiligen Geist erfüllen‹;
vgl.  1,  123.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2, ,  1, .
Wortbildungen:
einbläser
1.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
Der HERR machet den menschen aus dem erden klos und blies jm ein den lebendigen odem jnn seiner nasen.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
50, 1
(
um 1571
, Hs.
1615
):
Vber daß ist auch der Mensch geschaffen, Nach dem biltnus Gottes in eine Lebendige Seele, weliche durch daß einblasen von Gott gegangen ist.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
der böse feindt hatte etzlichen bösen windt den meistern eingeblasen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Weil aber der von Gott eingeblasene Geist / oder Seele nicht ruhen kann; sondern ie weiter und hoͤher steigt [...].
Strauss, A. v. Villanova dt.
152v, 23
(
obd.
, Hs.
1421
):
Es spricht Auicenna, daz der luft gut ist vnd nütz, [...] der nicht ynblasen ist zwischen wenden oder muren.
Adrian, Saelden Hort
10077
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
er inplies und sprach: ,enphant | den hailigaist!‘.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
334, 31
(
els.
,
1362
):
Der heilige geist ist ein inbleser des gloͮben.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 55
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›jm. etw. einflüstern, einreden; Gerüchte verbreiten‹; ›schlechten Einfluss auf jn. haben‹; bildlich und ütr. von 1.
Bedeutungsverwandte:
 7,  5; vgl. ,  3,  1,
2
 2.
Wortbildungen:
einbläser
2 ›j., der zu etw. Bösem verleitet; Anstifter‹,
einblasung
1 ›Einflüsterung des Bösen; schlechter Einfluss‹ (dazu bdv.: vgl.  1); 2 ›als Einflüsterung, Einblasung gedachte Geschwulst‹ (dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
der selben einblasungen sollent ir volgen und eure betriekliche schalkhaftige sünd darzuͦ thuͦn.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
38, 8
(
Frankf./O.
1557
):
Gott saget / Saufft euch nicht voll / so blesst er [der Teuffel] dir ein [...] Sauff dich voll / das du schlaffen kanst.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
die hattens so hart in das volck gestossen und ingeblasen, das das volck uff keine einigkeit gehen wolte.
Gille u. a., M. Beheim
443, 192
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
hut dich vor den lieb kasern, | den man zu haf gar wal gehorcht. | mit den valschen einblosern | und schmaiklern soltu wesen unverworn.
Voc. Teut.-Lat.
m iijr
(
Nürnb.
1482
):
Geswulst od’ eı͂plasung. stillopus.
Sachs (
Nürnb.
1538
):
Schlag des teuffels einblasung | Kecklich auß deim gemüt!
Maaler (
Zürich
1561
):
Jch weiß nit was er der frauwen gesagt oder Eyngeblaasen hat.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
242
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Aber der mensche hat gesundet von des tewfels inplasen.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. I,
1482
;
Vetter, Pred. Taulers ;
3.
bedeutungsverwandt zu (V.).