geisten,
V.
1.
›atmen, hauchen, blasen‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
,  1,
1
 1, , , , , .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Spirare Geisten athmen blasen wehen hauchen kauchen pfausen schnauben schnauffen.
Höver, Bonaventura. Itin. B
55
(
moobd.
,
1450
/
60
):
so sy durch hoffnung gaistet vnd girliczet, zeenpfachen das eingegaist wort durch glangen, seúffczen vnd begerungen, so wider pringt sy ir gaistlich schmeckung.
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›den (heiligen) Geist aushauchen, den (göttlichen) Geist eingeben, geistlich wirken‹;
vgl.  4.
Texte religiösen, auch didaktischen Inhalts.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Wen sin geist der geistet jo | Wo er wil und wen her wil, | Waz er wil; der gab ist vil.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Der vater und der sun die geistent den heiligen geist, dâ der heilige geist gegeistet wirt, wan daz ist wesenlich und geistlich.
Strauch, Par. anime int.
99, 35
(
thür.
,
14. Jh.
):
da sprichet he sin wort und mit dem worte geistit he den geist.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh. (
osächs.
,
1343
):
Der geist geistet wô her wil, und sîne stimme hoͤris du, abir du weist niht von wannen her kuͦmit odir war her gêt.
Gerhardt, Meister v. Prag
138, 26
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
Der geist wo er will da geist er.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
230
(
Nürnb.
1517
):
Wöllen ist ein gab der natur, geisten und guts wurken erfordern die gnad.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie der sun dem vatter fúrspilt und wie sú bede in usbluͦgender minne geistent den heiligen geist.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 977
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
der vatter vnd der sun geistent einen geist, daz ist ir beider wille und minne.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Alhie her in dis uͤbervernúnftig wa erswinget sich der geist geistende.