einsprechen,
V., unr. abl.
1.
›jm. etw. (durch Sprechen) eingeben, einflüstern; etw. sprechend ins Bewusstsein bringen‹ (überwiegend von göttlicher Zusprache und Inspiration); oft subst.;
zu  1.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
jm. hofnung, einen mut einsprechen
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  7,  2.
Wortbildungen:
einsprache
1,
einsprechung
1 ›Einflüsterung von jm.; schlechter Einfluss‹ (dazu bdv.:  1),
einspruch
1,
einsprüchiglich
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Hoffnung einsprechen ein hertz machen behertzen troͤsten ersetzen.
Luther, WA (
1531
):
jhr trotz und rhum allein auff jhres geists einsprechung, und nicht auff den Euangelia stund.
Ebd.
33, 27,
(
1530
/
2
):
Jch habs aus einsprechen des heiligen geistes, ja aus des leidigen teuffels einsprechung magstu es habenn.
Sermon Thauleri
4va, 24
(
Leipzig
1498
):
Jn mitten in dez sweigen wart mir eyngesprochen ein vorborgē wort.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
15, 28
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wie vil sein der selben, die nach langer und manger seliger schiffung [...] durch die einspruͤche und anfechtung des tewfels in der czeit ires insten des tods czu dem strick ires verderbens und irer verlisung kommen sein.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
146
(
Nürnb.
1517
):
Ich wil hören [...], was mir mein herr, got, einsprechen wirdet.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
von der gehoͤrde sint si toͮb worden vor und wir alle nach in, als das wir die minneklichen insprachen des ewigen wortes nút gehoͤren enmúgen.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so mögent ir [...] von insprechende des heilgen geistes mercken und verston: [...].
Warnock, Pred. Paulis
21, 126
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Uss dem insprechen des bösen gaistes mag och etwenn werden ain insprechen des guͦtten engels.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
135
(
Genf
1636
):
einem einen muth einsprechen / Encourager vn homme.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
33, 4
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Kum, senfter trost heiliger gaist, | seind du der armen vater haist | dein siben gab an uns vollaist, | die du einsprüchiklichen saist.
Vetter, a. a. O. ;
Warnock, a. a. O.
4, 120
;
Rieder, Gottesfr. ;
Leidinger, V. Arnpeck ;
Wolf, Norm im sp. Ma.
63, 80
.
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
›e. S. widerprechen; Einwände vorbringen‹;
zu  2.
Beleghäufung für das ˹Omd.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺.
Bedeutungsverwandte:
 3.
Wortbildungen:
einsprache
2,
einsprechung
2,
einspruch
2 (dazu bdv.:  4,  3,  1,  2, ).

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Einrede. [...] Vnderbruch. Einspruch / Ansprach. Anfechtung. Interruption.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
72, 1
(
thür.
,
1474
):
her danne darnach furbrenget, daz er dy wesin [...] gehabit jar unde tag ane alle recht insprache.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
52, 4
(
osächs.
,
1544
):
so des Merten Weyssen kinder kemen und welden einspruche haben.
Ebd.
195, 14
(
1535
):
Noch volkomener bezolung sol Baltzer Lange dem kaufer vor mennikliches einsprechen / rechter gewehr zu tun schuldig sein.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1510
):
das kloster solche teilung gewust vnd die bynnen rechter Zeit nicht widersprochen, Sondern der herrschafft zue Jegerdorff [...] des gutts [...] ohne rechtliche erfolgte insprechung [...] gnißen vnd gebrauchen lassen.
Grosch u. a., a. a. O.
211, 10
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 438
.