durchgründen,
V.
1.
›etw. genau ergründen, untersuchen‹; ›etw. (in seinem ganzen Ausmaß) zu erfassen suchen‹; auch resultativ: ›etw. vollständig verstehen, erkennen, begreifen‹; Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
etw
. (z. B. die apokalypse / geschrift, die heilige dreifaltigkeit, der helle glut, des herzen heimlichkeit, js. grosse barmkeit, die abenteuer
) d., etw
. [wie] (z. B. gerne / hochfärtiglich / vol, in bescheidenheit
) d
.Wortbildungen:
durchgründeln
durchgrundhaftig
durchgründlichkeit
durchgründung
Belegblock:
sô ich alle geschrift durchgründe, als verre mîn vernunft erziugen und bekennen mac.
er tar sich eren richer werke rümen: | er darf durchgrunthaftiger list, | swer ez [lob] so spehe sol blümen.
Disú wiselos wise ist wesen der personen; die habent es beschlossen in ainvaltiger wise na rehter durgrúntlichkeit als ir nature.
Der dise ding me durchgrúndet in rehter bescheidenheit, der gewinnet ein wissen.
kunst macht ein menschen / liebhabung vnd durchgründung der wyßheit macht meer dann menschen.
2.
›jn. / etw. (mit etw.) tief durchziehen‹ (von abstrakten Bezugsgrößen); auch: ›etw. auf eine Grundlage stellen, befestigen, stabilisieren‹; Belegblock:
mein herz das ist verwundet | [...] | in Venus flam entzündet, | mit liebe so gar durchgründet.
Ich han totlich nicht gesundet | Und doch hat mich durch grundet | So swere bitterliche pin.
dis puch muss han capitel echt. | damit wirt es durch grundet recht | nach der leng und der czwirche.