erforschen,
V.;
sehr eng vernetztes Bedeutungsfeld.1.
›etw. herausfinden, feststellen; etw. bemerken, vernehmen, entdecken, aufdecken‹; intrans.: ›nachfragen, nachforschen; sich erkundigen‹; mit Objekt der Person: ›jn. überführen‹; Gegensätze:
.Syntagmen:
j. e
. (absolut); jn
. (z. B. den dieb / räuber
) e., jn
. [wie] (z. B. fleissiglich
) e., etw
. (z. B. die sache / warheit, die dinge / verbrechen
) e., jm. etw
. (z. B. das märe
) e., j. e
. [+ AcI, z. B. seinen könig verloren sein
], wan [...], wie teuer / viel [...], wo [...]
.Belegblock:
Wilcher dieb odder reuber hats gerne, das er fleyssig erforschet werde?
fiel im [doctor] eyn, wie bei seinem pacienten die purgation gewirckt und er sich gehub, zuͦ erforschen.
Alle ding waren pald ervorst. | kain purger haimlich reden torst | Gen dem andern.
Es ist Gottes Ehre / ain sache verbergen / aber es ist der Künige ehre / ain sache erforschen.
ervorschent si [di pœsen] ain pœs mærl, daz praitent si gar weit.
2.
›(etw.) untersuchen, erkunden, prüfen‹; auch: ›etw. ergründen‹; resultativ: ›etw. (geistig) erkennen, durchdringen, erfassen‹ (meist bezogen auf Abstrakta, besonders auf religiöse Inhalte); speziell: ›etw. errechnen‹; Gehäuft Texte religiösen Inhalts und didaktische Texte.
Phraseme:
herz und nieren erforschen
.Bedeutungsverwandte:
12, 6, 5, , , 1; 2, 2, , , (V.) 4; 8, , , 2; 3, 3, 2; 3; 4, 2, (V.) 4, , 1
1, 1; 3, 1; 2, 2, 1, , 1, 1; 3, (V.) 1; 2, , , ; vgl. 7.Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B. die verständigkeit
) e
. (absolut); jn
. (meist: sich selber
) e., etw
. (z. B. die bedeutung / [ge]schrift / tageszeit, die heimlichkeit gottes, der natur, das gewissen / leben, übel und gut, die waschwerke / worte, tiefen dinge
) e., etw. von jm. e., etw
. [wann, wie] (z. B. täglich / genau / übertreflich, aus erkundigung e. S., mit fleis und ernst
) e., j. e., wie [...]
.Belegblock:
Dann es hat noch nie kain Philosophus koͤnnen erforschen und beschreyben, was der windt sey.
so wir die schrifft genugsam erforschet und durchwuͤelt hetten.
je weiser und kluger die leuthe sein, je mehr wollen sie in gottes sachen alles wissen, verstehen und erforsschen.
ich bin / der die nieren vnd hertzen erforschet
[
ersuͦchentMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
vndersoeken].
Es sind aber [...] drey reyen der Zahlen / deren 2 werden bekand gegeben / die dritte ist zu erforschen.
Der ander wichtige Nutz ist / das man unter vorgegebener Elevation [...] die tages zeit in von mittag gezehlten stunden und minuten erforsche.
Zw dem ersten so sullen dy krancken fleissigklichen erforschen [...] ir leben.
Wan es ist gros erforschlikeit | Gocz heimlikeit seczen ein zil.
alle die teütschen namen, da mit die mensche genennet werden, solten die teütschen seligklich vnnd künstlich studiern vn̄ jre bedeütūg erforschē.
Aristotiles spricht, daz ain vorscher, der die haimlichait der nâtûr ervorschen wolt, legt hüenrair under ain küssein und sprach, [...].
[der pischof] schol [...] mit weisem vorbetrahten ervorschen übel und guot und dar nâch rihten.
Wann der sin des leibs der dient der verstënttikayt, dye da vernüfftikleich erforschet, oder dye trewlichhen glaubt, oder verstënttigkleychhen contemplyert oder speht.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
24, 13
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
28
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
416
; Höver, a. a. O.
397
; Belegblock:
da sie Kundschaffer ins gelobte land schickten und des landes gelegenheit, festungen, starcke leute und Riesen erforschen liessen.
Sie [Bienen] weit, vnd breit mitt sorgen | Erforschen ihren Raub.
Setzen vñ woͤllen wir das so gestolen habe solicher masse wie hieuor beschriben erforschet vñ herfürbracht würde.
Hat er dannoch seines rechten lehenherren nicht erforscht, so sol er bereden mit seinem ayd, daz er seinen rechten lehenherren nicht enwizz.
‒
Vgl. ferner s. v. .