durchboren,
V.
1.
›jn. / etw. mit einem spitzen Gegenstand durchlöchern, durchbohren; etw. mit einem Loch, einer Öffnung versehen‹; bildlich auch: ›jn. / etw. verletzen, quälen‹; ›etw. beschädigen‹; häufig als part. Adj. durchbort
gebraucht, dann: ›durchlöchert; löcherig‹; Bedeutungsverwandte:
(V.) 2, , , , 6 (hier im Sinne von ›in etw. eindringen‹), (s. v. 1), 13, ; vgl. 1, 2; 3, 1, 2; zum part. Adj.: .Syntagmen:
jn. / etw
. (z. B. den baum / stam / stein, des harten holzes grat, die seite / wand, die hände
) d., jn. / etw
. [wie] (z. B. stöslichen, durch einen sper, mit kraft, mit degen / spiessen
) d
.; die durchborte perle, das durchborte geschir
.Belegblock:
der boße geyst wutend ist auff frum unschuldig leutt, auch yhre gutte sachen trachtet, mit langen spießen unnd kurtzen degen durchporen.
verlessestu dich auff diesen zustossen Rhorstab auff Egypten / welcher / so sich jemand drauff lehnet / wird er jm in die hand gehen vnd sie durchborn
[
durchgrebteMentel
1466: ;
lecheretEck
1537: ].
Durchboren / Ein loch etwar durch machen. [...]. Man mags nit Durchboren. [...]. Die waͤnd Durchboren / oder durchhin braͤchen. [...]. Durchboret geschirr. [...]. Durchgeborete paͤrle.
So man das [wúrmlin] ruͤrt, so ist das lind | Und hat doch als gar geschwind | Durch boret des herten holtzes grat.
2.
›etw. mit dem Verstand oder einem Wahrnehmungsorgan (z. B. mit den Ohren) ganz und gar durchdringen, durchschauen, erfassen‹; auch: ›etw. ganz und gar erzählen (bezogen auf die Sprache, die einen verschlossenen Gegenstand zugänglich macht)‹; ›jn. ganz und gar mit etw. erfüllen‹; vgl. 14, 1
1; als Ütr. anschließbar an 1.Phraseme:
durchgeborte oren haben
›sehr gut hören‹.Belegblock:
Noch Hend, noch Augen greiffens nicht, | Verstand mags nie durchbohren.
Ey kunst, tu mich mit witz durch born.
wie man sprücht, das die könig und grose potentaten durchgeborte oren und lange hendt haben, von weitem vernemen und auch von weitem zugreifen.
So müst mein zung dann gantz durchporn, | Wie mensch der sun ist worn.