dünken,
das
.
›Meinung, eigenes Urteil, freies Ermessen‹; auch: ›Vorurteil‹;
zu (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
 2, (
das
13, ,
2
 1 (subst.); vgl.  1,  5, , (
das
1,  1, (
das
),  2, (
der
), , (
das
2, , (
der/das
), , .

Belegblock:

Luther, WA (
1512
/
8
):
die [...] gottis regiren nit leyden wollen, nit anders wandelen dann nach yrem duncken.
Ebd. (
1518
/
9
):
du sprichst ,Ich glaubs nit adder zweyffel dran‘, gerad, als werest du gewisser yn deynem duncken, dan gott yn seynen worten, ßo du doch solt alle geduncken faren lassen und dem wort gottis [...] stat geben mit unvorrucktem glauben.
Ebd. (
1521
):
Jch hab meynß dunckens den Adell und welt mehr strafft denn euch geystlichen.
Ebd. (
1524
):
Wenn aber meynen und duncken sollt gellten, wolt ich also meynen und mich duncken lassen, das dise psalmen seyen mit hoher stym gesungen.
Ders. Hl. Schrifft.
4. Mose 15, 39
(
Wittenb.
1545
):
gedenckt aller Gebot des HERRN / vnd thut sie / das jr nicht ewrs hertzen duncken
[
Mentel
1466:
gedencken
;
Dietenberger
1534:
gedanken
;
Eck
1537:
gedanck
]
nachrichtet / noch ewren augen nachhuret.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 75, 13
(
Straßb.
1522
):
das er [künig] aber das babstenthuͦm bewere mit seinen guͦten duncken / das ist doch gar nit war.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
ding, das [...] dir groͤßlich schaden bringt an guͦt vnd an duncken
(Wortspiel mit
gut
und
dünken
).
Goldammer, Paracelsus
2, 138, 24
(
1530
/
5
):
wo bleiben nue die ratschlege der commun der fursten? wo die ratstuben der städte? wo das dünken der bauern?
Ebd.
139, 8
:
denn ir ding ist nur dunken.
Maaler (
Zürich
1561
):
Duncken eins dunckens [...]. Ein guͦt Duncken / ein will.