gedunken,
V.;
regelmäßige und unregelmäßige Formen nebeneinander: im Sing. Präs. Ind. vereinzelt
gedeucht
; Prät. generell
gedauchte
; vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 63
;
507
f.
›einen Eindruck haben, dafürhalten; etw. (nach einem unbestimmten Eindruck) meinen, glauben‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
237, 5950
(
Magdeb.
1608
):
Murnern gedaucht zu eng der raum.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
44, 30
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dy cleydin sich also hubischlich das eyn iclichin gedunkit das her si eyn kunig.
Pyritz, Minneburg
54, 79
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Wann ich bin so gar verwunt | Von der heißen mynne fuͤwer, | Daz nie kein smertz so ungehuwer | Mich nie geducht zu keiner zit.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Es gedawchte sie, es wölle gelgeln.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1530
):
darumb gedeucht im, die sach in ain besserung zu schicken.
Müller, Welthandelsbr.
324, 15
(
schwäb.
,
1535
/
40
):
So gedeicht mich, es wer wol zu thund, das man rein. gold zu Venedig kauft und es gen Mailand send.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Do kam im in seinem slaf ain trawm, das in gedaucht, er sehe ain laiter, die von der erden bis an den himel raichte.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Uns gedaucht auch guet sein, das ir die nächst abgeschrift [...] verkündet hat den stetten und märkten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Als nun Pilatus das erhoͤrt, | Gedaucht es jhn gar frembd.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 366
;
Dietz, Wb. Luther ;