berednis,
die
;
-Ø/–
(alem.),
das
(oobd.).
1.
›Verhandlung, Absprache, Übereinkunft; Vereinbarung, Vertrag; Befehl, Verfügung‹;
vgl.  2.
Wobd./oobd.; Texte rechtlichen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 4, (s. v. (
gedinge
4),
teiding
4,
vereinung, verschreibung, vortrag
.
Syntagmen:
eine b. abtun / aufrichten / (kraftlos) machen / verkeren / volziehen / wiederrufen
;
eine b.
[zwischen 2 Parteien]
beschehen
;
einer b. überkommen
;
mit b. in die ehe zusammen kommen, etw. in einer b. anerkennen / geloben, versprechen, änderung in berednissen fürnemen
;
gewalt / gezeugnis / inhalt der b.
;
b. der ehe / heirat
;
besiegelte / eheliche / keiserliche b
.
Wortbildungen:
berednisbrief
(a. 1555),
berednisman
›Unterhändler‹ (a. 1458),
beredniszettel
(a. 1464).

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
302, 10
(
thür.
,
1474
):
hat auch Hans Doring [...] uff syne zcuerkante geczugkeniß der beredeniße [...] vor den rath [...] ettliche geczugen [...] vorgebracht.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1430
):
die ouch disi taͤding und berednuͥsse [...] zwuschent úns ... gemachet und vollzogen hant.
Merz, Urk. Wildegg
66, 6
(
halem.
,
1478
):
sie seien [...] zů der heiligen ee nach innhalt einer besigletten berednis vermechelt worden.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
dz zwey eemenschen, so [...] mit gedingen, berednussen vnd vorbhaltnussen in die ee zusamen komen [...] sind.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 317, 1
(
schwäb.
,
1454
):
das billich recht, darein sie durch die kaiserl. beredtnus verwilkürt hangen.
2.
›Meinung, Glaube, Überzeugung, Einbildung‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 5,
1
 1,
2
 2.
Syntagmen:
eitele / falsche / feste b
.;
b. aus blödigkeit
.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Beredtnuß (die) Glaub / Ein gefaßte meinung Persuasio.
3.
›Verteidigung vor Gericht, Rechtfertigung, Entschuldigung‹;
zu  8.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
14. Jh.
):
Martin mak keyn berednusz habin.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
1408
):
den schol der [...] richter [...] schirmen und schol auch der richter danne sein berednuͤs aufnêmen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1465
):
wer aber das im der wïrt aüzz hulf oder schuͤff es mit seinem anbalt, so wer der wandel phlichtig und enem seiner scheden auf perednüzz vör des herzogen richter.
Siegel u. a., Salzb. Taid. A. 1 (
smoobd.
,
1495
):
welher freisäss darein nit kumbt, sunder ôn ehaft berednuss und not ausbleibt.
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Winter, a. a. O. ; ;