liz,
›launische Abweichung vom normalen Verhalten‹; im einzelnen: ›Laune, Grille, Gutdünken‹; ›Wahn, Fiebertraum, Eigenart‹; ›Aberglaube‹; ›Posse‹; auch generalisiert in Richtung auf ›Verhalten schlechthin‹.
Obd.; älteres und mittleres Frnhd.; nahezu ausschließlich Verstexte vorw. didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
l. haben, den l. verzeren
; der l. an den tag kommen
; der litzen
(Gen.obj.) gedenken
; js. gejeide in js. litzen sein, bei dem l. etw. merken, etw. in solchen litzen
›in der Weise‹ verstehen, nach seinem litzen zu dem wein sitzen
; l. der bauern / frauen / fürsten, der hochfart / hitze / kälte, des winterklaubes
›winterlichen Raubes, Winters‹ / gaules / hochmutes / streites l.
; der böse / grobe l., falsche / spähe liz
.Belegblock:
wer nu die litz die in der hitz | mit kranckeit hat vmbgangen, | des wirt ym van dem steyne rat.
Der fürsten lycz nit anders seyn, | Dan das sie lebendig sint dot.
der prunen hicz, | Die manch groß swer, kranckheyt und licz | Ym folck vil mer deten verczern.
was die jungen kind haben litz, | des gleich sein die alten auch wanwitz.
Der gaul gieng langsamund war träg, | Der pfaff dacht, das ist deß gauls litz, | Biß er in gang komb.
Die selben ordnung du auch erbst | Vnd ist dein geiaid – in yrren litzen.
sand Peter sol dw sluzzel han | und sol daz himelreich entsliezzen: | also ist der pawern liezzen.
ez ist von der hochvart litzen | daz man kriegt umb daz fuͤrsitzen.
des ich mag klain erfreuen mich; | das macht sein [winderkloub] grober litz.
der tot der nimpts [guot, manheit, witz] mit sinem litz.