aufsein,
V.,
unr.1.
›sich erheben, aufstehen, aufgestanden sein, auf die Beine machen‹; offen zu 3.Belegblock:
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.
22607
(preuß.
, um 1330
/40
): wol ûf, lâz des slâfis gûf, | want dîne brûdre, dî sint ûf.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 5, 11
(Wittenb.
1545
): WEh denen die des morgens früe auff sind / des Sauffens sich zu vleissigen / vnd sitzen bis in die nacht / das sie der Wein erhitzt.
Sachs
17, 282, 11
(Nürnb.
1562
): morgn sehr fru | Wöl wir auff-sein, eh das anbricht | Die morgenröt.
Bachmann, Haimonsk.
205, 24
(halem.
, 1530
): [er] wackt sine gsellen uf. Do sy uf wărend, sprach Rengnold zuo innen.
2.
›tätig, im Dienst, in Aktion sein‹; Ütr. zu 1.3.
›aufbrechen, sich aufmachen‹; offen zu 4.Belegblock:
Chron. Magdeb.
2, 123, 9
(nrddt.
, Hs. E. 16. Jh.
): ist der Marggraf [...] mit seinem volck aufgewesen und dem Churfürsten entgegen heraus gezogen.
Chron. Augsb.
7, 237, 20
(schwäb.
, zu 1550
): ist hertzog Albrecht frue mit schiff und gschirr aufgewesen und hinweck gezogen.
4.
›zur militärischen Auseinandersetzung, zum Kampf gerüstet sein; sich rüsten, zu den Waffen greifen; ins Feld ziehen, bewaffnet aufbrechen, Heeresfolge leisten‹; offen zu 5.Syntagmen:
amptman / herzog / fürst / könig / bauerschaft / kreis / landschaft / eidgenossen / Schweizer a.
; (zu einem Ziel) a.
; mit harnasch und gewer a., mit den dienern, mit der nachbarschaft a., zu ros und fus a., wieder jn. a.
; redlich / streng a.
Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
Jer. 6, 5
(Wittenb.
1545
): lasst vns auff sein / vnd solten wir bey nacht hin auff ziehen vnd jre Pallast verderben.
Ebd.
1. Makk. 9, 63
: war er auff mit seinem gantzen Heer /vnd lies den Jüden auch auffgebieten /vnd zog fur Bethbesen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 27, 5
(schles.
, 1533
): Wo auch kriegsleufte oder andere not vorfiele, dass die statleute zum Zuckenmantel ufsein müssen.
V. Anshelm. Berner Chron.
4, 153, 24
(halem.
, n. 1529
): wenn d’ Eidgnossen redlich uf sind, so mag es nit misgan, der sig wirt unser.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
55, 26/8
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): Es was auch mit im [kayser] auff hertzog Sigmundt von Osterreich [...]. Es waren auch auff die Sweytzer mit ainer micheln antzal.
Ebd.
80, 34
: Ewr Kayserliche Wirdigkait hat auch dieselben Behaym [...] angehalten, wider unns auff ze sein, als Ir sew da auff ain zeydt aufbracht, das sy uns unerparmt [...] uberzugen.
Mell u. a., Steir. Taid.
183, 8
(m/soobd.
, M. 15. Jh.
): so solle der amtmann in der Gembs uf sein mit der nachparschaft und sol denselben nachachten.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
2, 17, 13
(m/soobd.
, 1457
): als unser landschaft [...] sich [...] verwilligt hat, geharsamlich, uns [...] zu dienst auf ir selbs kost zwei moned aufzesein.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
161, 22
(smoobd.
, 1585
): der inen dann darzue wilfärig und mit seinen dienern auf sein soll.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 243, 2
; Arndt, Bresl. Kanzlei.
1898, 109
; Rwb
1, 946
; Preuss. Wb. (Z)
1, 222
; Schweiz. Id.
7, 1402
.5.
›sich erheben; sich im Aufstand befinden‹.Belegblock:
Adomatis u. a., J. Murer. Abs.
68
(Zürich
1565
): er [Absolon] was uf mit dem gantzen rych | Zog fyendtlich gegem vatter haͤr.
6.
›verzehrt, aufgebraucht sein‹.Belegblock:
Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 11, 33
(Wittenb.
1545
): DA aber das Fleisch noch vnter jren zeenen war / vnd ehe es auff war.
Ebd.
Jer. 37, 21
: [Zedekia] lies jm [Jeremia] des tages ein Leblin brot geben [...] /bis das alles brot in der Stad auff war.
Ebd.
Jdt. 12, 3
: Wenn das auff ist / das du mit dir bracht hast / wo her sollen wir dir anders schaffen?
7.
›offen, eisfrei sein‹.