aufsein,
V.,
unr.
1.
›sich erheben, aufstehen, aufgestanden sein, auf die Beine machen‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
wol ûf, lâz des slâfis gûf, | want dîne brûdre, dî sint ûf.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 5, 11
(
Wittenb.
1545
):
WEh denen die des morgens früe auff sind / des Sauffens sich zu vleissigen / vnd sitzen bis in die nacht / das sie der Wein erhitzt.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
morgn sehr fru | Wöl wir auff-sein, eh das anbricht | Die morgenröt.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
[er] wackt sine gsellen uf. Do sy uf wărend, sprach Rengnold zuo innen.
Sappler, H. Kaufringer
5, 581
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
so wolt | der wirt früe aufsein und jagen.
2.
›tätig, im Dienst, in Aktion sein‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16. Jh.
):
ob der richter auf wer und etwan vahen solt.
3.
›aufbrechen, sich aufmachen‹; offen zu 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,
1
 1, ,  6.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
E. 16. Jh.
):
ist der Marggraf [...] mit seinem volck aufgewesen und dem Churfürsten entgegen heraus gezogen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 35, 3
(
Wittenb.
1545
):
lasst vns auff sein / vnd gen BethEl ziehen.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
wyll morn früe uff sin, ist es gotz wyll.
Diewyl u‹h›ch der rătt guott dunckt, so wend wir uff sin.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
ist hertzog Albrecht frue mit schiff und gschirr aufgewesen und hinweck gezogen.
Ebd. (
schwäb.
,
um 1564
):
kam in die herberg, rüstet sich, wolt auf sein und weiter ziehen.
4.
›zur militärischen Auseinandersetzung, zum Kampf gerüstet sein; sich rüsten, zu den Waffen greifen; ins Feld ziehen, bewaffnet aufbrechen, Heeresfolge leisten‹; offen zu 5.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  5, ,  20,  5.
Syntagmen:
amptman / herzog / fürst / könig / bauerschaft / kreis / landschaft / eidgenossen / Schweizer a.
; (zu einem Ziel)
a.
;
mit harnasch und gewer a., mit den dienern, mit der nachbarschaft a., zu ros und fus a., wieder jn. a.
;
redlich / streng a.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Jer. 6, 5
(
Wittenb.
1545
):
lasst vns auff sein / vnd solten wir bey nacht hin auff ziehen vnd jre Pallast verderben.
Ebd.
1. Makk. 9, 63
:
war er auff mit seinem gantzen Heer /vnd lies den Jüden auch auffgebieten /vnd zog fur Bethbesen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1533
):
Wo auch kriegsleufte oder andere not vorfiele, dass die statleute zum Zuckenmantel ufsein müssen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
wenn d’ Eidgnossen redlich uf sind, so mag es nit misgan, der sig wirt unser.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sy warend Auf mit harnasch vnd gewer.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Es was auch mit im [kayser] auff hertzog Sigmundt von Osterreich [...]. Es waren auch auff die Sweytzer mit ainer micheln antzal.
Ewr Kayserliche Wirdigkait hat auch dieselben Behaym [...] angehalten, wider unns auff ze sein, als Ir sew da auff ain zeydt aufbracht, das sy uns unerparmt [...] uberzugen.
Da ist die gemain pawrschafft auf gewesen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
M. 15. Jh.
):
so solle der amtmann in der Gembs uf sein mit der nachparschaft und sol denselben nachachten.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
2, 17, 13
(
m/soobd.
,
1457
):
als unser landschaft [...] sich [...] verwilligt hat, geharsamlich, uns [...] zu dienst auf ir selbs kost zwei moned aufzesein.
Ebd.
171, 11
(
1478
):
so schambt er sich seiner armut, so plos und gering aufzesein.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
der inen dann darzue wilfärig und mit seinen dienern auf sein soll.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Arndt, Bresl. Kanzlei. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 222
;
Schwäb. Wb. (s. v.
auf
);
5.
›sich erheben; sich im Aufstand befinden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  10,  3.

Belegblock:

Adomatis u. a., J. Murer. Abs.
68
(
Zürich
1565
):
er [Absolon] was uf mit dem gantzen rych | Zog fyendtlich gegem vatter haͤr.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
warn wider die Römer auf die von Etrurien auß dem land.
6.
›verzehrt, aufgebraucht sein‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 11, 33
(
Wittenb.
1545
):
DA aber das Fleisch noch vnter jren zeenen war / vnd ehe es auff war.
Ebd.
Jer. 37, 21
:
[Zedekia] lies jm [Jeremia] des tages ein Leblin brot geben [...] /bis das alles brot in der Stad auff war.
Ebd.
Jdt. 12, 3
:
Wenn das auff ist / das du mit dir bracht hast / wo her sollen wir dir anders schaffen?
7.
›offen, eisfrei sein‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1551
).