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maul,›Maultier‹, ein Pferd-Esel-Bastard, der in den Belegen oft als Lasttier, seltener als Reittier angesprochen wird.
Phraseme:
sein maul um eine sakpfeife geben
.Syntagmen:
ein m. mästen / erschiessen, in dem here finden, mit im
(refl.) haben
; das m. getreide tragen, stolz werden, von pferd und esel kommen, gräuslich mit e. S. (mit der tromete) jagen, die mäulin die warheit sagen
; auf dem m. reiten / sitzen, etw
. (z. B. kaufmanschaz
) auf dem m. füren, jn. auf sein m. nemen, holz mit dem m. holen, einen sak von dem m. werfen
; das m. unter dem saum
; das junge / starke m
.Wortbildungen:
maulherder
maulhirte
mäulin
maulpferd
maulreiter
maulstriegeler
Belegblock:
was tzu gottis dienst, dem volck zupredigen, [...] gestifft ist, musz itzt denn stalbuffenn, maultreibernn [...] dienen.
szo der Bapst [...] bey drey oder vier tausent maul reytter umb sich hat.
wie man sagt, yhm denn stegreyff halte und den zaum seines maulpferds.
mulotriber. ein maulstrigeler.
ALs ein Maul ward frisch vnd wol gmaͤßt, | Ward stoltz vnd sich viel duncken laͤßt.
Schreybt von ym, wan er [babst] yrn spatziren reyt, ßo hab er .iiij. tausend maul mit ym.
arm gebauren und schelmig geul, | gaiss, kukelber, esel und meul | sy greüslich mit mir jagen.
Der [absalom] Ritt auff einem maul gar Rund.
das absolon begegent den knechten dauids: sitzent auff eim maul.
doch wart im [cardinal] zwei múll erscossen.
Wer syn mul / vmb eyn sackpfiff gytt | Der selb / syns tuschens gnuͤsset nytt.
Mulio multriber [...] mulhirt [...] muͤlhirt [...] maulherter [...] est pastor mulorum.
man fuͤrt die kouffmanschafft von dem mer dar uff pfaͤritten und mulen und cameltieren.
sam ain maul kümt von ainem pfärt und von ainem esel.
dem chünig pracht man schïr | starkher maul vier | und ein maülinn.
man sagt das chamel und dromoder | und der maul an zall wer | die ir getraid mit in truegen.
das er zer erden lagk | [...] | als wenn man von dem maule wirft den sack.