maulaffe,
der
;
–/-n
;
zur Wortgeschichte und zu möglichen außerdeutschen Motivationen des Bw s. (dort Worterläuterung) sowie
Kluge/S.
2002, 606
;
Lokotsch
1927, 109
;
Corominas, Dicc. [...] Cast.
3, 419
;
Röhrich, Lex. sprichw. Raa.
1973, 3, 631
f.
›dümmlicher, untätiger, gaffend herumstehender, schwätzender und mit weiteren negativen Zuschreibungen charakterisierter Mensch‹;
vgl.
1
 5,  4.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1,  2, , (
der
1,  10, ; vgl. , .

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
ist Baal peor eyn man, dem das maul off gesperrt steht, den wyr auff deutsch nennen maullaffenn, die gleych ßo viel gellten alß die narren.
Was sollt ein bild eynß nackten schandbaren iunglings anders deuten denn eynen lauttern maulaffen und untzüchtigen frawen man?
rechte maulaffen? Was konnen sie, denn nur hübsch hengst und feine frewlin reytten?
Es sind nit Bischoffe, Es sind ungelerte goͤtzen unnd potzen, larven unnd maulaffen.
[die Walen] meinen, wenn einem Cardinal ein fauler bombart entfure, so were den Deudschen ein newer artickel des glaubens geboren, Das machen wir selbs und ist unser schuld, das wir solche Maulaffen sind.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1494
):
Lacht, greint und singt ein wenig leis, | Ir kelber, tortschen und maulaffen!
Sachs (
Nürnb.
1560
):
So sicht der dritt
[Sklave]
so gar ungschaffen, | Gleich eim unkönnenden maulaffen.
Ebd. (
1549
):
Der [hant-wercks-gsell] det sich zw den schützen steln | In disser schrancken innern thail | Und het alda mawlaffen fail.
Maaler (
Zürich
1561
):
Schmarotzer [...] Liebkoser [...] / Der gern mulefe machet ob eines anderen tisch
(oder zu
maulvieh
? s. d. die Schreibung
maulëfe
;
mulafe
aus semantischen Gründen hierher gestellt, aber nicht ganz passend).