pflok,
der
;
–/pflocke(n), pflöcke(n)
.
1.
›kurzer, angespitzter Pfahl‹.
Phraseme:
einen pflok stecken
›ein Ziel setzen‹;
einen pflok davor setzen
›einer Sache Einhalt gebieten‹.
Syntagmen:
einen pf. befestigen / erneuern / schlagen
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
54, 2
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
breite di stat dinis gezeltis […] mache dine lynen lang und beveste dine phlocke.
Luther, WA (
1544
):
es ist hiemit allen denen […] ein Ziel gestellet und das Pflöcklin gesteckt, wie fern sie in dem selben gehen sollen, das sie das mass nicht uberschreiten.
Ebd. (
1544
):
Aber es ist hie ein pflöcklin furgesteckt und der weg verlegt.
Das ist der man, der dem Bapst ein pflöglin dafur gesteckt hat, das er nicht sol können auffheben noch lösen einigen buchstaben noch tütel jnn der schrifft.
Ich hab meine buͤchlin jnn dem stuͤck wol verwaret und allen lestermeulern einen pflock dafur gesteckt.
Ermisch, Sächs. Bergr. Anm. m (
osächs.
, Hs.
1482
):
Deshalben wir denne ouch begern eyner marscheidunge von unsern rechten alden pflöcken.
Ebd. (
osächs.
, Hs.
E. 15. Jh.
):
Unde ßal ym bevelhen […] wingkelmaß zu mesßene unde rechte vorlochunge unde pflogke vor sich unde hinder sich auff das hangende unde auff das ligende.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
10, 10
(
osächs.
,
1531
):
Jockff Bernenfeller hot bestediget Sent Wolfgenk fountgrube mit ir gerechdickt, di enne fountgrube haben sal, wi vor aldres vormessen, mit iren pflocken am Czychkenberge.
Ebd.
28, 11
(
osächs.
,
1545
):
Solges haben si aufgenommen in mossen und pflogken, wie es die alden gewerken in gebrauch gehapt haben.
Ebd.
49, 7
(
osächs.
,
1536
):
Thomus Kergel hott aufgenommen zwei wer noch des Valten Becken pflocken den obern pflocken noch kegen der Ladung am sontage invocavit des 36. jars.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
so hat das vermessene lehn den 4. stossstein lochsteinen oder pflöcken nach saiger gereicht in ewige teufe sein recht, als hiebei verzeichnet.
Ebd. (
schles.
,
1526
):
ist durch Mattes Mollnern, bergmeister, […] etzlichen zechen die mossen und pflocke vorneuet und geschlagen worden.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1538
):
dieweil denn vormols langst ein pflock des herrn apts lehn zugut neben dem wege […] noch der altsessen bericht geschlagen und befunden wird.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
auch so hat der ziler ein langes seil und eichen pflocken, wenn man auf den wisen scheüst, das er das für mag ziehen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ain tzelt sach ich besunder, | […] Di phlok von helfenpaine | Gesniten weys und raine.
Gereke, Seifrits Alex.
1507
(
oobd.
, Hs.
1466
):
wo er die tuern seczen lies | und wie vil er pauen hies, | das ward mit phlokchen gar | beczaichent.
Weizsäcker, a. a. O.
124, 29
;
226, 6
;
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
2.
bedeutungsverwandt zu .