manhaft,
manhaftig,
letzteres seltener, Adj.
Wobd. / oobd.
Belegblock:
daz ein ieklich person, so manhaft ist vnd aber alz arm, dz man im nit harnesch gebieten kan, [...], so sol si vorhin haben ein armzuͥg, zwen hentschuͦ vnd ein halbarten.
was manhafter lüt ouch in der vogty sitzend vnd ir aigen sundrig brat essend, der yeglicher sol den vögten dez iares geben ein herbsthun.
Megera wollts [s ⸗ kind] auferziehn und Tisiphone verheuraten, Erynnis, so es mannhaft wurde, ime zuͤ allen unerbaren fürnemen glücklichen eventum geben.
2.
›mannhaft, über hohe körperliche Kraft, herausragenden Mut, eine im Rahmen des sozial Üblichen / Vorherrschenden vorbildliche Moral verfügend, ein entsprechendes Verhalten zeigend, damit gesellschaftliche Anerkennung genießend, im Besitz der dieser adäquaten Ehrenhaftigkeit, Milde u. ä. Qualitäten befindlich‹; von Männern (wohl aufgrund wortbildungsmotivationeller Unverträglichkeit in keinem Beleg von Frauen), tropisch vereinzelt von Tieren, ferner von den entsprechenden Taten, Charaktereigenschaften usw. gesagt; in einer Reihe von Belegen Tendenz zu formelhaftem Gebrauch für alles Gute, Positive; Syntagmen:
j., ein tier m. sein, j. m. werden, als förderer m. erfunden werden
; sich m. erzeigen, der geist jn. m. machen
; der manhafte bürger / held / mut, die manhafte tat, manhafte leute / herren
(dies in der Anrede).Wortbildungen:
manhafte
die
).Belegblock:
die unverzagten helden und manhafftigen eisen fresser, die itzt Sant Velten, potz macht, Sant Quirin, Sant Antoni donnern.
Das Er [Erb] klug / Mannhafft / wolerfahren / | Das Er in den Bluͤenden Jahren / | Elend im Wasser wer gestorben.
Schaue ich die erschroͤcklichen und Mannhafften Thaten des Großen Alexanders an / [...] / so muß ich erzittern.
Hoch Wohl Edel⸗Gebohrne Gestrenge und Mannhaffte / Edle / [...] freundlich geliebte / guͤnstige Her- und Freunde.
Das dett banaias der sun ioiade
.
der do was vnder dreyen starcken der aller genannste [Var. 1475
mannhafftigißt2
: ;
berümbtLuther
1545, 1. Chr. 11, 24: ].
Ich [Wolust] hab noch dort ein grosse zal | Von manhafftigen leüten überall.
Den [loͤw] er da ze tod erschluͦg: | Das schuͦff sin mannhaffter muͦt.
Der sechst, Manhaft
[hier als Name gebraucht],
sein leben | Auf erd hat nie begeben. ain grütz. daz ist gar manhaft und grimmer danne sein nâtürleich kraft vermag.
Die ritter wuerden manhaft | und gewunnen newe chraft.
Ebd.
8969
: er [Allexander] was wiczig und charkch. | manhaft, mild und starkch.
3.
›sich wie ein Mann verhaltend, dessen Eigenschaften erstrebend, annehmend, zeigend‹ (von der Frau gesagt; schwach belegt).Belegblock:
Virago mannhaft wib [...] est mulier virilibus actibus intendens